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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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würden unsere weiblichen Nachkommen gleich nach der Geburt ertränken? Unsere Töchter und Schwestern sind natürlich auch Nokolai, obwohl sie keine Lupi sind.“
    „Ich habe doch schon zugegeben, dass ich falsche Vorstellungen hatte. Ich arbeite daran! Was ist mit den Müttern, Tanten und Großmüttern? Gehören sie auch zum Clan?“
    „Das ist nur selten der Fall.“ Wie selten und warum, das konnte er ihr nicht sagen. Noch nicht.
    „Hmm.“
    Da der Verkehr so weit außerhalb der Stadt noch nicht sehr dicht war, beschleunigte Rule noch in der Kurve wieder das Tempo.
    „He!“, rief Lily und hielt sich am Armaturenbrett fest, als sie zur Seite geschleudert wurde. „Es ist doch keine Gefahr im Verzug!“
    „Ich liebe es, wenn Sie in Ihrem Cop-Jargon reden“, murmelte er und gab ordentlich Gas. „Gehen Sie öfter auf Verfolgungsjagd?“
    „Nein. Und das hier tun wir nicht, damit Sie Ihre Fantasien ausleben können.“
    „Meine neuen Fantasien. Als Kind habe ich nie Polizei gespielt. Das waren für uns die Bösen.“
    „Die Zeiten ändern sich. Ich … he!“ Sie klammerte sich abermals am Armaturenbrett fest.
    Rule überholte im Zickzackkurs ein paar Sattelschlepper, die mit höchstens achtzig die Schnellstraße entlangbummelten. „Sie wollten doch, dass ich Gas gebe.“
    „Denken Sie bitte daran, dass ich keine Selbstheilungskräfte habe wie Sie! Sie könnten mich wenigstens von meinen Todesvisionen ablenken, indem Sie mir das mit dem Blut und dem Kampfgeist erklären.“
    Er grinste. „Das mit dem Blut bedeutet nur, dass ich die richtige Abstammung habe. Und Kampfgeist ist genau das, was Sie sich darunter vorstellen.“
    „Sie haben gegen Ihre Brüder gekämpft?“
    „Ich habe gegen Mick und zwei andere gekämpft, die meine Tauglichkeit in Frage gestellt haben.“
    Der erste Kampf war weitgehend Formsache gewesen, weil der Nachfolger des Rho nur anerkannt wurde, wenn er sich im rituellen Gefecht bewiesen hatte. Der zweite war todernst gewesen. Doch es war der Kampf mit Mick, der Rule noch eine ganze Weile den Schlaf geraubt hatte. Nicht die Herausforderung an sich – sie war angesichts des Naturells seines Bruders praktisch unvermeidlich gewesen. Auch Micks Versuch, ihn zu töten, statt ihn nur zu besiegen, war verzeihlich. Bei einigen war der Wolfsanteil eben stärker als bei anderen.
    Was jedoch immer noch an Rule nagte, war der Verdacht, dass auch Micks menschliche Hälfte zum Töten bereit gewesen war.
    „Aber nicht gegen Benedict?“, hakte Lily nach. „Ihr ältester Bruder hat Sie nicht herausgefordert?“
    „Benedict hat die Entscheidung unseres Vaters befürwortet.“ Hätte er das nicht getan, wäre Rule jetzt nicht Lu Nuncio. Benedict hätte er nicht besiegen können.
    Sie schüttelte den Kopf. „Eine ordentliche Wahl ist besser.“
    „Für euch Menschen vielleicht schon. Wir sind keine Demokraten, aber wir sind auch nicht unterwürfig genug für eine unumschränkte Alleinherrschaft. Unsere Tradition gibt uns Möglichkeiten zur Kontrolle der Machtbefugnis des Rho an die Hand, und der Rest ist durch die Herausforderung geregelt.“
    „Ihr Vater hat auch etwas von einer Herausforderung gesagt, bevor wir unterbrochen wurden. Was habe ich mir darunter vorzustellen?“
    „Herausforderungen gibt es häufig, sowohl innerhalb eines Clans als auch clanübergreifend, besonders unter den heißblütigen Jungen. Im Grunde handelt es sich um Duelle, die nicht mit Schwertern oder Pistolen ausgetragen werden, sondern mit den Zähnen. Wenn wir allerdings von der Herausforderung sprechen, meinen wir damit, dass ein Clanangehöriger seinen Rho herausfordert.“
    „Ihr Vater ist nicht mehr der Jüngste.“
    „Es gibt bestimmte Situationen, in denen der Rho selbst kämpfen muss. Normalerweise vertritt aber der Lu Nuncio den Rho, wenn er herausgefordert wird.“
    „Also Sie.“
    Er nickte.
    „Und diese Kämpfe … können auch einen tödlichen Ausgang haben?“
    „Unter Umständen. Aber keine Sorge, Detective. Wir kämpfen in Wolfsgestalt, also ist rechtlich nichts dagegen einzuwenden.“
    „Das war selbstverständlich meine einzige Sorge. Wenn Sie … Rule, um Himmels willen, passen Sie doch auf!“
    „Das tue ich“, entgegnete er ungerührt und überholte den Tanklastzug, dessen zu große Nähe ihr Angst eingejagt hatte. Dabei schnitt er ihn vielleicht ein bisschen, aber der Datsun auf der anderen Fahrspur ließ ihm kaum eine andere Wahl.
    Lily fluchte leise vor sich hin. Als Rule sie ansah,

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