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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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Talent zur anschaulichen Schilderung zu verdanken. Er hat sehr schön beschrieben, was seinerzeit passiert ist, als ein paar Cops einen Lupus freigelassen haben, der zu lange eingesperrt war.“
    „Himmelherrgott noch mal, Martin! Willst du, dass er mir an die Gurgel geht?“, knurrte Karonski. „Turner, ich habe denen nicht verraten, warum es Ihresgleichen nervös macht, eingesperrt zu sein. Ich habe sie glauben gemacht, dass Lupi einfach an die Decke gehen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen.“
    Aber Croft hatte es offensichtlich verraten. „Sie sind Partner?“, fragte Rule.
    „Ja, zu meinem Leidwesen“, entgegnete Croft.
    Karonski kicherte. „Das meint er völlig ernst“, sagte er und drückte auf den Knopf neben der Tür.
    Ein paar Minuten später, nachdem er den Erhalt seiner persönlichen Sachen quittiert hatte, schlüpfte Rule in seine Schuhe und steckte seine Brieftasche ein. Zwei Cops warteten bereits am Ausgang, um ihn zum Wagen zu eskortieren. Anscheinend wollten die Behörden verhindern, dass er gleich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis mit der Presse sprach.
    Lily war nicht da. Erst jetzt, als ihn eine große Enttäuschung erfüllte, wurde ihm bewusst, wie sehr er sich danach gesehnt hatte, sie zu sehen.
    Aber immerhin tat es seiner menschlichen Seite gut, dass er seine Sachen zurückhatte, und er fragte sich, ob Menschen sich auch ihrer Zivilisiertheit beraubt fühlten, wenn man ihnen die Dinge wegnahm, die sie sonst immer bei sich hatten. „Sie meinten vorhin, ich sei dank meiner Freundin frei“, sagte er zu Karonski. „Was haben Sie damit gemeint?“
    Karonski sah ihn flüchtig an. „Erklärungen gibt es später! Schlagen wir uns erst mal durch die Pressemeute, und dann unterhalten wir uns irgendwo, wo wir ungestört sind.“
    „Verdammt!“, fluchte Croft, als sie den Ausgang erreichten. „Es regnet schon wieder! Aber die Reporter kann das anscheinend nicht schrecken.“
    „Du bist doch nicht aus Zucker! Jetzt komm schon!“
    Mit Karonski auf der einen Seite und Croft auf der anderen verließ Rule das Gebäude. Um sie abzuschirmen, ging ein Cop vor und einer hinter ihnen.
    Blitzlichtgewitter. Mikrofone. Stimmen, die ihm Fragen entgegenschrien. Sie bedrängten ihn. Menschen, Lärm, Licht – all das war so erdrückend, dass Rule kaum noch Luft bekam. Vor der Kulisse des nächtlichen Nieselregens verschmolz im Licht der Kamerascheinwerfer alles zu einer einzigen Mauer aus Menschen und Geschrei.
    Ruhig Blut!, sagte Rule zu sich. Du kannst ja weg, also musst du nicht durchdrehen! Er blieb stehen, setzte ein Lächeln auf und legte eine der besten Vorstellungen seines Lebens hin. „Meine Damen. Meine Herren. Ich bin viel zu eitel, um Ihnen zu gestatten, mich in diesem Zustand zu interviewen.“ Er deutete auf seine Kleidung – T-Shirt und Jeans –, die um einiges salopper war, als man es bei Presseterminen von ihm gewöhnt war.
    Ein paar Reporter lachten. Jemand pfiff anerkennend.
    „Vielen Dank.“ Er hoffte, sein Grinsen war überzeugend. „Geben Sie mir die Möglichkeit, ein paar Stunden zu schlafen und mich ordentlich herzurichten. Morgen früh werde ich mich ausführlich äußern und Ihre Fragen beantworten.“
    Sie gaben zwar nicht gleich auf, aber nachdem er Ihnen ein Interview in Aussicht gestellt hatte, waren sie nicht mehr so hartnäckig. Es gelang seiner Eskorte, ihn zu der dunklen Limousine zu bringen, die vor dem Gebäude wartete. Croft setzte sich ans Steuer, Karonski neben ihn und Rule notgedrungen auf den Rücksitz.
    Er konzentrierte sich auf seine Atmung.
    „Alles in Ordnung?“ Karonski drehte sich zu ihm um, als sie losfuhren.
    Rule fand es furchtbar, dass er immer so heftig reagierte. Alle Lupi hatten eine Abneigung gegen enge, geschlossene Räume, aber nicht jeder war so verflucht empfindlich wie er. Doch es war nun einmal nicht zu ändern. Er war völlig fertig. „Ein paar Blocks weiter ist ein Park. Da möchte ich gern hin.“
    „Bei dem Regen?“, fragte Croft.
    „Jetzt hör doch endlich mit dem Wetter auf!“ Karonski drehte sich wieder nach vorn. „Meine Mutter hat immer gesagt, einen nervösen Werwolf darf man nicht einengen. Im Park ist jede Menge Platz“, erklärte er. „Sagen Sie ihm, wo es langgeht“, fügte er an Rule gerichtet hinzu und kicherte. „Das mache ich ja sonst immer.“
    „Die ganze Zeit“, murrte Croft.
    Ein paar rote Ampeln später erreichten sie endlich den Park. Rule stieg aus. Es regnete nicht besonders heftig,

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