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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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fährt er zu schnell. Fahr langsamer, Cullen. Sofort.“
    Er warf einen Blick zu ihr hin und keuchte auf. „Du zielst mit einer Scheißwaffe auf mich?“
    Der kurze Lauf eines Revolvers war auf ihn gerichtet. Ebenso wie zwei müde, aber entschlossene Augen. „Ich bin heute Abend nicht in der Stimmung, mich über das Pflaster verteilen zu lassen. Ich bin nicht in der Stimmung für dämliche Männer, die nicht hören wollen. Und ich bin ganz bestimmt nicht in der Stimmung, zu diskutieren. Fahr langsamer.“
    Er lachte kurz auf und nahm den Fuß vom Gas, bis sie gemächliche sechzig Stundenkilometer fuhren. „Besser?“, fragte er nachsichtig.
    „Viel besser.“ Sie steckte ihre Waffe weg. „Äh … du nimmst es ziemlich locker.“
    „Das Lachen hat mir gutgetan.“
    „Findest du es lustig, wenn jemand eine Waffe auf dich richtet?“
    „Du hättest nicht abgedrückt. Den Fahrer bei über hundert Stundenkilometern zu erschießen ist ein bisschen riskant, sogar für dich.“ Er grinste. „Das ist das Dümmste, was ich seit Langem erlebt habe. Eine Frau, die weiß, wie man überreagiert, muss man einfach lieben.“
    „Freut mich, dass ich dich aufheitern konnte. Willst du, dass ich noch einen draufsetze und dir eine Kugel ins Bein jage?“
    Er lachte leise. „Du bist sauer.“
    „Schnellmerker. Das ist mein Hotel.“
    „Okay.“ Er fuhr noch langsamer und bog auf den Parkplatz ein. „Und jetzt?“
    „Wir nehmen den Nebeneingang, der ist näher an meinem Zimmer.“ Sie drehte sich um, um einen Blick auf seinen zweiten Mitfahrer zu werfen.
    „Schläft Dornröschen noch?“
    Sie nickte. Dieses Mal saß Cynna vorn und Timms hinten. Sobald er sich dort zusammengerollt hatte, war er eingeschlafen, und nur die Posaunen des Jüngsten Gerichts könnten ihn jetzt wohl noch wecken. Cullen, der selber schon mehrmals die Erfahrung machen durfte, staunte, wie ruhig er mit einem frisch gebrochenen Knochen schlafen konnte. Vielleicht hatte der Mann weniger Schmerzrezeptoren als die meisten Menschen.
    Natürlich schwemmte Timms Körper die Schmerzmittel auch nicht innerhalb von Minuten wieder aus, so wie bei Cullen. Es hatte auch Vorteile, ein Mensch zu sein, befand Cullen. Wenn auch nicht sehr viele.
    Er fuhr an den Seiteneingang heran, hielt an und stellte den Motor aus.
    „Cullen.“ Ihre Hand auf seinem Arm überraschte ihn fast ebenso wie die Waffe. „Rule wird wieder gesund, dafür sorgen wir. Nur weil wir jetzt noch nicht wissen, wie, heißt das nicht, dass wir es nicht können.“
    „Richtig.“ Er atmete tief durch. Er war zu alt, um an Märchen zu glauben. Dass etwas richtig war, hatte nicht viel zu besagen. Auch guten Menschen passierten schlimme Dinge. Und nur mit Entschlossenheit ließ sich keine Schlacht schlagen.
    Aber ohne Entschlossenheit kam man auch nicht weit. „Richtig“, sagte er wieder, und dieses Mal meinte er es ernst. Er öffnete die Tür.
    „Herrgott noch mal. Ich kann allein ins Haus gehen. Mir passiert schon nichts.“
    „Ich werde dich küssen. Gleich hier, aber …“
    „Wenn du noch schnulziger wirst, fang ich an zu heulen.“ Aber sie erhob keinen Einwand dagegen, auch nicht als er ihre Hand nahm.
    Komisch. Sie hielten Händchen. Vielleicht sollte er sich fragen, ob er ein zweites Mal die Pubertät durchlebte, aber damals hatte er nicht viel dafür übriggehabt. Er würde nicht einmal mit ihr ins Bett gehen, noch nicht. Jetzt wollte er nur einen kleinen Vorgeschmack. Einen Kuss.
    Wann hatte er zum letzten Mal jemanden geküsst?
    Doch es fühlte sich gut an, ihre Hand zu halten. Er hatte vergessen, wie gut eine einfache Berührung tun konnte. Dieses Bedürfnis hatte er sich abgewöhnt, ein solches Bedürfnis konnte ein clanloser Wolf sich nicht leisten, weil die Menschen es nicht verstanden. Wenn man einen von ihnen berührte, ob Mann oder Frau, dachten sie, es ginge um Sex.
    Und in seinem Fall hofften sie, es ginge um Sex. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben.
    Sie ließ seine Hand los, um in ihrer Tasche nach der Zugangskarte zu suchen, mit der sie die Tür um diese Uhrzeit öffnen konnte.
    „Wieso kannst du es dir leisten, hier zu wohnen?“, fragte er.
    „He, ich habe gut verhandelt. Ich kriege Nebensaisontarife und bezahle nur die Nächte, in denen ich auch tatsächlich hier bin, im Schnitt zehn pro Monat.“ Sie fand ihre Karte und steckte sie in den Schlitz. „Gute Finder sind sehr gefragt. Ich habe überall im Land Einsätze, und wenn ich zurückkomme, habe ich ein

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