Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde
„Normalerweise wirkt das Gift nicht so schnell. Er muss etwas davon verschluckt haben.“
„Es tut mir so leid, mein Schatz.“ Wer war das … aha, Daniel Weaver. „Aber du musst akzeptieren, dass er tot ist.“
„Nein, aber das wird jeder sein, der versucht, ihn über Bord zu werfen. Steve, halten Sie sie von ihm fern.“
„Ich gebe Ihnen Deckung.“ Das war Steves Stimme. „Niemand rührt den Wolf an.“
„Nun gut“, sagte Tash erschöpft. „Wir kümmern uns um ihn als Letztes.“
„Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade“, flüsterte Cynna. „Der Herr ist mit dir …“
Cynna betete für ihn? Das konnte nicht schaden. Wahrscheinlich auch nicht helfen.
Wieder war da ein Platschen. Cullen wusste jetzt, was das bedeutete. Sie warfen die toten Obab über die Reling in den Fluss. Vielleicht auch einige ihrer eigenen Toten. Das konnte ökologisch nicht einwandfrei sein, aber er machte sich mehr Sorgen darüber, dass Tash mit seinem Körper dasselbe vorhatte. Den hatte er nämlich nicht aufgegeben. Er musste nur herausfinden, wie er wieder Verbindung mit ihm aufnehmen konnte.
„… für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres … unseres … oh verdammt, Dame! Bring ihn zurück! Du kannst ihn noch nicht haben! Wenn es dich wirklich gibt, wenn du mich als deine Priesterin oder was auch immer haben willst, dann bring ihn zurück!“
Auf einmal war er nur noch Empfindung. Schmerz. Ein Riese hatte ihn gepackt und versuchte, Limonade aus seiner Brust zu pressen. Seine Rippen bebten unter der Anstrengung, als er versuchte, Luft zu holen. Leben tat weh .
„Er atmet! Seht nur, er atmet!“
Düfte überfluteten Cullens Sinne. Auch sein anderer Blick kam zurück, aber nur schwach. Er war fast ganz leer. Er zwang sich, die Augen zu öffnen … oh ja. Er war immer noch in Wolfsgestalt, daher sah er nur Schwarz und Weiß. Und da war Cynna, das Gesicht feucht glänzend, die ihm das Fell kraulte.
Wie konnte sie nur so dumm sein! So kam sie mit dem Gift in Berührung. Er tat noch einen Atemzug, entdeckte das Lied des Mondes und zwang sich zum Wandel.
Oh Mist, wie weh das tat! Und es dauerte viel zu lange. Der Wandel war immer mit Schmerzen verbunden. Ein Wandel, so weit weg von der Erde und kurz nach einem Herzstillstand … nun ja, er hatte es überlebt. „Aufhören“, flüsterte er.
„Aufhören?“ Sie blinzelte die Tränen fort. „Womit?“
„Mit Weinen“, hätte er beinahe gesagt. Aber es würde ihr nicht gefallen, dass er gesehen hatte, wie sie um ihn geweint hatte. Bei dem Gedanken musste er lächeln.
„Warum hast du das getan?“ Sie kniete neben ihm, den Mantel sorgfältig um sich herumdrapiert, um nicht mit dem Schleim, den die Angreifer hinterlassen hatten, in Kontakt zu kommen. Gut. So dumm war sie also doch nicht. Auf ihrem Gesicht wetteiferten Angst, Freude und Wut miteinander … auf ihrem ausdrucksvollen Gesicht. Diese Tattoos, hinter denen sie sich versteckte, hatten ihn nie daran gehindert, es richtig zu sehen. „Warum hast du dich gewandelt? Du kannst es dir nicht leisten, deine Energie damit zu verschwenden. Du musst heilen.“
„Bin das Gift losgeworden.“ Cullen konnte nicht mehr als flüstern. Was an ihm und in ihm gewesen war, hatte ihm nicht durch den Wandel folgen können.
„Oh. Richtig.“ Sie stieß den Atem aus und erschauderte. „Gott, was hast du mir für einen Schrecken eingejagt.“
Und sich selber auch. Die Augen wollten ihm zufallen. Am liebsten wäre er jetzt einfach eingeschlafen, aber zuerst … „Ist Steve hier?“
„Ja. Er hat sie mit seinem Gewehr ferngehalten, damit sie dich nicht … wir dachten, du seist tot. Dein Herz hat nicht mehr geschlagen.“
Wem sagst du das . „Muss ihm etwas sagen.“
Sie sah verletzt aus, winkte aber Steve herbei. Einen Augenblick später schwebte Steves Gesicht über ihm. „Ja, Kumpel?“
„Sie waren hinter Cynna her“, flüsterte er. Die Lider wurden immer schwerer. „Sie war das Ziel.“
„Keine Sorge“, sagte Steve grimmig. „Ich kümmere mich darum.“
Okay. Gut. Er musste nur seine Augen für einen Moment ausruhen …
23
Eine Hand strich Kai das Haar aus dem Gesicht. Eine warme Hand, warm wie der Körper, der sie stützte … Nathan. Sie lag auf dem Boden, den Rücken an seinen Bauch gelehnt, die Beine angewinkelt. Sie hörte, wie eins der Pferde aufstampfte, mit dem Schwanz schlug.
Das letzte Mal, dass sie sich ihres Körpers bewusst gewesen war, hatte sie dabeigestanden.
„Geht es
Weitere Kostenlose Bücher