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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Lust auf ein Schwätzchen.“
    „Ich schlafe lieber im Bett.“ Sie fuhr sich mit der Hand durch ihre kurzen, abstehenden Haare. „Worüber habt ihr beide geredet?“
    „Vor allem über Edge. Er sagt, wir sollen nicht vergessen, dass Dämonen zusammengesetzte Wesen sind.“
    Das stimmte, denn sie nahmen etwas von allem, was sie verzehrten, in sich auf. Aber warum sollte das von Bedeutung sein? „Warum?“
    Cullen zuckte die Achseln.
    Sie runzelte die Stirn. Sie gefiel sich selber nicht. Schlecht gelaunt. Schmutzig. Sicher stank sie aus dem Mund. Sein Atem hatte frisch gerochen. Heilten Lupi sogar schlechten Atem? Das wäre sehr ungerecht. „Wo ist Mika?“, fragte Cynna, die erst jetzt bemerkte, dass sie allein waren.
    „Frühstück. Er kann sehr leise sein, wenn er will. Du solltest wissen, dass ich mit niemandem zusammen war, seit der Sache in dem Hotelzimmer.“
    „Wie bitte?“ Sex. Er meinte, er habe keinen Sex gehabt. Wie konnte er dieses Thema ansprechen, wenn sie aus dem Mund roch? „Warum nicht? Ich meine … warum sagst du mir das?“
    Er zuckte die Achseln und stand auf, so geschmeidig wie gestern Abend Mika. „Die meisten Frauen finden so etwas wichtig. Ich dachte, du vielleicht auch.“
    „Nein.“ Und dann platzte es aus ihr heraus: „Es ist fünf Wochen her.“
    Er zog einen Mundwinkel hoch. „Offenbar hast du eine übertriebene Vorstellung von meiner Geilheit. Als ich noch jünger war vielleicht … nein, ganz sicher. Aber ich bin jetzt fast sechzig und nicht mehr daran interessiert, alles, was sich bewegt, zu vögeln.“
    Sechzig. Das vergaß sie immer wieder. Er sah so alt aus wie sie selbst. „Ja, ich habe gesehen, was für ein sentimentaler Romantiker du auf deine alten Tage geworden bist.“
    „So bin ich eben. Scheißsentimental. Komm.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Du darfst mir ein Frühstück spendieren.“
    Cynna bezahlte das Frühstück für ihn. Sie verdrehte die Augen, als die Kellnerin sich beinahe überschlug, um an ihren Tisch zu eilen – Cullen hatte diese Wirkung auf Frauen. Auch auf manche Männer. Sie fragte ihn, was Mika ihm über Edge erzählt hatte, und sie besprachen den Zauber, den er bald ausführen würde.
    Und die ganze Zeit über hörte sie immer wieder: „Ich war mit niemandem zusammen seit dem Mal mit dir.“ Die Worte hatten etwas in ihr geweckt, etwas Wachsames, Hungriges und Schweigendes. Etwas, mit dem sie nichts zu tun haben wollte. Aber dieses Etwas weigerte sich, wieder einzuschlafen.

 
    9
    Kurz vor neun Uhr am nächsten Morgen war Cullen zurück in dem unterirdischen Büro in dem großen, hässlichen Gebäude, mit einem alten Metallschreibtisch als einziger Gesellschaft.
    Dieses Mal hatte ihm keiner eine Ganzkörperdurchsuchung angedroht. Er hatte sich von ganz allein ausgezogen.
    Ursprünglich war Cullen als Wicca ausgebildet worden. Deshalb fühlte er sich auch nackt am wohlsten, wenn er einen mächtigen Zauber wirkte. Er hätte einen Umhang tragen können, aber die verdammten Dinger waren schwer wieder sauber zu bekommen, denn sie mussten nicht nur von physischem Schmutz gereinigt werden. Nacktheit war da praktischer. Wenn die Ansicht seines nackten Hinterns jemandem peinlich sein sollte … nun, das Leben war ernst genug, oder etwa nicht?
    Viel Spaß hatte er weiß Gott im Moment nicht. Diese verdammten ignoranten Schmarotzer von der Regierung.
    Dieser angebliche Experte für Gnome hatte Edelsteine im Wert von einer halben Million hergegeben, ohne auch nur eine einzige Erklärung für den Schutzschildzauber dafür zu bekommen. Nichts, null, nada. Den Zauber hatten sie jetzt immerhin – am Abend zuvor hatte der Gnom ihn aufgezeichnet. Die Hälfte der Glyphen war ihnen unbekannt, und wie die Muster wirken sollten, wussten sie erst recht nicht. Der runzelige Zwerg hatte partout nichts mehr dazu sagen wollen, und die Behörde hatte nachgegeben.
    Cullen war schon so weit gewesen, sich zu weigern, den Zauber durchzuführen. Brooks hatte ihn überredet weiterzumachen, vor allem, weil er verdammt noch mal recht hatte. Außerdem war Brooks überzeugt davon, dass es Cullen sein musste, der das Ritual durchführte.
    Cullen selbst war auch dieser Meinung.
    An einem Punkt war der Rat geschlagen gewesen, aber er schien es nicht begriffen zu haben. Als man ihm sagte, dass Lily nicht mit nach Edge gehen würde, hatte er gelächelt und weiter darauf bestanden, dass sie mitkäme. Er hatte gedacht, sie würden sich anders entscheiden, wenn sie erst

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