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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dass sie keinen Kreis ziehen mussten, um ihre Magie unter Kontrolle zu halten?
    Er zumindest brauchte einen Kreis. Der Schutzschildzauber wehrte Energien ab. Sein Kreis würde dafür sorgen, dass keine Energien nach außen drangen. Zugegeben, er hätte den Kreis auch einfacher ziehen können, aber dies war eins der wenigen Dinge, auf die er einen Einfluss hatte, und er war fest entschlossen, es richtig zu machen. Außerdem würde es dem FBI gar nicht gefallen, wenn eventuell austretende Magie ihre Computer lahmlegen würde.
    Er ging an Cynnas lederbekleidetem Rücken im dritten Kreis vorbei. Sie roch leicht erregt, und er musste lächeln. Doch dann spürte er das feine Gewebe aus Energie, das sie bedeckte, und er wurde wieder ernst.
    Nicht, dass es nicht ein verdammt guter Zauber gewesen wäre. Sherry und drei andere aus ihrem Coven hatten einen ausgezeichneten Schutzzauber auf ihren Ledermantel gesponnen. In den feinen Fäden würde sich jeder Zauber verfangen, bevor er die Frau berühren konnte, die sie schützen sollten. Wenn er nicht zu mächtig war. Genügend starke Energie würde auch diese Fäden zerreißen.
    Gemischte, fremde Gefühle grollten in ihm wie entfernter Donner. Ein Mantel mit einem Schutzzauber war nicht genug. Cullen wollte Cynna überhaupt nicht hier haben.
    Aber der Gnom wollte es. Und der Gnom bekam immer, was er wollte.
    Niemand sagte ein Wort, während Cullen trotz der Schmerzen in seinem Fußstumpf dreimal den Kreis abging. Zauberkreise wurden in zwei Dimensionen gezogen, aber ihr Schutz war kugelförmig, und als er es geschafft hatte, sah er ein geisterhaftes Kuppeldach über ihnen allen schweben, das von den Kerzen gehalten wurde.
    Schön und homogen, entschied er mit einem Nicken. Er durchquerte den leeren Raum zwischen den Glyphen und ging zu dem Altar. „Ich werde jetzt die Elemente anrufen“, sagte er den anderen. Er sah den Gnom an. „Schließt die Tür.“
    Der Rat rümpfte die Nase, aber er stand auf und ging dann doch recht bereitwillig zu der Stelle des Kreises, die noch nicht mit Kreide geschlossen war. Mit schnellen Strichen zeichnete er ein Zeichen, das Cullen kannte: das Kryllus , ein etruskisches Symbol für Abschluss oder Fertigstellung.
    Vielleicht war der Zwerg wirklich in Ordnung. Aber Cullen hätte nicht darauf gewettet.
    Der Altar war eine sechzig mal sechzig Zentimeter große Granitplatte, die er sich von Sherrys Coven geliehen hatte. Sie hatte vier Mann und einen Karren gebraucht, um sie hierher zu bringen. Darauf befanden sich Cullens Athame , ein Glaskelch mit Wasser, eine Drachenschuppe, eine kleine Öllampe und zwei Handvoll Kräuter auf einem Bett aus feuchter Erde in einer Steinschale.
    Zwei der Kräuter hatte Cullen nicht beschaffen können. Deshalb hatten die Feds ihre Beziehungen spielen lassen. Die Yohimbe kam aus einem Labor in Kanada; das Aashringi war von einem Jet der Air Force aus Indien eingeflogen worden. Für die Regierung zu arbeiten, hatte auch Vorteile, musste Cullen zugeben, als er sich jetzt vor den Altar kniete. Nicht viele, aber einige wenige.
    Der Gnom hatte die Komponenten zwar genau benannt, aber wie Cullen die Elemente anrief, blieb ihm überlassen. Er machte keine großen Umstände und flüsterte die bekannten Worte, während er die Hand im Uhrzeigersinn über jeden Gegenstand bewegte: Kräuter, Drachenschuppe, Lampe, Kelch.
    Die anderen würden nur sehen, wie der Lampendocht plötzlich entflammte, nicht die Farben, die unter seiner Hand tanzten oder seinen Diamanten, der als einzelner farbloser Punkt leuchtete. Cullen nahm sein Athame. Er zeichnete eine Linie von einer Farbe zur anderen, um sie zu verbinden. Dann richtete er die Klingenspitze auf seine Brust und drückte.
    Blut tröpfelte warm aus der Wunde. Und die Farben strömten in ihn hinein.
    Felsen stürzten seine Wirbelsäule hinunter. Wind blies durch sein Gehirn. Wasser durchflutete seine Lungen. Feuer brannte in seiner Kehle und in seinem Mund. Sein Penis wurde hart, und er fletschte die Zähne, als die Energie durch ihn hindurch pulsierte.
    Nur undeutlich hörte er, wie Lily ruhig, aber skeptisch fragte: „Ist das ein Blutritual?“
    „Keine Sorge“, sagte Cynna. „Das Blut ist nicht für den Zauber bestimmt. Er bringt damit die Elemente ins Gleichgewicht, bevor er den eigentlichen Zauber beginnt.“
    Der Rat meldete sich zu Wort, mit so schriller Stimme, dass er sich wie Gan anhörte. „Ihr nicht habt gesagt, dass Ihr Gleichgewicht auf diese Weise bekommt! Das ist

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