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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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fragen, wen er meinte. „Nein.“
    Die Ekiba, mit denen sie reisten, hatten den anderen Ekiba in der Stadt ihr Kommen angekündigt. Dabei hatten sie erfahren, dass Daniel Weaver sie ungeduldig erwartete. Dass er sich darauf freute, seine erwachsene Tochter kennenzulernen. „Ich war drei Jahre alt, als er uns verlassen hat. Ich erinnere mich überhaupt nicht an ihn, aber … ich habe ein Foto von ihm. Irgendwie denke ich, er müsste immer noch so aussehen, obwohl es schon dreißig Jahre her ist. Wahrscheinlich ist er mittlerweile fett und kahl.“
    „Und voller Falten.“
    „Ja.“ Cynna seufzte. Sie unterdrückte die Sehnsucht, die sie auf einmal verspürte. „Wie geht es Ruben?“ Cullen hatte mit ihm gesprochen, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte – vor ungefähr zehn Minuten. Auf diesem Kahn gab es in der Tat keinerlei Privatsphäre.
    „Er verlangt nach Krücken, damit er sich alleine fortbewegen kann.“
    „Das ist verrückt! Er läuft doch auch nicht viel herum, wenn sein Bein nicht gebrochen ist.“
    „Ist er denn überhaupt dazu in der Lage?“, fragte Cullen.
    „Ja, aber nicht lange. Es ist zu anstrengend für ihn. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch Schmerzen hat, aber wenn, dann sagt er es niemandem. Keinem von uns jedenfalls. Deborah weiß vermutlich Bescheid.“
    „Deborah?“
    „Seine Frau.“ Cynna hatte Deborah Brooks ein paarmal getroffen. Sie war klein, pummelig und niedlich wie ein Cockerspaniel. Sie sah aus wie eine Cheerleaderin und besaß genug Rückgrat für zwei.
    Das würde sie jetzt brauchen. Cynna wollte gar nicht daran denken, wie besorgt sie sein musste.
    „Er sagt, er fühle sich anders. Stärker. Vielleicht hat die Heilerin der Ekiba irgendetwas gemacht, das ihm gutgetan hat … was auch immer.“ Cullen sah sie fragend an.
    „Ich habe keine Ahnung. Und er auch nicht. Er war bei so vielen Ärzten, hat Diagnosen bekommen von muskulärer Dystrophie über ALS, aber keine Therapie hat geholfen. Im Moment haben sich die Ärzte darauf geeinigt, dass er eine Art Autoimmunkrankheit hat, aber es ist nicht Lupus.“
    „Eine schlechte Namenswahl, wenn du mich fragst“, brummte Cullen.
    „Aus deiner Sicht ist es das wohl“, seufzte Cynna. „Manchmal sieht es so aus, als sei er auf dem Weg der Besserung, aber das hält nie sehr lange an. Und in der letzten Zeit hatte er fast die ganze Zeit in seinem Rollstuhl gesessen. Wenn die hiesigen Heiler etwas für ihn tun könnten …“
    „Er hat gesagt, dass er ahnt, aus welchem Grund er hier ist.“
    „Ach ja?“ Ihrer Erfahrung nach trafen Rubens Ahnungen immer ins Schwarze. Die Präkognition war keine seltene Gabe, aber Präkogs, die genau und sicher in ihrem Vorauswissen waren, waren selten, und die meisten der wirklich guten waren nur spontan hellsichtig, nicht aus einem sicheren Instinkt heraus.
    Ruben konnte nicht in die Zukunft sehen. Er wusste einfach vorher, wenn etwas passierte. Bei allen Tests lag er bei 70%, ein Wert, der den Durchschnitt beträchtlich in die Höhe trieb. Aber Cynna hielt diese Tests, wie die meisten von Rubens Leuten, für Blödsinn. Präkognition war keine Gabe, die man einfach auf Befehl abrufen konnte, aber um der wissenschaftlichen Aussagekraft willen, wurde genau das während der Tests von einem Präkog verlangt.
    Idioten. „Ich wette, es liegt nicht daran, dass Bilbo sich in ihn verliebt hat.“
    „Erraten. Obwohl der Gnom Brooks mit mehr Respekt behandelt als uns andere.“
    „Es ist gar nicht leicht, Ruben anders als respektvoll zu behandeln. Also, was sagt er?“
    „Dass es einen Grund gibt, warum er hier ist.“
    „Oh toll, das ist sehr hilfreich.“
    „Außerdem ist er davon überzeugt, dass du hier gebraucht wirst. Unglücklicherweise ist er in diesem Punkt einer Meinung mit Bilbo. Aber ich auch. Ich werde auch gebraucht, meine ich.“
    Sie grinste. „Außer um Bilbo ein blaues Auge zu verpassen?“
    „Ein nobler Zweck, aber ich hatte auf eine etwas aktivere Rolle gehofft.“
    Cullens Anwesenheit in Edge hatte der Gnom nicht geplant. Er hatte vorgehabt, Cynna und Lily durch das Tor zu stoßen und Ruben, McClosky und Ms. Wright mitzunehmen – als Ehrengäste. Cullen beharrte darauf, dass für Gnome „Gast“ und „Geisel“ ein und dasselbe waren, aber bisher hatte Bilbo sie anständig behandelt. Er behauptete, dass der Stadtrat – die Harazeed-Gnome, die die Stadt regierten – tatsächlich Handelsbeziehungen mit der Erde aufnehmen wollte.
    Wenn sie überlebten.
    Ein Kopf

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