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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ist. Das nennt man die ersten Kindbewegungen, und die beginnen gewöhnlich im dritten oder vierten Monat.“
    „Du hast ja wirklich Medizin studiert.“
    „Ja, das habe ich.“
    Das, fand sie, war außerordentlich beruhigend unter den gegebenen Umständen. „Wir werden, lange bevor es zur Welt kommt, wieder zu Hause sein.“
    „Bevor er zur Welt kommt. Ja, da bin ich mir sicher. Lange vorher.“
    „Du hast gesagt, du könntest nicht …“
    „Achoo!“, rief jemand. Oder etwas Ähnliches. Cynna hatte ein paar Worte der gemeinsamen Sprache, wie sie sie nannten, gelernt, aber in ihren Ohren hörte es sich meistens so an, als würde jemand gurgeln.
    Alle vier Seeochsen tauchten gleichzeitig aus dem Wasser auf, jeder mit einem schuppigen Reiter. Eines der kleineren Boote – ein langes, schmales Ruderboot – kam direkt auf sie zu. Die Besatzungsmitglieder, die auf dem Kahn geblieben waren, taten auf einmal sehr geschäftig mit Tauen und anderen Dingen, die wohl zu einer Landung gehörten.
    Sie waren in der Stadt angekommen.

 
    15
    Es dauerte eine Weile, bis sie von Bord gehen konnten. Erst erschien ein alter Mann in einem grünen Gewand, um Marilyn Wright in Empfang zu nehmen. Er war ein Heiler, jedoch nicht der VIP-Heiler, der sich eigentlich um sie kümmern sollte. Er sollte sie nur so lange stabilisieren, bis die persönlichen Heiler des Kanzlers sie untersuchen konnten.
    Wenigstens vermutete Cynna, dass der Heiler ein Mann war. Sein Haar war lang und strähnig, das Gesicht schmal und spitz. Dort, wo sie eigentlich einen Bart zu sehen erwartet hätte, befanden sich winzige Schuppen. Er sagte kein Wort, und sein Gewand verbarg seinen Körper vollständig. Aber seine Bewegungen waren die eines Mannes.
    Die kleine Gnomin in seiner Begleitung übernahm die Verständigung zwischen den Beteiligten. Sie sprach zwar kein Englisch, aber sie hatte einige zauberische Übersetzungsscheiben bei sich, die jedem Neuankömmling in der Stadt einzeln überreicht werden sollten.
    Aber wie so oft kam es anders als gedacht, vor allem, da Bilbo seine Hände im Spiel hatte. Cullen nahm die Scheiben für sie alle zusammen entgegen. Seine Schutzschilde würden dafür sorgen, dass sie nicht manipuliert werden konnten.
    „Komisch“, sagte er, nachdem er eine Scheibe etwas länger in der Hand gehalten hatte. „Eine Stimme flüstert mir die englische Übersetzung von allem, was in meiner Nähe geredet wird, ins Ohr. Aber es ist dieselbe Stimme für alle. Ich weiß nicht, wer was ursprünglich gesagt hat, weil ich nicht weiß, aus welcher Richtung es gekommen ist und alles mit gleicher Lautstärke gesprochen wird.“
    „Können Sie herausfinden, ob das möglicherweise mit etwas anderem zusammenhängt?“, fragte Ruben.
    Cullen schüttelte den Kopf. „Ich spüre nichts an meinen Schilden.“
    Die Gnomin sagte etwas zu ihm. Cullen knipste eins seiner charmanteren Lächeln an und dankte ihr für ihren Rat.
    Dann betraten sie die Stadt – und alles wurde noch verwirrender.
    Ihr Job hatte Cynna durch die ganzen USA geführt. Sie war einmal in Kanada gewesen und in Mexiko zweimal. Verflucht, sie war sogar in der Hölle gewesen. Sie war erfahren, was Reisen anging, oder hatte es zumindest angenommen. Trotzdem traf sie die Fremdheit der Stadt völlig unvorbereitet.
    Cullen sagte, sie erinnere ihn an Kairo. Doch Cynna war es, als sei sie aus Versehen in den riesigen Set eines Films hineingeraten, der aus unerfindlichen Gründen Star Wars und Camelot mischte und das Ganze mit einer ordentlichen Prise alter Sherlock-Holmes-Filme würzte. Zum Beispiel die Pferdekutsche, in der sie gerade jetzt zusammen mit Ruben und Cullen saß. Eine solche hätte auch Sherlock Holmes benutzen können.
    Auf den Straßen wimmelte es von Statisten aus Star Wars . Eine der Arten erkannte sie – die drei Ekiba auf ihren Ponys zum Beispiel. Auch die Phalanx von Brownies, die sich kichernd durch die anderen Fußgänger schoben, und den Gnom, der aus einer Sänfte stieg. Die anderen waren ihr unbekannt. Einige sahen menschlich aus, aber das musste nichts bedeuten. Auch Cullen, der Lupus, sah aus wie ein Mensch.
    Der Himmel war dunkel, doch die Straßen waren es nicht. Unzählige magische Lichter, die herumhüpften oder an den Gebäuden klebten, sorgten dafür, dass die Straße heller strahlte als eine Sportarena bei Flutlicht. Sie befanden sich auf einer breiten, gepflasterten Allee, auf der sich dicht an dicht Pferde, Wagen, Sänften und die Bewohner der Stadt

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