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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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physischen Kontakt, um aktiv zu sein, und als Cynna die Scheibe aus ihrem T-Shirt hervorzog, hörte das Flüstern auf der Stelle auf.
    Ruben fuhr fort: „Tash sagte gerade, dass unser Zauber regelmäßig neu aufgeladen werden müsse, er wirke nur neun oder zehn ‚Tage‘.“
    Tash ritt neben der Kutsche auf einem Pferd, das viel größer war als die Ponys der Ekiba. „Normalerweise“, sagte sie, „wird der Zauber gegen Gebühr zur Verfügung gestellt, die bei jedem Aufladen neu bezahlt werden muss. Der Ehrenwerte Rat hat Euch Eure umsonst gegeben.“
    „Wie nett von ihm“, murmelte Cynna.
    Wenn Tash sie gehört hatte, ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. „Die meisten Leute nutzen den Zauber, um die Hochsprache zu lernen. Danach haben sie ihn nicht mehr nötig.“
    Cynna sah sie an. „Habt Ihr Englisch auf diese Weise gelernt? Ihr sprecht es wirklich sehr gut.“ Unglaublich gut für jemanden, der nur zwei Tage auf der Erde verbracht hatte.
    „Wir, äh … es gibt noch einen weiteren Zauber, der einem die Fähigkeit, eine Sprache zu sprechen, verleiht. Wen und ich wurden mit diesem Zauber ausgestattet. Der Ehrenwerte Rat hatte Eure Sprache schon von Daniel Weaver gelernt. Aber dieser Zauber … es kann Komplikationen geben. Die meisten Menschen vertragen ihn nicht sehr gut.“
    „Ich bin kein Mensch“, gab Cullen freundlich zu bedenken. „Vielleicht vertrage ich ihn.“
    „Ich weiß nur wenig über Lupi. Vielleicht. Ihr müsstet Eure Schilde öffnen.“
    „Aha. Nun, es gibt viel zu besprechen, nicht wahr? Offenbar hat der Zauber für die Ekiba keine Nebenwirkungen. Und Ihr …“ Er brach ab – eine stumme Aufforderung an sie, sich zu erklären.
    „Ich bin ein Halb und Halb. Ein Mischling, wie ihr uns nennen würdet. Manche Halb und Halb werden vom Volk ihrer Mutter aufgenommen. Die meisten jedoch nicht. Ich gehöre zu keinem Volk.“
    „Ihr habt aber ganz offensichtlich einen Status. Unsere Eskorte hat vor Euch salutiert. Sie haben Euch mit einem Titel angeredet, aber der Zauber hat es wohl verschluckt. Ich habe Reckon oder Recka oder so verstanden.“
    „ Rekka ist mein Rang, das lässt sich nur schwer übersetzen. Ich bin verantwortlich für die Stadtwache.“
    Auf dem Pier hatte Cullen offenbar mehr gehört als Cynna. Sie war zu sehr damit beschäftigt gewesen, nach jemandem Ausschau zu halten, der der Person auf ihrem alten Foto glich, wenn auch älter, fetter und kahler. Oder verheiratet. Vielleicht hatte er wieder geheiratet. Oh Gott, wahrscheinlich hatte er das, als er erst einmal begriffen hatte, dass er nicht wieder nach Hause zurückkehren konnte. Vielleicht hatte er auch Kinder. Sie könnte Halbgeschwister haben.
    Bitte, lieber Gott, mach, dass sie nicht auch im Kanzleramt auf mich warten.
    „Warum hat der Ehrenwerte Rat Euch nie so angesprochen?“, fragte Cullen Tash.
    „Das tut er, wenn wir untereinander in der Hochsprache sprechen.“
    Aber er hatte sie ihnen nicht mit ihrem Titel vorgestellt. Weil es ihm zur Gewohnheit geworden war, sich in den Mittelpunkt zu stellen? Oder hatte er einen anderen Grund gehabt, sie glauben zu lassen, dass Tash nicht von Bedeutung war?
    Ruben ergriff – wie immer höflich – das Wort. „Vielleicht könnt Ihr uns etwas erklären, Rekka Tash. Ist das die korrekte Anrede?“ Er wartete auf ihr Nicken. Ein Nicken bedeutet auch hier, genauso wie bei ihnen zu Hause, ein Ja, hatte Cynna festgestellt. Anthropologen würden das zweifellos faszinierend finden. „Warum hat der Rat von Anfang an auf einem Schutzschildzauber bestanden, wenn doch tatsächlich keiner nötig war? Warum war er so fest entschlossen, uns eine Falle zu stellen, statt uns kraft seiner Überzeugung zu einer freiwilligen Mitarbeit zu bewegen?“
    „Diese Frage müsst Ihr dem Ehrenwerten Rat stellen.“
    „Das habe ich bereits getan, aber seine Antworten haben mich nicht zufriedengestellt. Offen gesagt, ergaben sie keinen Sinn. Anscheinend hatte er von Anfang an vorgehabt, uns mit einem Trick dazu zu bewegen, ein Tor zu öffnen. Ich kann seinen Überlegungen schlecht folgen.“
    „Der Ehrenwerte Rat vertraut sich mir nicht an.“ Tashs Worte waren steif, aber ihr Ton war es nicht. Sie warf Ruben einen langen Blick zu und ergänzte: „Auch wir haben Seher, Mr. Brooks. Und jetzt würdet Ihr vielleicht gerne nach vorne sehen. Für die, die den Kopf verdrehen müssen, ist es zwar nicht angenehm, aber für einen Blick auf das Kanzleramt lohnt es sich, den Hals zu

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