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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sehen, ob er es geschafft hat. Und ob ich mit ihm sprechen kann.«
    »Dann werde ich fort sein, wenn du zurückkommst.« Rule wandte sich ihr zu, halb bekleidet, und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ich wünschte, ich könnte an zwei Orten gleichzeitig sein. Ich möchte dich ungern allein lassen mit dieser Sache.«
    »Ich werde mich nicht allein darum kümmern müssen.« Aber sie wollte ja auch nicht, dass er ging. Auch wenn es selbstsüchtig war und dumm. Sie befahl sich, nicht daran zu denken. »Rule … kannst du mir jetzt sagen, was mit Toby los ist? Was dir Sorgen macht?«
    Einige Herzschläge lang schwieg er und rührte sich nicht. Als er sprach, war seine Stimme fest. »Ein Junge, dem der erste Wandel bevorsteht, muss getrennt von den anderen in terra tradis leben. Zur Sicherheit der menschlichen Mitglieder des Clans, aber auch, damit er vom Clan umgeben ist, wenn es passiert, damit die Clanmacht ihn erkennt. Toby ist noch zu jung, um auf meinen Wandel oder die Clanmächte zu reagieren. Erinnerst du dich daran, dass Cullen die Krebsart erklärt hat, an der manche von uns im hohen Alter erkranken?«
    »Natürlich. Das ist der Krebs, die der Rho der Leidolf hat. Die Magie in seinem Stoffwechsel hat sich von dem Muster getrennt, das ihn bestimmt. Cullen sagte … Oh. Oh, Scheiße.« Ihr war wieder alles eingefallen – die andere Möglichkeit, die einen Lupus, abgesehen von hohem Alter, an dieser besonders virulenten Form von Krebs erkranken ließ.
    »Ja.« Rules Stimme war nun leise, beinahe ein Flüstern. »Manchmal – selten – trifft es uns in der frühen Pubertät, wenn der erste Wandel kommt oder kurz danach. Wir wissen nicht, was schiefgeht, aber manche sagen …« Er verstummte. Seine Kiefermuskeln spannten sich an.
    Lily wusste, dass er um Selbstbeherrschung rang – und dass er das jetzt brauchte. Nur die Kraft der Logik half ihm in diesem Moment, die Monster fernzuhalten. Also wartete sie, stellte keine Fragen, ließ ihn ihre Angst nicht spüren und gab ihm Zeit.
    Endlich schluckte er und sprach weiter. »Wenn ein Junge den Sog des Wandels zu jung spürt – noch bevor er das Lied des Mondes gehört hat –, könnte dies möglicherweise ein Zeichen dafür sein, dass der erste Wandel diesen wilden Krebs auslöst.«

 
    17
    Lily hasste Krankenhäuser. Sie brauchte nur auf den Parkplatz eines Krankenhauses zu fahren, und schon biss sie die Zähne aufeinander, als säße sie auf einem Zahnarztstuhl. Sie war eine vernünftige Frau, dachte sie, als sie ihr Auto abschloss und zum Eingang ging. Wie gut, dass es Leute gab, die ihre Aversion nicht teilten. Es wäre schwierig, Personal zu finden, wenn allen anderen ebenfalls bei dem Gedanken, ein Krankenhaus zu betreten, ein kalter Schauder den Rücken hinunterlief.
    Obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, warum jemand hier gerne arbeitete. Vielleicht war es wie mit Kaffee – zuerst trank man ihn trotz des bitteren Geschmacks, nur, um wach zu bleiben, und bevor man sich’s versah, mahlte man eifrig Bohnen oder zahlte bereitwillig fünf Dollar für irgendeinen exklusiven Koffeinschaum.
    Das Pritchard Memorial war ein Krankenhaus mittlerer Größe. Man hatte ihr versichert, dass hier die Ärzte und die medizinisch technische Ausstattung gut waren und dass man sogar über einen gewissen magischen Schutz für diese Ausstattung verfügte. Es gab jedoch keine spezielle kardiologische Abteilung, und deshalb wartete Hodge nun auf der Intensivstation darauf, dass ihm morgen sein Schrittmacher ersetzt würde.
    Zuerst machte sie aber halt in der Notaufnahme, wo sie gerade dazukam, als Ed Eames entlassen wurde.
    »Ich bin wohl eines dieser Behandelt-und-Entlassen-Opfer«, sagte er – doch seinem Lächeln fehlte die Selbstsicherheit, die er, wie sie vermutete, lieber zur Schau getragen hätte. »Die Sorte, die in den Berichten nie mit Namen genannt werden. Haben Sie etwas von der Frau gehört? Der jungen Mutter?«
    »Sie ist raus aus dem OP«, sagte Lily ihm. »Die Prognose ist gut.«
    »Wahnsinn.« Er schüttelte den Kopf. »Wahnsinn. Wahrscheinlich sagen jetzt alle, dass Hodge ein stiller Typ war, der ganz zurückgezogen lebte?«
    »Eher, dass er ein alter Miesepeter war.«
    »Hm. Über solche Sachen habe ich bisher immer nur berichtet. Ich war nie betroffen.«
    Da irrte er sich. Über so etwas hatte er auch noch nie berichtet, aber das sagte Lily ihm nicht.
    Sie ging weiter in den zweiten Stock und, nachdem sie mit einer Schwester gesprochen hatte, in einen

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