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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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was er getan hat und was nicht?“
    „Der Drache hat es mir gesagt.“ Sie warf Rule einen Blick zu. Er hatte eine unbeteiligte Miene aufgesetzt, in seinen Augen regte sich etwas. Belustigung? Unglaube? Ärger, dass sie sich gerade diesen Moment ausgesucht hatte, um ihre Verlobung bekannt zu geben? „Hat Sam es richtig verstanden?“, fragte sie ihn.
    „Im Wesentlichen, ja. Ich sah, wie der, äh, Täter eine Tüte vor Cullens Zimmertür deponierte.“
    „Draußen vor dem Zimmer? Er ist nicht hineingegangen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Meine Nase sagte mir, was drinnen war. Ich trug sie zu dem Fenster hinter der Schwesternstation, zerbrach die Scheibe und warf die Bombe hinaus. Ein Pfleger hat alles beobachtet. Ich habe ihn dem Captain beschrieben, weiß aber nicht, ob jemand mit ihm gesprochen hat.“
    „Lieutenant James.“ Dreyer wandte sich an T.J. „Wer ist diese Frau, und warum bringen Sie sie hierher?“
    „Wer sie ist, hat sie Ihnen gesagt, und andersherum wird ein Schuh draus. Sie hat mich hierhergebracht.“
    Rules schloss halb die Augen. Er sprach so leise, dass die anderen ihn nicht verstehen konnten. „Dein Gefühl für Timing ist erstaunlich.“
    Es lag nicht an dem, was er sagte. Vielleicht an seiner Stimme oder an seinem Blick. Aber plötzlich war ihr nicht mehr nur wegen der Hitze heiß – Begierde ergriff sie, völlig unpassend, wild wie ein Buschfeuer und genauso schwer zu ignorieren. Sie nahm sich einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen, und antwortete ihm dann ebenso leise: „Er hat mich wütend gemacht. Und wenn ich wütend werde, ist es heiße Wut, nicht kalte Wut wie bei dir.“
    Wieder blitzte etwas in seinen Augen auf, etwas, das sie beinahe erkannt hätte.
    Lily wandte sich wieder an den Captain, wobei sie sich zwischen den kleinen Mann und Rule stellte. „Haben Sie noch etwas anderes – etwas anderes als blinde Vorurteile, will ich damit sagen –, das gegen Rules Version der Ereignisse spricht?“ Sie schwieg kaum lange genug für einen Schluckauf. „Gut, das dachte ich mir. Nehmen Sie ihm jetzt die Handschellen ab. Außerdem –“
    „Moment mal. Sie haben mir nicht zu sagen, wen ich festzunehmen habe und wen nicht.“
    Wieder kletterte ihre Brauen in die Höhe, dieses Mal höher. „Ist Rule festgenommen?“
    „Er steht unter Verdacht. Bis ich –“
    „Hat er Unruhe gestiftet? War er gewalttätig? Gibt es irgendeinen beschissenen Grund für diese Handschellen?“
    „Einen Lupus sollte man nicht frei herumlaufen lassen, das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand!“
    „Da stimmt die Rechtsprechung aber nicht mit Ihnen überein. Nehmen Sie ihm die Handschellen sofort ab. Und rufen Sie die Officers zurück, die Special Agent Weaver und ihre Begleiter aus Zimmer 418 entfernen sollen.“
    „Wenn das, was Ihr Verlobter sagt, stimmt, ist dieses Zimmer ein Tatort.“
    „Der Täter hat den Raum nicht betreten. Ihre Leute sollten im Flur nach Spuren suchen. Der Patient in diesem Zimmer steht unter dem Schutz des FBI. Er ist ein hochgeschätzter Berater. Auf ihn hat es derselbe Täter abgesehen, der beinahe das ganze Krankenhaus in die Luft gesprengt hätte. Er und die, die ihn bewachen, werden nicht verlegt, solange wir nicht alles für einen sicheren Transport arrangiert haben. Außerdem sollten Sie lieber nach Vorschrift verfahren und die Ansammlungen dort draußen vor den Polizeisperren auflösen lassen.“
    „Hören Sie, es ist mir egal, wer Sie sind oder mit was Sie schlafen. Sie sind hier nicht zuständig. Dies ist Sache des Countys, nicht des Bundes, und ich lasse Sie unverzüglich entfernen, wenn Sie sich weiter einmischen.“
    „Captain Dreyer.“ Lily ging auf ihn zu. „Hier wurde bei der Begehung von mehreren Straftaten Magie angewendet – versuchter Mord, Brandstiftung, möglicherweise auch terroristische Verschwörung. Also habe ich jedes Recht, mich einzumischen.“ Sie lächelte, so wie ein Messer bei der Aussicht, gleich in Fleisch zu schneiden, lächeln würde. „Und es heißt, mit wem Sie schlafen. Nicht mit was, Captain. Mit wem.“
    „Gut gesprochen“, sagte eine klare, aber nicht akzentfreie weibliche Stimme, „aber wir sollten keine Zeit mit diesem schweinsäugigen Kerl verschwenden.“
    Eine winzige Asiatin, die eine schwarze Hose und ein dünnes Seidenhemd in reinstem Weiß trug, kam auf Lily und den Captain zumarschiert. Ihr tiefschwarzes Haar war von silbernen Strähnen durchzogen, auf ihrem Kopf zu einem straffen Knoten

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