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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Freund hält einen in Schach, und ich kümmere mich um die anderen. Einer ist angeschossen, aber nicht schlimm.“
    „Auf den Boden. Sofort, verdammt!“, fuhr sie den Fahrer an – ein schlaksiger Bursche, vielleicht neunzehn Jahre alt, vielleicht noch jünger, mit fettigem schwarzem Haar und viel Weiß um die Pupillen. Er ließ sich auf den Beton fallen.
    „Gut so“, sagte sie, sich langsam erhebend. „Die Arme nach vorn. Halten Sie still. Ich bin ein bisschen nervös. Sie wollen doch nicht, dass ich mich erschrecke.“ Vorsichtig näherte sie sich dem Wagen. Der Fahrer hatte die Tür offen gelassen und die Innenraumbeleuchtung war an. Der Wagen sah leer aus. War der, auf den sie geschossen hatte, tot, bewusstlos, oder kauerte er irgendwo und wartete darauf, dass sie näher kam?
    Der Fahrer gehorchte und rührte sich nicht. Sie schob sich nahe genug an den Wagen, um einen Blick durch die zerbrochene Scheibe zu werfen.
    Nein, er wartete nicht auf sie. Entweder war er bewusstlos oder tot – in jedem Fall war er momentan aus dem Spiel. Sie wagte es, einen schnellen Blick zurück über ihre Schulter zu werfen.
    Der schwarze Wolf stand zwei Gangstern gegenüber, knurrend. Wie erstarrt standen sie da und bewegten keinen Muskel. Der Dritte lag reglos auf dem Bauch. In dem schlechten Licht konnte sie nicht erkennen, ob er noch lebte, aber um ihn herum hatte sich eine Pfütze aus einer glänzenden Flüssigkeit gebildet.
    Plötzlich ertönte eine Sirene, ganz in der Nähe. Bald würden sie hier sein.
    „Cody, kannst du deine Gefangenen hier zu uns bringen? Und, äh, Jacob – ich glaube, du bist es doch, oder? Du kannst deine Beute jetzt aufstehen lassen.“
    „Na gut, ihr habt gehört, was sie gesagt hat. Bewegt euch langsam und vorsichtig. Oh, seht mal, der arme Junge hat sich eingenässt.“ Cody lachte böse. „Hast dich wohl erschreckt, als der große böse Wolf dich angesprungen hat, was? Komm schon, heul nicht. So schlimm ist deine Verletzung nicht. Das war doch nur eine kleine Kaliber 22.“
    Irgendwann während der Schießerei war aus der Dämmerung Nacht geworden, aber die Lampen auf dem Parkplatz gaben genug Licht, sodass sie ohne Mühe die drei Gangster sehen konnte, die hinter dem Kastenwagen auftauchten. Einer humpelte – und ja, da war ein dunkler Fleck vorne auf seinen Jeans. Einer hielt sich den Arm, von dessen Bizeps Blut rann. Der dritte sah unverletzt aus.
    Lilys Herz schlug schnell und unregelmäßig. Sie wusste, später würde sie wegen des unverbrauchten Adrenalins am ganzen Körper zittern. Später würde sie noch etwas anderes fühlen als Erleichterung, dass niemand mehr auf sie oder Cody oder auf jemand anderen schoss. Später würde sie alles Mögliche fühlen.
    Jetzt allerdings fühlte sie sich wunderbar. Die Brise war stärker und frischer geworden. Sie fühlte sich gut auf der Haut an. Richtig gut. Sie war am Leben, und das war ein schönes Gefühl.
    Cody folgte seinen Gefangenen mit der gezückten Waffe. Der Wolf – ein grau-braunes Tier – bildete das Schlusslicht. Als Cody sie anwies, sich neben den Fahrer zu legen, verlieh der Wolf seinen Worten mit einem Knurren zusätzlich Nachdruck.
    Sie widersprachen nicht. Cody redete mit Lily, ohne den Blick von den Gangstern auf dem Boden abzuwenden. „Ich dachte, dein Freund heißt Rule.“
    „So heißt er auch.“ Ein Paar Scheinwerfer raste durch die Fahrspur auf sie zu, viel zu schnell. „Das ist nicht mein Freund. Keiner von beiden.“
    Codys Augen wurden groß. „Keiner …“
    Lilys Lippen zuckten, als sie begriff, dass Cody nicht gewusst hatte, dass es zwei Wölfe waren. „Nein.“
    Endlich trat der Fahrer hinter den hellen Scheinwerfern auf die Bremse. Reifen quietschten, als der Mercedes drei Meter vor ihnen ruckend zum Stehen kam. Mit einem Nicken zeigte sie auf das Auto, als die Tür aufflog. „Das ist er.“
    Minuten später wimmelte es nur so von Polizisten. Zwei Mietcops aus dem Einkaufszentrum – eine Bezeichnung, die Rule wohlweislich nicht laut aussprach, weil Lily Anstoß daran nahm. Denn oftmals übernahmen Polizisten im Ruhestand oder außer Dienst diese Jobs –, drei Streifenwagen und ein Deputy waren erschienen. Ihre Blinklichter tauchten die Umgebung in rosiges Licht, ein Kontrapunkt zu den Scheinwerfern der beiden Rettungswagen. Ein Detective, hatte man ihm gesagt, sei auf dem Weg, sowie auch der Gerichtsmediziner.
    Der Mann, auf den Lily geschossen hatte, lebte noch. Er wurde gerade in den ersten

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