Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
zusammengebrochenen Wänden.
    Sehr vorsichtig kletterte er hinab – nicht weil er an seine eigene Sicherheit dachte, sondern weil er Angst hatte, etwas ins Rutschen zu bringen. Er wusste, wo sie war, ganz genau. Sollte er sich wieder wandeln? Ein Wolf konnte sich gut durch Erde graben, hatte aber keine Hände, um die großen Steine beiseitezuräumen.
    Erst die Hände, schnell. Er ging auf Knie und Hände – hätte sich sogar am liebsten ganz flach ausgestreckt, um sein Gewicht besser zu verteilen, aber die Stelle über ihr war zu uneben. Er begann zu graben, Erde und kleine Steine mit den Händen schaufelnd.
    Als der Boden sich unter ihm bewegte, schrie er vor Wut und Enttäuschung auf.
    Ein Loch tat sich auf, genau an der Stelle, wo er gegraben hatte. Ein kleiner grauer Kopf lugte heraus und sah sich um – zwinkerte, als er Rule erblickte – und verschwand wieder.
    „Warte!“, rief Rule. „Warte! Ist Lily –“
    Dann packte eine sehr menschliche Hand nach dem Rand der kreisrunden Öffnung. Noch eine Hand. Rule beugte sich vor, griff nach ihren Händen, stand auf und zog.
    „Au! Mist! Zieh!“, rief Lily. Ihr Kopf erschien, staubig und braun. Sie blinzelte sich die Augen frei. Er ließ eine Hand los, um ihr den Arm um die Schulter zu legen und sie besser packen zu können. Sie zappelte – und die Erde gab sie frei.
    Fest umschlungen fielen sie auf die bröckelnde Erde. „Das war eng“, sagte Lily. „Viel zu eng. Er kennt nur eine Größe für Tunnel, und das ist seine eigene. Er hat mir das Leben gerettet.“
    „Dir geht es gut?“ Hastig tastete Rule sie ab. „Du bist nicht verletzt?“
    „Ein paar Kratzer und blaue Flecke, das ist alles.“ Sie hörte auf zu husten.
    Eine plötzliche Angst ließ ihn erstarren. „Und was ist mit Cynna?“
    „Sie ist noch im Tunnel. Sie war schon im Tunnel, als der Schutzbann alles einstürzen ließ. Mel sagt, ihr sei nichts passiert. Er behauptet, Gnomtunnel würden nie einbrechen. Nein“, verbesserte sie sich mit einem schwachen Grinsen, „er rümpfte hochnäsig die Nase und sagte: ‚Unsere Tunnel brechen ma gar nich. Nich bei’n echten Erdbeben. Und schon gar nich nicht bei so’n kleinen Rumpeln.‘“
    Jetzt war es Rule, der blinzelte. „Mel?“
    Sie schnitt ein Gesicht. „Ich kann seinen ganzen Namen nicht aussprechen. Der kleine Älteste, der mich gerettet hat.“
    „Ich dachte, er sei … Ach, schon gut.“ Rule erhob sich, blieb aber in seiner geduckten Haltung, um kein Ziel für die Angreifer abzugeben. Dann half er Lily auf die Beine. Das Loch war so tief, dass sie aufrecht stehen konnte.
    Carl steckte die Nase über den Rand. Er jaulte erfreut, als er Lily sah.
    Hinter ihm erschütterte eine Explosion wieder die Erde, gefolgt von einer zweiten.
    Rule sah hoch zu seinem Freund. „Die in dem Haus haben sich nicht ergeben?“
    Carl schüttelte den Kopf.
    Kurz kam Rule der Gedanke an die Verheerung, die die beiden Granaten angerichtet haben mussten. Er schob die Vorstellung beiseite. Dafür war jetzt keine Zeit. „Okay. Geh zurück zu Remy. Er führt eure Gruppe. Ich gehe nach vorne.“
    „Was ist los?“, fragte Lily.
    „Mein Vater, deine Großmutter, Cullen und sechs Clanmitglieder kämpfen gegen den Zauberer und die Chimei.“ Er musterte abschätzend die Steilseite des Lochs und fand einen Vorsprung, um sich festzuhalten und nach oben zu ziehen. Als die Erde bröckelte, verlagerte er sein Gewicht, schob den Arm über den Rand und stemmte sich hoch. „Fünf von uns haben sich die Gangster vor dem Haus und im Haus vorgenommen“, fuhr er fort, die Hand ausstreckend, um Lily herauszuziehen. „Sie sind jetzt entweder tot oder so gut wie tot.“
    Sie half mit, so gut sie konnte, indem sie sich mit den Füßen abstieß. Oben fielen sie wiederum gemeinsam zu Boden. „Alle?“, fragte sie, leicht außer Atem. „Wie viele sind es denn?“
    „Sechsunddreißig.“
    Sie sah ihn einen Moment lang an und schüttelte dann kurz den Kopf. Genau wie er würde sie sich später darüber Gedanken machen. „Wie geht es jetzt weiter?“
    „Sobald Remy sich vergewissert hat, dass niemand entkommen ist, werden er und Carl dich zu den Autos bringen. Die stehen ein paar Kilometer entfernt von hier. Wir durften nicht das Risiko eingehen, entdeckt zu werden. Die Gnome wissen, wo. Sie bringen Cynna dorthin.“
    „Hast du einen Schlag auf den Kopf abbekommen? Ich lasse mich doch nicht zu irgendwelchen verdammten Autos bringen.“
    „Du bist unbewaffnet. Du bist

Weitere Kostenlose Bücher