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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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verwandelt. Und aus dem staubigen Loch lugte ein kleiner grauer Mann heraus.
    Nein, ein Gnom. Einen Meter groß, mit einer komischen rüsselähnlichen Nase, ohne Kinn. Weite fuchsiafarbene Shorts mit gelben Hosenträgern. Ein Gnom.
    „Böses Ding kommt!“ Der Gnom winkte sie aufgeregt heran. „Beeilens euch!“
    Das Loch – ein Tunnel – war groß genug für einen Gnom, aber nicht für eine erwachsene menschliche Frau. „Du hast gehört, was der Gnom gesagt hat“, sagte Lily. „Beeil dich.“
    Cynna widersprach nicht. Längst hatten sie sich darauf geeinigt, dass die Sicherheit des Kindes Vorrang hatte, und das würde nun einmal nicht alleine hier hinauskommen. Sie ließ sich auf Knie und Hände nieder und begann zu kriechen.
    Lily wollte es ihr gleichtun und ging in die Hocke. Der kleine Gnom hüpfte vor Nervosität auf und ab. „Schnell, schnell!“
    Da gingen die Lampen aus. Die verdammten Glühbirnen, die sie nicht hatten ausmachen können, erloschen nun von allein und ließen sie in vollkommener Dunkelheit zurück. Schwärzer als die Nacht.
    Der kleine Gnom kreischte – und gab Lily einen heftigen Stoß, sodass sie die Balance verlor und umfiel. Er warf seinen kleinen Körper über sie, als könnten seine zarten Knochen sie beide schützen – und die Erde und die Steine kreischten mit ihm. Dann brach alles über ihnen zusammen.

 
    38
    Der Schmerz und die Wonne des Wandels wirbelten durch Rule. Als es vorbei war, stand er auf zwei Beinen und nackt im Matsch, der klebrig war von Blut. Er ergriff eine der Waffen, die auf dem Boden lagen – ein Sturmgewehr und für ihn der Grund, warum er sich gerade hier gewandelt hatte. Das Modell kannte er nicht, aber es ähnelte hinreichend seinem eigenen. Er gab ein paar schnelle Schüsse ab.
    Der Mann am Fenster, der auf sie geschossen hatte, kippte nach hinten. „Carl!“, rief Rule einem Wolf zu, der auf das Fenster zurannte, offensichtlich mit der Absicht, hineinzuspringen. „Falsche Richtung! Geh und hol das verdammte Päckchen.“
    Carl kam schlitternd zum Stehen, fuhr herum und rannte in die andere Richtung.
    Als jemand begann, aus dem Haus zu feuern, ließ sich Rule zu Boden fallen und rollte herum, bis er unter dem Klapptisch war, auf dem sich immer noch die Spielkarten und Bierdosen befanden. Aber der Tisch bot ihm keine gute Deckung. „Remy, Jones – ihr übernehmt. Wandelt euch. Wir brauchen Waffen, um sie zu beschäftigen bis Carl zurückkommt.“
    Mike rief er nicht zu sich. Mike lag still und reglos im schmutzigen Matsch. Einer der Gangster hatte Glück gehabt – kurz. Sehr kurz.
    Rule gab ein paar weitere Schüsse ab, das Gewehr von links nach rechts ziehend, um den anderen Deckung zu verschaffen, während sie sich wandelten. Remy war fast so schnell wie er, aber Jones brauchte ein bisschen länger.
    Kurz darauf stand ein nackter Mann mit irisch-blasser Haut da, gut sichtbar für alle – doch nur wenig länger als eine Sekunde. Dann ließ er sich zu Boden fallen, rollte herum, kam mit einer SIG Sauer ganz wie der von Lily zum Vorschein, zielte und feuerte schnell hintereinander zwei Schüsse ab. Hinter der Hausecke hatte Jones seine Umwandlung beendet und hechtete nach der nächsten Waffe – eine Maschinenpistole in der Hand eines Toten.
    Ein großer gelbbrauner Wolf lief zu Rule und ließ ein kleines mit Luftpolsterfolie eingeschlagenes Bündel aus seinem Maul vor seine Füße fallen.
    „Gut.“ Rule riss die Folie auf. Darunter kamen zwei Granaten zum Vorschein. Sie waren nahe dem Schutzbann versteckt gewesen, damit sie sie jetzt hatten holen können. Er hob die Stimme. „Du da in dem Haus! Du hast zehn Sekunden, um dich zu ergeben! Wirf deine Waffen heraus!“
    Auf der anderen Seite des Hauses flammte ein Feuer auf. Und erlosch. Etwas Weißes und fast Transparentes schwebte über ihnen.
    Die Erde erzitterte und schrie, stieß gegen seinen Bauch, dort, wo er lag. Er hob den Kopf, um über seine Schulter zu sehen – und sechs Meter neben ihm sackte ein rechteckiges Stück Boden weg und brach in sich zusammen wie ein Sinkloch.
    „Remy! Übernimm du!“ Schon war er auf den Beinen und rannte geduckt los. Es war reines Training, kein bewusster Gedanke. So wie auch die Tatsache, dass er im Zickzack lief. Die Kugeln, die die Erde neben ihm aufspritzen ließen, bemerkte er kaum.
    Am Rand der Grube angekommen, ließ er sich fallen. Sie lebt, sie lebt. Ich kann sie spüren … Aber so zerbrechlich, so menschlich, unter all dieser Erde und den

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