Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
könnte eventuell ein Asiat sein. Ich kann nicht … Was ist?“
    Er hatte sich von ihr ab- und der Tür zugewandt. Schritte im Flur … auf weichen Sohlen, wie Dutzende, die vorher vorbeigegangen waren, inmitten all der anderen Geräusche selbst für ihn kaum hörbar. Er wusste nicht, warum gerade diese Schritte ihn hatten aufhorchen lassen, aber –
    Eine große Frau in einer grünen Uniform blieb im Türrahmen stehen. Sie lächelte.
    „Es geht ihm gut“, sagte Cynna und wippte auf den Zehen. Sie machte zwei schnelle Schritte auf Nettie zu, drehte sich um und lächelte Rule zu. „Habe ich es dir nicht gesagt? Ich habe dir gesagt, er würde es schaffen. Meine innere Stimme hatte recht.“
    „Das stimmt.“ Er ging zu ihr und legte den Arm um sie, dort, wo früher ihre Taille gewesen war. „Du weinst ja.“
    Sie wischte sich hastig über das Gesicht. Ein Lächeln schimmerte durch ihre Tränen. „Natürlich weine ich. Jetzt darf ich ja auch weinen. Kann ich ihn sehen? Lily sagte, ich solle auf ihn aufpassen. Der Täter könnte es noch einmal versuchen. Ich muss …“
    Plötzlich schwankte sie. Rule fasste sie fester. „Du musst dich hinsetzen.“
    „Komisch. Ich werde nicht … Ich falle nie in Ohnmacht.“
    „Natürlich nicht, aber du setzt dich jetzt hin.“ Rule trug sie fast zu dem nächsten Stuhl – ein paar Plätze entfernt von einer jungen Teenagerin, die die ganze Zeit über SMS getippt hatte. Verblüfft hob das Mädchen den Kopf. Vielleicht bemerkte sie erst jetzt, dass außer ihr noch andere im Raum waren. Er setzte Cynna vorsichtig ab und kniete sich vor sie. „Kopf runter.“
    „Ich falle nie in Ohnmacht“, wiederholte sie, wehrte sich aber nicht, als er ihren Kopf so weit nach vorn drückte, wie es ihr runder Bauch zuließ.
    Nettie setzte sich auf den Stuhl neben Cynna und rieb ihr über den Rücken.
    „Mir geht es gut“, informierte Cynna ihre Füße.
    „Natürlich“, stimmte Nettie ihr zu. „Aber lass trotzdem noch einen Moment den Kopf unten. Dann fühlen wir anderen uns besser.“
    Als er einen leisen Atemzug vernahm, blickte Rule auf. Lily stand in der Tür, Jason direkt hinter ihr. Wie vom Donner gerührt starrte sie Cynna an.

 
    10
    „Cullen ist über den Berg“, sagte Rule schnell, erhob sich und ging zu ihr. „Cynna wurde nur vor Erleichterung schwindelig, das ist alles.“
    „Gut.“ Sie nickte bestimmt. „Das ist gut.“
    Er fragte sehr leise: „Hast du ihn gefunden?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so früh schon den Tatort verlässt, wenn du den Täter nicht identifiziert hast.“
    „Zufällig kenne ich einen der Deputys, die sie geschickt haben. Er ist ein guter Polizist. Ich vertraue ihm.“
    Er verstand, was sie nicht ausgesprochen hatte: Sie wollte hier sein, bei ihm, falls es schlechte Neuigkeiten gab. Rule griff nach ihrer Hand und drückte sie, dann sah er Jason an und hob fragend die Augenbrauen.
    Lily beantwortete die stumme Frage. „Cullen wird einen Pfleger brauchen. Äh, Rule, wer hat dir eigentlich dieses T-Shirt gegeben?“
    „Modean Webster. Sie ist eine füllige Frau, deshalb dachte sie wohl, es würde mir passen, was … Ah“, sagte er, als er ihrem Blick folgte, „das hatte ich gar nicht bemerkt.“ Auf dem T-Shirt stand klein gedruckt: „Brave Frauen machen selten Geschichte.“
    „Da gehört eigentlich ein Postskriptum hin“, sagte er. „So was wie ‚Ich, Rule Turner, stimme dem zu.‘“
    Sie grinste.
    „Du stimmst wem zu?“, sagte Cynna. „Ach, schon gut. Es geht wieder, Nettie, wirklich.“ Sie stand auf, um es zu beweisen. „Siehst du? Niemand hört auf mich, obwohl ich recht behalten habe. Habe ich nicht recht behalten, Rule? Ich habe gesagt, er schafft es.“
    Er drehte sich um. Das Lächeln fiel ihm jetzt leicht. „Ja, du hattest recht. Du bist jetzt ganz offiziell eine Rechthaberin.“
    „Oh, das wird dir noch leidtun.“ Cynnas Grinsen wurde breiter. Sie streckte sich. „Ich bin froh, dass es vorbei ist. Wann kann ich zu ihm?“
    „Bald“, sagte Nettie und erhob sich. „Aber –“
    Lily ergriff das Wort. „Einer von uns muss bei ihm sein. Er muss bewacht werden.“
    „Mist. Ja.“ Cynna legte die Stirn in Falten. „Du hast vorhin so etwas gesagt.“
    „Cynna.“ Nettie nahm Cynnas Hände. „Du kannst sehr bald zu ihm, aber ich muss dir erst etwas sagen. Die Operation war erfolgreich, aber Cullens Genesung wird möglicherweise … länger dauern.“
    Sorge trat in Cynnas

Weitere Kostenlose Bücher