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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Vorschlag“, sagte Rule und schob sich an Lily vorbei, um Cynna zu umarmen.
    Für ihn war so etwas ganz selbstverständlich, ganz natürlich. Lily wünschte, sie hätte daran gedacht, Cynna in den Arm zu nehmen. „Dann lass mal hören.“
    „Max.“
    Erleichterung erfasste sie. „Natürlich. Er behauptet, er sei immun gegen Mentalmagie, also … Rufst du ihn an?“ Max war griesgrämig, lüstern und potthässlich, Letzteres möglicherweise, weil seine Vorstellung von Schönheit so ganz anders war als die ihren, denn er war ein Gnom. Ein ungewöhnlich großer Gnom zwar, der aus unerfindlichen Gründen nicht wie seine Artgenossen unter der Erde lebte – Gnome, sagte man, konnten besonders gut mit Stein umgehen –, aber trotzdem ein Gnom.
    „Er kommt. Er wird endlos darüber schimpfen, aber er kommt.“ Rule lächelte Cynna an, den Arm um ihre ehemalige Taille gelegt. „Geht es dir gut?“
    „Klar.“ Sie warf einen Blick auf das Bett und den darin schlafenden Mann. „Dornröschen sieht im Moment nicht ganz so rosig aus, aber Nettie sagt, er hält sich gut.“
    Nettie saß auf der anderen Seite des Krankenhausbettes. Sie hatte nur kurz aufgeblickt, als sie hereingekommen waren. „Er wird in weniger als zehn Minuten aufwachen. Dann kannst du kurz mit ihm sprechen, anschließend versetze ich ihn wieder in seinen Heilschlaf.“
    Lily nickte und begab sich an den Fuß des Bettes.
    Cullen war an eine Infusion und an ein leise piependes Herzfrequenzmessgerät angeschlossen. Er schlief tief oder war bewusstlos. Und er war viel zu blass.
    Cullen Seabourne war das genaue Gegenteil von Max – so atemberaubend schön, wie der Gnom hässlich war. Rule war Lilys Meinung nach sexier und hatte mehr Präsenz. Aber Cullen besaß die Art von Schönheit, nach der sich Fremde auf der Straße umdrehten. Im Moment allerdings traten die Linien der Knochenstruktur seines Gesichts beunruhigend markant hervor. Die bleiche Haut war gespannt, und er war nackt, zumindest bis zur Hüfte. Ab da war eine leichte Decke über ihn gebreitet.
    Seine Brust war leuchtend hässlich orange-gelb von Betadine, dem Desinfektionsmittel, gefärbt. Der lange, geklammerte Schnitt links von seinem Brustbein war nicht verpflastert. Er sah frisch aus. Sie blickte Nettie an. „Er hat den Schnitt nicht geheilt.“
    „Der Erreger konzentriert sich auf die Herzgegend, und in gewisser Hinsicht wirkt er wie Wolfswurz. Er behindert seine Selbstheilungskräfte. Wenn ich mich ausgeruht habe, kann ich ihm dabei helfen.“ Netties Stimme war leiser und rauer als sonst. Sie brauchte den Schlaf fast ebenso dringend wie ihr Patient.
    Lily nickte und traf eine Entscheidung. „Cynna, eigentlich sollte ich mit der Rhej darüber sprechen, aber da du nun schon mal da bist … Rule und ich haben uns gefragt, ob die, deren Namen wir nicht nennen, damit zu tun haben könnte.“ Die Große Alte, die Erzfeindin der Lupi, hatte einen Namen, möglicherweise auch viele … aber die Lupi glaubten, dass sie es hören könnte, wenn ihr Name ausgesprochen wurde.
    „Oh. Oh!“ Cynna runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. „Ich verstehe, wie ihr darauf kommt. Der Täter muss ein paar unschöne Tricks draufhaben. Aber wer immer er ist, er handelt nicht in ihrem Auftrag. Es wäre möglich, dass sie ihm geholfen hat. Wir wissen nicht, was ihr hier bei uns möglich ist, aber wir dürfen davon ausgehen, dass sie ihre Vertreter für diese Welt hat. Aber der Scheißkerl ist keiner von ihnen. Ihr Vertreter hätte unmöglich auf das Clangut gelangen können, ohne bemerkt worden zu sein. Die Rhej hätte es gemerkt.“ Sie überlegte einen Moment und fügte dann hinzu: „Und der Rho hätte es ebenfalls gespürt, obwohl er es vielleicht nicht hätte einordnen können.“
    Rule hob erstaunt die Brauen. „Das wusste ich nicht.“
    „Aber ja“, sagte Cynna. „Das Clangut ist das Revier des Trägers der Clanmacht. Die Macht wurde ihm von der DAME gegeben, und die DAME erkennt ihre Feinde. Deshalb würde die Macht es bemerken, wenn sich einer ihrer Vertreter auf dem Clangut aufhielte. Ich weiß nicht, wie sich das für Isen bemerkbar machen würde, aber irgendetwas würde er spüren. Du vielleicht auch.“
    Jetzt hoben sich Lilys Brauen. „Du weißt aber auf einmal ganz schön gut Bescheid über die Mächte.“
    Sie zuckte die Achseln. „Das gehört zu den Erinnerungen.“
    Die Erinnerungen waren genau das, was das Wort bedeutete: unglaublich lebendige Erinnerungen verschiedener

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