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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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längst toter Nokolai, die über Tausende von Jahren von einer Rhej an ihre Schülerin weitergegeben wurden. Da viele dieser Erinnerungen von Krieg und Tod handelten, waren sie mit Schmerz und Angst verbunden. Mit anderen Worten, mit vielen Anstrengungen für eine Schwangere. „Ich verstehe nicht, warum die Rhej sich umentschieden hat. Sie wollte doch mit diesem Teil der Ausbildung bis nach deiner Niederkunft warten.“
    „Sie hatte einen guten Grund.“
    „Du klingst schon genau wie die Rhej. Kryptisch.“
    Cynna antwortete mit einem vagen, entschuldigenden Lächeln und einer ebenso vagen Geste. „Ich darf nicht darüber reden.“
    Na toll. Widerstrebend wandte sich Lily wieder dem eigentlichen Thema zu. „Wenn du sagst ‚Vertreter‘, meinst du etwas Spezielles, aber ich frage mich, was genau.“
    „Jemand, der von der Feindin berührt wurde. Jemand, der einen Gegenstand oder einen Zauber benutzt, der von ihr berührt oder hergestellt wurde. Äh … mit ‚Berührung‘ meine ich keine körperliche Berührung, sondern einen Kontakt oder eine Einwirkung.“
    „Also wenn sie beteiligt ist, dann indirekt.“
    „Sehr indirekt. Jemand wie die Große Alte hinterlässt Spuren. Zum Beispiel der Inkognito-Zauber, den der Killer anscheinend benutzt hat – der kann nicht von ihr stammen. Selbst wenn er durch andere Hände gegangen ist, bevor der Täter ihn bekam, würde ihm immer noch ein wenig von ihrer Energie anhaften. Die Rhej und der Rho hätten auf dieses wenige reagiert, weil die DAME sie spüren würde.“
    Lily sah sie aufmerksam an. Das hörte sich ja so an, als pflege Cynna sehr vertrauten Umgang mit der DAME der Lupi. „Bist du –“
    „Er wacht auf“, unterbrach sie Nettie. „Rule –?“
    Schnell stellte sich Rule neben Nettie und legte die Hand auf Cullens Schulter. Nichts geschah. Cullen sah aus, als würde er genauso tief schlafen wie zuvor – bis auf einmal seine Augen aufflogen, hell und strahlend blau.
    „Ganz ruhig“, sagte Rule mit fester Stimme. „Du bist in Sicherheit. Cynna auch. Ihr geht es gut. Dem Baby geht es gut. Du wurdest verletzt.“
    Cullen blinzelte. „Sag bloß“, sagte er schwach. „Cynna …“
    Sie hatte Cullens rechte Hand ergriffen. „Ich bin hier, und es könnte mir gar nicht besser gehen“, sagte sie fröhlich. Lily sah die Abgespanntheit in ihren Augen, die ihrer Stimme jedoch nicht anzumerken war. „Und der kleine Reiter scheint gern lange wach zu bleiben. Er strampelt wie wild.“
    Cullen lächelte nur schwach, aber man sah ihm an, dass seine Erleichterung groß war.
    „Cullen“, sagte Nettie. „Ich weiß, du hast starke Schmerzen, aber ich muss wissen, ob sich deine Wunde irgendwie seltsam anfühlt.“
    Selbst das Stirnrunzeln schien ihm Mühe zu bereiten. „Fühlt sich an, als hätte mir jemand ein Messer in die Rippen gerammt, auf mir herumgetrampelt und mich aufgeschnitten.“
    „Genau das ist auch passiert“, sagte Rule. „Bis auf das Herumtrampeln.“ Er schluckte. „Cullen. Ich bin froh, dass du nicht tot bist.“
    Das Stirnrunzeln wurde nachdenklich. „War es so knapp?“
    „Ja. Auf der Klinge befand sich irgendeine magische Komponente. Daran wärst du gestorben, wenn Nettie nicht in der Nähe gewesen wäre und die Rhej nicht Energie an Nettie weitergegeben hätte. Diese fremde Magie behindert immer noch deine Heilung. Deswegen hat Nettie dich gefragt, wie sich deine Wunde anfühlt.“
    „Scheiße.“ Er hob leicht den Kopf. „Au. Scheiße.“ Er sank zurück. „Ich kann nichts sehen.“
    Lily wusste, warum er sich die Wunde ansehen wollte. Sie fühlte Magie. Er sah sie. Das war es, behauptete er stets, was einen Zauberer ausmachte: die Fähigkeit, die Energien, mit denen er arbeitete, zu sehen. „Fühlst du dich stark genug, um ein paar Fragen zu beantworten?“
    „Meine Güte, du bist auch hier?“
    Sie musste lächeln. Typisch Cullen. „Hast du eine Ahnung, wer dich angegriffen hat und warum?“
    „Nein. Cynna, heb meinen Kopf an. Ich kann meine Brust nicht sehen.“
    Nettie schüttelte den Kopf. „Cullen, dein Brustkorb wurde geöffnet und dein Herz zusammengenäht. Und du heilst nicht so schnell wie normal. Du bleibst schön auf dem Rücken liegen und rührst dich nicht. In ein paar Minuten versetze ich dich wieder in Schlaf.“
    „Ich muss es sehen“, sagte er hartnäckig. „Um herauszufinden, was nicht stimmt.“
    „Mal sehen, was ich erspüre.“ Lily warf Nettie einen Blick zu. „Wenn ich darf.“
    Sie nickte.

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