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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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verteidigen. Sie konnte sich überhaupt bemerkenswert gut verteidigen, Punkt. Und sie mochte Cullen. Cynna würde einverstanden sein. „Wann kommt sie?“
    „Es gibt nur ein Problem“, sagte Lily.
    Rule hob überrascht die Augenbrauen. „Sie weigert sich?“
    „Sie war nicht dort. Und Li Qin auch nicht.“

 
    11
    Das Treppenhaus war gut beleuchtet, und irgendwo über ihnen hörte Lily Schritte.
    Deshalb war sie ein wenig nervös, als Rule sie festhielt, umdrehte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. „Du machst dir Sorgen um deine Großmutter.“
    „Nein. Ja. Ja, ich glaube wohl. Obwohl es dumm ist. Ich meine, wir sprechen hier von Großmutter. Sie hat eine Notiz hinterlassen“, fügte Lily unvermittelt hinzu. „Nicht Großmutter. Li Qin. Sie hing an der Wand gegenüber der Eingangstür.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du einen Schlüssel für ihr Haus hast.“
    „Großmutter hat ihn mir vor Jahren gegeben. Ich habe ihn nie benutzt.“ Und auch heute Abend hatte sie lange gezögert, aber schließlich hatte sie entschieden, sie müsse sich vergewissern, dass niemand dort drinnen in seinem Blut lag. „Die Notiz war an mich gerichtet. Auf dem Zettel stand, dass sie und Großmutter für eine Weile verreisen müssten und dass sie mir nicht sagen würde, ich müsse mir keine Sorgen machen, denn Worte seien machtlos gegen die Angst, die ein Geheimnis auslöst, aber es gehe ihnen beiden gut und sie kämen dann zurück, wenn sie könnten.“
    Rule runzelte die Stirn. „Wenn sie könnten?“
    „Ja.“ Und genau deswegen machte Lily sich doch Sorgen. Es sah ihrer Großmutter gar nicht ähnlich, so einfach zu verschwinden. Das einzige Mal, als sie so etwas schon einmal getan hatte, hatten sie es mit einer verrückten Telepathin, einem Höllentor und ein paar Großen Alten zu tun bekommen. Doch damals hatte sie nicht Li Qin mitgenommen. „Großmutters alter Buick ist auch weg“, ergänzte sie.
    „Dann musste Li Qin sie fahren.“
    Lily nickte. Ihre Großmutter konnte entweder nicht Auto fahren oder weigerte sich – Lily war sich nicht sicher, was von beidem zutraf. „Großmutter würde Li Qin nie in Gefahr bringen, deswegen wird es schon nicht so schlimm sein, was sie vorhat.“
    Über ihnen öffnete und schloss sich eine Tür, und dann verstummten die Schritte. Lily war unruhig. Sie begann, die Treppe hinaufzugehen. „Ich habe nicht erkennen können, wie viel sie gepackt haben, aber Kleidung haben sie definitiv mitgenommen. Das lässt vermuten, dass sie nicht so schnell zurück sein werden.“
    Rule ging mit ihr Schritt haltend neben ihr her. „Ich weiß, dass Madame Yu Englisch spricht, aber kann sie es auch schreiben?“
    „Sicher. Sie behauptet, dass sie Hanzi lieber mag, aber sie mag alles Chinesische lieber, wenn sie schlecht gelaunt ist. Warum?“
    „Ich habe mich gefragt, warum Li Qin und nicht deine Großmutter dir eine Nachricht hinterlassen hat.“
    „Gute Frage. Großmutter weiß vielleicht nicht einmal davon.“ Darüber dachte Lily einen Moment nach. „Falls sie die Reise geheim halten wollte, würde Li Qin nichts verraten, aber sie würde auch nicht einfach etwas erfinden.“
    „Bist du sicher, dass es Li Qins Handschrift war?“
    „Wenn nicht, war da ein sehr guter Fälscher am Werk. Niemand schreibt wie Li Qin. So gestochen. Außerdem hört es sich nach ihr an. Zu Beginn hofft sie, dass es mir gut geht, und am Schluss bedauert sie, dass ihre plötzliche Abwesenheit mir Sorgen machen könnte.“ Lily runzelte die Stirn. „Obwohl Großmutters Entscheidung zu verschwinden vielleicht gar nicht so plötzlich kam, wie es scheint. Beth sagt, Großmutter habe sich in letzter Zeit merkwürdig verhalten. Sie wollte mich überreden, sie zu besuchen, um herauszufinden, was los sei.“
    „Ah, ich verstehe, was dir zu schaffen macht. Du machst dir Vorwürfe, dass du nicht schon letzte Woche nach dem Rechten gesehen hast. Ganz sicher hätte sie dir auf der Stelle ihr Herz ausgeschüttet.“
    Sie musste lächeln. „Wenn du damit meinst, dass sie mir nichts gesagt hätte, hast du wahrscheinlich recht, aber –“
    „Wahrscheinlich?“
    „Na gut, na gut, du hast Recht. Wenn sie mich hätte einweihen wollen, hätte sie es getan.“ Und nichts und niemand konnte ihre Großmutter dazu bringen, mehr von sich preiszugeben, als sie selbst wollte, weder durch Zwang noch durch Überredung, Täuschung oder Schmeichelei. „Aber ich hätte merken müssen, dass etwas im Busch ist. Beth hat es

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