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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gegangen wäre, hätte San Diego keinen Drachen bekommen. Ja, es besaß eine große Marinebasis und im Norden der Stadt die Basis der Air Force. Aber als die Magielevel nach der Wende angestiegen waren, hatten viele Städte einen Drachen haben wollen. Drachen wirkten auf Magie wie riesige Schwämme – sie saugten alle freie Energie auf, die technische Störungen verursachte. Die Regierung hatte, was auch verständlich war, einen Drachen für Los Angeles eingeplant und nicht für die kleinere Stadt.
    Aber die Entscheidung hatte nicht bei der Regierung gelegen. Das Drachenabkommen, das die Großmutter ausgehandelt hatte, sah für jeden Drachen eine ständige Basis vor, machte aber für einen von ihnen eine Ausnahme: den schwarzen Drachen, den ältesten von ihnen, den Lily und Rule als Sam und die anderen als Sun Mzao kannten. Offiziell war Sams Revier dort, wo er sich gerade aufhielt. In der Praxis – und in den Augen der Drachen – umfasste Sams Revier den Großteil der Westküste bis hinunter nach Mexiko. Er hatte zugestimmt, häufig Los Angeles zu überfliegen und gelegentlich Sacramento, aber seine Höhle befand sich direkt vor San Diego.
    Mit einer Höhe von knapp achthundert Metern war der San Miguel Mountain nicht der höchste Berg in der Gegend, aber er war nahe an der Stadt und nicht zu übersehen. Zum Erstaunen von Umweltschützern hatte Sam dort seine Höhle gegraben – auf der Westseite des Berges, gegenüber dem Sweetwater Reservoir, einem Stausee.
    Dorthin fuhren Lily und Rule nun kurz nach acht Uhr an diesem Morgen, über den Highway 54 zur Reservoir Road. Ob Sam zu Hause sein würde, wussten sie nicht, aber gewöhnlich war er nachts unterwegs, sodass sie damit rechnen konnten, ihn jetzt dort anzutreffen.
    Vielleicht würde er auch wissen, dass sie kamen, und sie entweder erwarten oder ihnen aus dem Weg gehen. Lily wusste nicht viel über seine Fähigkeit, den Geist anderer zu erspüren oder ihre Gedanken tatsächlich zu hören. Entfernung spielte dabei sicher eine Rolle, doch die genaue Reichweite kannte sie nicht. Auch Erde und Steine waren wichtige Faktoren und für manche Drachen der Grund dafür, warum sie eine Felsenhöhle bevorzugten. Das Gestein hielt den Lärm der Gedanken ab.
    Auf dem Weg zu Sam erledigte Lily einige Anrufe und holte dann ihren Laptop heraus. Sie öffnete die Liste der vermutlichen Profianschläge, die die Zentrale ihr geschickt hatte, und überflog sie … und dachte über Drachen nach.
    In der westlichen Welt galten Drachen jahrhundertelang als Mythos. Auch Lily hatte das geglaubt – bis einer sie mit seinen Klauen gepackt und davongetragen hatte. So war es in Dis geschehen, auch Hölle genannt, wohin die Drachen vor mehr als dreihundert Jahren emigriert waren, als die Magie der Erde zu schwach für sie wurde.
    Und jetzt waren sie wieder da.
    Zumindest einige von ihnen – dreiundzwanzig, um genau zu sein. Lily ahnte, dass es in einer anderen, weit entfernten Welt noch mehr Drachen gab. Sam wollte sich dazu nicht äußern, aber es musste eine Welt geben, in der sie ursprünglich zu Hause gewesen waren. Sie war sich ziemlich sicher, dass es nicht die Erde war.
    Doch Sams Gruppe hatte hier schon vor sehr langer Zeit gelebt, bevor sie vorübergehend nach Dis umgesiedelt war. Wie lange? Das wusste niemand außer den Drachen, und die verrieten es keinem.
    Lily kannte sich ein bisschen mit Drachen aus, wenigstens mit denen, die hier lebten. Sie waren zwanghaft neugierig, sie häuften lieber Wissen an als Gold – aber Gold mochten sie auch.
    Dafür, dass sie die ihnen zugeteilten Gebiete überflogen, wurden sie mit Goldstaub bezahlt. Wozu sie ihn verwendeten, wusste niemand.
    Ihr war auch bekannt, dass Drachen Einzelgänger waren, sich aber regelmäßig zusammenfanden – nach einem inneren Rhythmus und nicht nach einem feststehenden Kalender – um zu singen. Sie sangen, um ein Verlangen zu stillen, von dem Lily keine Vorstellung hatte. Und sie sangen, um Magie zu wirken.
    Damit hatte Sam sie alle aus der Hölle zurückgebracht. Drachen konnten die Tore nicht aus eigener Kraft öffnen – was seltsam war, weil sie ja schließlich auch die Erde irgendwann einmal verlassen hatten. Wie kam es dann, dass sie kein Tor erschaffen konnten? Aber Drachen erklärten nicht gern etwas, sodass Lily weiter darauf hoffen musste, dass sie es eines Tages einmal selbst herausfinden würde. Entweder hatte Sam einfach die Gelegenheit ergriffen, als Lily und Rule in Dis gewesen waren, um ihr Tor

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