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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Mädchen sind geschützt, weil wir blutsverwandt mit ihr sind. Du nicht.“
    „Das ist doch Unsinn. Deine Großmutter nimmt dich auf den Arm, erzählt dir Geschichten. Das hat sie auch schon bei mir versucht – hat irgendetwas von einem Zauber erzählt, in dem große Magie steckt. Aber wenn das so ist, warum habe ich sie ihn nie tragen sehen? Wenn es ein mächtiger Talisman wäre, würde sie ihn doch tragen. Du bist zu gutgläubig, Lily. Du kennst sie doch.“
    „Mutter, bitte, du musst mir glauben. Nur dieses eine Mal, auch wenn ich es dir nicht beweisen kann, glaube mir, dass dein Leben davon abhängen könnte, dass du diesen Talisman trägst.“
    Es folgte eine kurze Stille, dann: „Du meinst es ernst.“
    „Sehr ernst.“
    „Oh, na gut. Iss am Montag mit mir zu Mittag, damit wir dein Brautkleid aussuchen können, dann trage ich den dummen Talisman. Zu irgendetwas aus meiner Garderobe wird er ja wohl passen. Dann muss ich mich jetzt wohl umziehen.“
    Lily stieß einen erleichterten Seufzer aus. „Danke, Mutter. Ich weiß, das kommt dir alles seltsam vor, aber es ist wirklich sehr wichtig. Aber, äh … was Montag angeht –“
    „Du musst endlich entscheiden, was für ein Kleid du möchtest, Lily. Du kannst nichts von der Stange kaufen. Es muss bestellt und geändert werden. Das braucht seine Zeit.“
    „Vielleicht Montag in einer Woche. Ich glaube, dann kann ich.“
    „Dann trage ich den Talisman auch erst in einer Woche.“
    „Nein! Du wirst doch nicht dein Leben riskieren, nur um mich zu erpressen –“
    „Dann also Montag. Diesen Montag. Wir treffen uns bei deinem Onkel Chen um zwölf Uhr Mittag. Ich weiß, du magst sein Orangenhuhn.“
    „Aber –“
    „Montag, Lily.“
    Lily presste die Augenlider zusammen. Auch ihre Stimme klang angespannt. „Montag. Mittag. Onkel Chen.“
    „Gut. Das wird lustig, du wirst sehen. Jetzt muss ich auflegen, weil ich mich umziehen muss. Eine schwarze Hose, denke ich. Die passt zu dem Talisman. Ich habe eine, die nicht zu dick für den Sommer ist.“ Dann verabschiedete sich Julia Yu gut gelaunt von ihrer Tochter und legte auf.
    Lily ließ die Hand in den Schoß sinken. Sie schüttelte den Kopf. „Was ist da gerade passiert? Wie macht sie das bloß? Eben noch versuche ich zu verhindern, dass ein Dämon die Stadt in seine Gewalt bringt, und kurz darauf verabrede ich mich mit meiner Mutter zum Mittagessen, um Brautkleider auszusuchen. Brautkleider“, wiederholte sie, als wären Brautkleider das Trivialste der Welt.
    „Den meisten Frauen ist das Brautkleid wichtig“, sagte er milde. „Ganz offensichtlich deiner Mutter auch.“
    „Aber es ist nicht ihre Hochzeit, sondern meine. Und …“ Lily machte ein mürrisches Gesicht. „Was mache ich hier eigentlich? Ich streite mich mit ihr, obwohl ich gar nicht mehr mit ihr spreche. Ich hasse das. Und was meinst du damit: Den meisten Frauen ist es wichtig? Mir auch. Nur nicht jetzt .“
    Sie hatten den Komplex der Behördengebäude erreicht, in dem sich auch das Büro des Gerichtsmediziners befand. Rule fuhr langsamer. „Schon ohne Chimei hast du diese Entscheidungen hinausgeschoben. Du willst kein Datum festlegen. Dir ist es egal, wo die Trauung stattfindet. Du trägst nicht einmal meinen Ring am Finger, sondern unter deiner Kleidung. Versteckt.“
    „Weil wir es noch nicht offiziell der Presse bekannt gegeben haben und du es geheim halten wolltest, damit du alles so drehen kannst, wie es dir am besten passt.“
    „Ich bin bereit. Ich bin schon lange bereit. Du setzt immer andere Prioritäten.“
    „Jetzt, vielleicht? Willst du es jetzt machen? Klar, lass uns eine Pressekonferenz abhalten. Das geht vor, der Kampf gegen die Chimei kann warten.“
    „Du verstehst nicht, was ich sagen will. Du siehst die Ehe so wie damals am Anfang das Band der Gefährten. So, wie die geis dieses Abkommens. Du empfindest sie als Fessel, als Beschränkung.“
    „Das stimmt nicht! Gott, warum sagst du das?“
    „Du solltest mal darüber nachdenken, warum du mich heiraten willst. Ich selbst musste auch erst meine eigene Einstellung zur Ehe finden. Ich weiß, warum ich sie will. Warum ich meinen Ring an deinem Finger sehen will und deinen an meinem.“
    „Ich will es, weil ich dich liebe, du verdammter Idiot!“
    „Ja, das tust du, aber du hast eingewilligt, mich zu heiraten, weil ich dich gedrängt habe.“ Damals war er sich dessen bewusst gewesen. Und er hatte es nicht bereut. Aber trotzdem trat er härter auf die Bremsen als

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