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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nötig, als er auf dem Besucherparkplatz hielt. „Du hast meinen Antrag angenommen, weil von dir erwartet wird, dass du heiratest. Aber was du wirklich willst, weißt du nicht.“
    „Danke für die Psychoanalyse. Wenn du fertig bist –“
    „Noch nicht. Für alles brauchst du Gründe, das Was, Wann, Warum, sonst fühlst du dich nicht wohl. Du musst für dich herausfinden, warum du mich heiraten willst.“
    „Na klar, kein Problem. Erst rette ich die Stadt, dann drehe ich dir den Hals um, und wenn ich dann noch Zeit finde, denke ich drüber nach und melde mich dann wieder bei dir.“ Sie stieß die Tür auf und packte ihren Laptop. „Ich bekomme ein anderes Auto, und es ist effizienter, wenn wir uns aufteilen. Du brauchst also nicht auf mich zu warten.“
    Er wusste, wann er entlassen war. Und das machte ihn wütend. Er hatte bei ihr bleiben wollen. Und auch sie hatte das vorgehabt. Aber vielleicht war es besser, wenn sie sich getrennt voneinander beruhigten. „Na gut. Ich bin dann im Krankenhaus und kümmere mich darum, dass Cullen verlegt wird.“
    „Gut.“ Sie knallte die Tür zu.
    Rule fuhr vom Parkplatz, ohne dass die Reifen quietschten. Als er noch einmal zurücksah, lehnte ein stämmiger, dunkelhäutiger Mann in Khakihosen an einem Sheriffwagen.
    Deputy Cody Beck.
    Rule trat nicht auf das Gaspedal. Schließlich war er kein hormongesteuerter Jugendlicher.
    Aber er hätte es gern getan.

 
    22
    Im Moment nannte er sich Johnny Deng. Ihm gefiel das Nebeneinander von Ost und West, und Johnny war ein freundlicher Name, viel freundlicher als John. Schließlich war er auch ein freundlicher Mensch.
    In all den Jahren hatte er viele Namen gehabt. Oft verwendete er in irgendeiner Form einen der Buchstaben aus seinem ursprünglichen Namen. Seine Wurzeln sollte man nicht vergessen. Oft, nicht immer. In seinem aktuellen Vornamen kamen seine Wurzeln nur ganz allgemein zum Ausdruck.
    Manchmal vermisste er China, aber nicht das China von heute, obwohl er sich nostalgische Gedanken nur selten erlaubte. Dann wurde er nur unglücklich.
    Europa hatte ihm gefallen. Dort hatte man Sinn für die Vergangenheit, und die offenen Grenzen und die uneinheitlichen Polizeisysteme waren gut für seinen Handel. Aber seine Liebste konnte in Europa nicht froh sein, wenn ihre Feinde glücklich und zufrieden in den USA lebten. Als die Wende kam und die Magielevel anstiegen, hatte sie sich entschieden, ihre Pläne umzusetzen.
    Er fand es nicht schlimm. Die USA, Kalifornien und die moderne Welt hatten auch viel für sich. Er liebte Videospiele, vor allem Grand Theft Auto . Ihm wäre zwar San Francisco lieber als San Diego gewesen, aber hier gab es mehr Menschen, an denen seine Liebste sich nähren konnte, selbst jetzt, obwohl sie noch geschwächt war. Außerdem gab es hier eine große asiatische Gemeinde, in der er untertauchen konnte, und etablierte Gangs, die er nutzen konnte. Sein Beruf verschaffte ihm Zutritt zu ihnen.
    Das öffentliche Verkehrssystem entsprach zwar eigentlich nicht seinen Anforderungen, anders als das von London und Paris, aber für seine aktuellen Zwecke reichte es. Der Bus würde direkt vor dem Krankenhaus halten, auch wenn er bis dahin zweimal umsteigen musste.
    Nachdem der Bus langsam vorgefahren war und angehalten hatte, stieg er ein. Alles, was er brauchte, befand sich in einer weißen Einkaufstüte. Nach einigen Überlegungen hatte er sich entschlossen, auf Nummer sicher zu gehen. Seine Zielperson hatte ihn schon einmal verblüfft, als sie sowohl den Stich als auch den Zauber überlebt hatte. Er durfte nicht davon ausgehen, dass seine anderen Zauber bei Lupi genauso wunderbar wirkten wie bei Menschen. Oder dass es dem Zauberer zu schlecht ging, um wirksame Banne zu errichten. Eigentlich müsste es so sein – aber andererseits müsste er ja auch eigentlich schon längst tot sein.
    Er kaufte eine Tageskarte beim Fahrer und nahm Platz. Es war voll, und die Frau neben ihm begann ein Gespräch über das Wetter. Johnny stimmte ihr zu, dass es sehr heiß war, und zog dann mit einer Entschuldigung sein Telefon hervor und gab vor, ein paar Anrufe erledigen zu müssen.
    Freundlich zu sein, war gut, aber nicht so, dass man sich später an ihn erinnern konnte.
    Außerdem war die Frau zu groß. Er mochte keine großen Frauen. Wenn die Stadt einmal ihm gehörte, würde er keine Frau über einen Meter sechzig in seiner Nähe dulden. Er überlegte, ob das auch für Männer über einer bestimmten Größe gelten sollte, kam dann

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