Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
schlitterte in Schlangenlinien über die schwankenden Steine der Veranda, wie ein Surfer, der auf einer Welle reitet. Er machte einen Satz – und landete auf dem Rasen. Das Haus kreischte und stöhnte laut, und mit einem entsetzlichen Krachen brachen der Rest des Obergeschosses und fast das gesamte Erdgeschoss zusammen. Eine Staubwolke erhob sich in die mondbeschienene Nacht.
    Ein paar Schritte entfernt von den Trümmern sank Benedict auf die Knie. Erst dann bemerkte Lily Dya. Sie war wie ein Kind auf seinem Rücken geritten, einen Arm um seinen Hals geschlungen. Mit dem anderen hielt sie ein kleines Köfferchen fest an sich gedrückt.
    Arjenie brach in Tränen aus und hinkte zu ihnen.
    Die Erde beruhigte sich.
    Dya kletterte von Benedicts Rücken. »Dies ist ein tapferer Mann«, sagte sie feierlich zu ihrer Schwester, als Arjenie bei ihnen war.
    »Ja«, sagte Arjenie. Sie sank zu Boden, hielt Dya eine Hand hin – ihr anderer Arm hing immer noch schlaff herunter – und beugte sich vor, um Benedict einen zarten Kuss zu geben. »Ja, das ist er.«
    Er zog sie an sich.
    Für einen Moment hörte man nur das Stöhnen und Krachen, als die Reste von dem, was einmal ein Haus war, sich setzten. Lily stemmte sich hoch, sie brauchte Rules Nähe.
    »Rule«, sagte Lucas leise. »Wir verlieren ihn.«
    Lily ging ein paar Schritte zu dem auf dem Boden liegenden Brian. Rule war vor ihr da. Als Lily neben ihn sank, versuchte er, Brians Puls an seinem Handgelenk zu fühlen. Er gab es auf und legte das Ohr an Brians Brust … die sich schnell und ruckartig hob und senkte. Angestrengte Atmung. Kein gutes Zeichen.
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte Rule und richtete sich auf. »Aber er lebt noch.«
    »Dya«, sagte Arjenie. »Dya, kannst du ihm helfen?«
    Die kleine Frau schüttelte traurig den Kopf. »Um meinen Fürst zu töten, war echtes Gift nötig. Deswegen habe ich mich schnell gewandelt, nachdem du mir die Tränen gegeben hast. Ich wusste, ich würde ihn töten müssen. Es ist nicht einfach, einen Sidhe-Fürst zu töten, aber das Gift einer dereet der Binai ist sehr schnell wirksam.« Sie klang stolz. »Aber jetzt … echtes Gift unterscheidet sich sehr von dem, was ich für die Tränke brauche. Vor allem für die Heiltränke. So schnell kann ich mich nicht noch einmal wandeln.«
    Lily zog ihr Handy vom Gürtel und schaltete es ein. Während des Einsatzes hatte sie es ausgestellt.
    »Ich rufe Nettie an. Sie kann … « Ihr stockte der Atem. Sie hatte es vergessen. Für einen Moment hatte sie vergessen, wo Nettie war und mit wem.
    »Isen geht es gut«, sagte Rule, der jetzt offenbar auch Gedanken lesen konnte. »Oder ist wenigstens am Leben. Wie viel Uhr ist es?«
    Sie warf einen Blick auf das Handy in ihrer Hand. »Zwanzig nach zwölf.«
    »Der Kampf muss jetzt vorbei sein. Er hat ihn überlebt.«
    Tränen brannten in ihren Augen. Sie kam sich dumm vor. Wegen guter Neuigkeiten zu weinen? Aber Isen hatte es geschafft. Die meisten von ihnen hatten es geschafft. Die meisten, nicht alle. »Ich rufe sie an«, sagte sie. Sie tippte auf Netties Namen in ihrer Kontaktliste.
    Rule nahm Brians Hand. »Er wollte nicht allein sterben. Ich frage mich, ob er weiß … «
    »Das Gehör setzt als Letztes aus«, sagte Cullen leise, als er zu ihnen trat. »Es ist sehr wahrscheinlich, dass er weiß, dass wir hier sind.« Er setzte sich und griff nach Brians Handgelenk, schüttelte den Kopf und suchte dann an dem Gelenk seiner anderen Hand nach dem Puls.
    Lily wurde auf Netties Mailbox umgeleitet. Sie hinterließ eine knappe Nachricht. »Ein Rettungswagen«, sagte sie. »Ich rufe Neun-eins-eins an.«
    Rule sah zu Cullen, der mit den Achseln zuckte. »Schaden kann es nicht«, sagte Rule.
    Lily wusste, was sie meinten. Sie glaubten nicht, dass er so lange durchhalten würde. Und selbst wenn: Keiner der Sanitäter und Ärzte würde wissen, wie sie einem Lupus helfen sollten, dessen eigene Magie nicht in der Lage war, das zu reparieren, was immer Rethna ihm angetan hatte.
    Aber wissen taten sie es nicht. Sie mussten es versuchen. Sie tippte die Nummer ein, gab der Leitstelle ihren Standort durch und informierte sie über das Wenige, das sie über Brians Zustand wussten.
    Als sie auflegte, schien Brian noch schwerer Luft zu bekommen. Aus seiner Kehle drang ein Rasseln. Cullen sprach leise mit ihm und erzählte von irgendeiner seiner Eskapaden. Lily biss sich auf die Lippen und hörte ihre Nachrichten ab. Eine war von Jason, der Isen begleitet hatte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher