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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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bedachte, was die Menschen den Lupi in der Vergangenheit angetan hatten. Aber es wäre interessant, es herauszufinden.
    Aber nicht heute Nacht. Heute war sie mit ihrer Ahnungslosigkeit zufrieden, solange auch sie ahnungslos waren.
    Die Luft war frisch, der Himmel wolkenlos, und ihr Knöchel tat weh.
    Drei Kilometer. Das ist doch gar nicht so weit, sagte sie sich. Sie war vielleicht ungelenk, aber sie war fit. Drei Kilometer bis zum Eingang, und dann noch ungefähr eineinhalb bis zu ihrem Ziel. Ein Kinderspiel, wenn sie sich nicht den Knöchel gestern Abend verstaucht hätte. Aber auch jetzt war es immer noch machbar. Der Schmerz war ein vertrauter Sparring-Partner für sie. Er brachte sie zum Weinen, aber er konnte sie nicht entmutigen.
    Der Weg zurück machte ihr mehr Sorgen.
    Das Clangut der Nokolai bestand aus hunderteinundvierzig Hektar unwegsamem Gelände. Glücklicherweise musste sie nicht querfeldein klettern. Die Straße führte sie direkt zu ihrem Ziel. Leider konnte sie trotzdem nicht einfach vorfahren. Selbst wenn ihre Gabe stark genug gewesen wäre, ein komplettes Auto zu verstecken, würde das Glas in den Fenstern den Plan schnell zunichtemachen. Glas störte magische Energien – Arjenies magische Energien zumindest.
    Feuer bündle, Luft halte an, Wasser schließe ein, der Erde öffne dich . Ihre Füße hielten den Rhythmus des kleinen Liedchens, das sie gelernt hatte, als sie fünf Jahre war.
    Wie viele Eselsbrücken war auch diese nicht ganz genau. Nützlich vermutlich, wenn man das Handwerk erlernte, aber nicht genau. Glas bündelte manchmal die Energien der Feuermagie, wie im Falle der Hellseherei. Manche Praktizierenden, die diese Gabe besaßen, nutzten eine Kristallkugel, um die Informationen, die sie erhalten hatten, zu überprüfen. Aber nicht alle griffen darauf zurück, und es gab auch Arten von Feuermagie, auf die Glas keinerlei Wirkung hatte. Onkel Hershey behauptete, Glas würde seine Fähigkeit, Feuer zu rufen, in keiner Weise beeinflussen.
    Und dann war da das Element Luft. Arjenies Gabe war an Luft gebunden. Glas hielt ihre Magie nicht auf , es störte sie. Je näher das Glas war, desto mehr. Wenn sie ihre Gabe zum Beispiel direkt neben einem Fenster nutzte, bekam sie fürchterliche Kopfschmerzen, und die Resultate ließen zu wünschen übrig. Und wenn sie so töricht war, ihre Gabe zu nutzen, während sie eine große Fensterscheibe anfasste, fiel sie in Ohnmacht.
    So wie jeder im Umkreis von sechs Metern. Das wusste sie, weil sie tatsächlich manchmal so töricht gewesen war … aber sie hatte es wissen wollen. Und es war bei dem einen Versuch geblieben.
    Die Eselsbrücke stimmte jedoch, was die Elemente Erde und Wasser anging. Glas war offen für Erdenergien – es hatte keinerlei Wirkung auf sie. Und Glas schloss Wasserenergien ein. Deswegen wurden die meisten Tränke in Glasfläschchen aufbewahrt. In Tränken mischten sich viele verschiedene Energien, aber mit Wassermagie wurden sie zurückgehalten.
    Arjenie strich mit den Fingern über die Beule in ihrer Jackentasche. Wenn sie an Dya dachte, wurde ihr das Herz schwer, und ihre Gedanken schlugen einen neuen sorgenvollen Weg ein.
    Arjenie verstand nichts von der Moral der Binai, aber sie wusste, dass Verträge ihre Heilige Schrift waren. Seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachzukommen war sehr viel schlimmer, als jemanden zu töten, den man nicht kannte. Einen Verwandten zu töten war Mord, aber in allen anderen Fällen kam es auf den Kontext an – und den Vertrag.
    Indem sie Arjenie hierherschickte, riskierte Dya einen Vertragsverstoß. Sie sagte, Friar verstieße gegen Das Gesetz der Königinnen . Normalerweise galt Das Gesetz der Königinnen in den Welten der Sidhe, nicht auf der Erde – aber Dya sagte, es würde auch hier gelten, weil es so in ihrem Vertrag stand. Sie durfte nicht beauftragt, genötigt oder durch Täuschung dazu gebracht werden, Das Gesetz der Königinnen zu verletzen.
    Robert Friar hatte sie getäuscht. Vielleicht. Wahrscheinlich.
    Dya hatte etwas gehört, das nicht für ihre Ohren bestimmt gewesen war. Das war alles, was Arjenie wusste, aber was immer Dya gehört hatte, es hatte sie so erschüttert, dass sie einen Vertragsbruch in Kauf nahm. Natürlich hatte, falls es stimmte, vorher schon Friar den Vertrag gebrochen. Damit wäre sie aus dem Schneider. Wenn Das Gesetz der Königinnen verletzt wurde, war der Vertrag hinfällig.
    Das Gesetz der Königinnen . Bei diesen Worten lief Arjenie ein kaltes

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