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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sehen, dass sie hier wegkam.
    Ihren schmerzenden Knöchel hatte Arjenie die ganze Zeit gespürt. Doch erst jetzt, als sie sich aufrappelte, merkte sie, wie müde sie war. Nun, da ihre Mission abgeschlossen war, überkam sie eine tiefe Erschöpfung.
    Letzte Nacht hatte sie nicht viel geschlafen, aber sie hatte ohnehin nie so viel Schlaf gebraucht wie andere Menschen. Eine oder zwei Stunden weniger machten ihr nichts aus. Nein, diese Art von abgrundtiefer Müdigkeit, die den ganzen Körper erfasste, hatte nicht mit Schlafmangel, sondern mit ihrer Gabe zu tun.
    Wie die meisten Begabten konnte Arjenie externe Quellen nutzen, um einen Zauber mit Energie zu versorgen, nicht aber ihre Gabe selber. Doch anders als andere Begabte, die sie kannte, war sie in der Lage, diese Energie wenn nötig direkt aus ihrem Körper zu ziehen.
    Doch selbstverständlich hatte das seinen Preis.
    Arjenie griff in eine der Taschen an dem Werkzeuggürtel, doch statt eines Schraubenziehers zog sie einen Schokoriegel heraus. Sie war zwar nicht hungrig, aber die Erfahrung hatte gezeigt, dass sie den Signalen ihres Körpers nicht trauen konnte, wenn sie zu erschöpft war. Sie brauchte etwas zu essen. Zuerst Zucker, dann ein bisschen getrocknetes Rindfleisch für die Proteine, und dann noch mehr Zucker. Bis dahin war sie hoffentlich wieder bei ihrem Auto und konnte die Coke trinken, die sie dortgelassen hatte. Das sollte reichen, bis sie wieder im Hotel war. Bis dahin konnte sie es sich nicht leisten, zusammenzubrechen.
    Es waren noch etwa viereinhalb Kilometer zu laufen, und um ihre Gabe zu nutzen, verbrauchte sie viel Energie. Müde, wie sie jetzt schon war, würde der Zusammenbruch dieses Mal besonders schlimm sein.
    Aber daran war nichts zu ändern. Sie pulte das Papier ab, biss hinein und kaute, während sie die Spurrillen entlang zurück zur Straße ging.
    Würde es zwei Tage dauern? Oder drei? Sie nahm noch einen Bissen von dem Schokoriegel. Gut möglich, dass es Letzteres war. Für ihre Arbeit wäre das kein Problem. Sie hatte sich eine Woche freigenommen und ihrem Chef angekündigt, dass sie ihre E-Mails und die Mailbox nicht sehr oft abfragen würde. Doch was Tante Robin anging … wenn Arjenie nicht ans Telefon ging, würde sie sich Sorgen machen. Und sie würde anrufen. Tante Robins Radar für Ärger war geradezu unheimlich.
    Am besten rief sie sie noch auf dem Weg ins Hotel an, beschloss Arjenie verdrossen, um sie zu warnen, dass sie kurz vor einem Zusammenbruch stand. Arjenie würde sich zwar eine Strafpredigt einhandeln, aber das war immer noch besser, als ihre Tante zu beunruhigen. Nicht dass sie Tante Robin – oder Onkel Clay oder Onkel Ambrose oder Onkel Nate oder Onkel Stephen oder irgendeinem ihrer Cousins – erzählen könnte, warum sie ihre Gabe überbeansprucht hatte.
    Sind die meisten Abenteuer so wie dieses ? , fragte sie sich, als sie bei der Straße ankam. Viel Vorbereitung und Sorge, Schmerzen, die einen in den Wahnsinn trieben, viel Zeit, in der nichts passierte, und anschließend reichlich Schwierigkeiten, die gelöst werden mussten.
    Trotzdem, sie hatte noch Glück gehabt. Clever hatte sie sich auch angestellt, was sie sich selbst anrechnete, aber ohne das Quäntchen Glück wäre es nicht gegangen. Jetzt, da es vorbei war, konnte sie ja zugeben, dass es sogar manchmal ein bisschen Spaß gemacht hatte. Das Schleichen zum Beispiel. Was keine große Überraschung war. Jemand mit ihrer Gabe musste ja –
    Oh, oh .

14
    Das große Gebäude, an dem Arjenie auf dem Weg zum Brunnen vorbeigekommen war, war nichts Besonderes – nur ein lang gezogenes, verputztes Rechteck mit einem Dach aus roten Ziegeln, wie man es überall in Kalifornien sah. Eine hölzerne Veranda erstreckte sich über die gesamte Länge der Vorderseite. Die zehn Meter, die das Haus von der Straße trennten, konnte man wohl kaum als Garten bezeichnen – sie bestanden vor allem aus trockener Erde und ein paar beharrlichen Büscheln heimischer Gräser.
    Eine Überraschung waren allerdings die hohen Fenster, die vom Boden bis beinahe hoch zum Dach reichten. An den Seiten und der Hinterseite des Hauses hatte Arjenie keine gesehen, nur an der Vorderseite, dort, wo die Veranda war.
    Aus diesen Fenstern fiel jetzt Licht in die Dunkelheit. Und es waren Stimmen zu hören. Männliche Stimmen.
    Arjenies Füße blieben stehen. Aus dieser Entfernung konnte sie nicht verstehen, was die Stimmen sagten. Aber sie konnte ins Haus sehen. In einem Raum, der aussah wie ein

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