Wolf
will dir… dich ja nicht loswerden, oder so… Also ich mein… du bist ja offensichtlich gern hier…“, stammelte Julian, nicht die richtigen Worte findend. Konnte er gar nicht, denn er wusste ja selbst nicht, was er hier tat. Als Valerion sich nicht rührte, packte Julian dessen Hand und legte das Geld hinein. Bevor Valerion sie zurückziehen konnte, bog er dessen Finger zu, ließ ihn los und wandte sich ab. Diesmal war er es, der die Flucht ergriff.
Er war noch verwirrter, als er ohnehin schon war. Was hatte ihn nur geritten? Warum hatte er das gemacht? Warum hatte er gesagt, er wollte ihn nicht vertreiben?
Wieder einmal stand Julian verzweifelt vor den Wölfen, wartete fast verzweifelt, auf die Dämmerung. Dann würde sein Wolf auftauchen. Würde ihm - vielleicht - Trost spenden. Gestern hatte er ihn schließlich ignoriert.
„Wenn ich es dir beweise. Glaubst du mir dann?“, klang da Valerions Stimme hinter und neben ihm.
„Willst du einen Kobold aus dem Ärmel schütteln?“, fragte Julian zurück. Tonlos klang er und resigniert.
„Nein, aber … ein anderes … Wesen“, gab Valerion zurück. Langsam wandte Julian sich um. Sah ihn traurig und verzweifelt und resigniert an.
„Eines dass es hier nicht gibt“, fuhr Valerion leise fort. Dabei sah er aus, als wollte er jeden Moment davon laufen.
„Warum bist du hier? Bei mir? Wenn du doch weg willst?“, fragte Julian erstickt. Es traf ihn im Moment ziemlich, dass Valerion ihm immer noch nicht vertraute.
„Weil das grad nicht einfach ist“, erklärte der leise.
„Oh, das ist sehr einfach. Du brauchst einfach nur deinem Impuls folgen und abhauen“, gab Julian bitter von sich.
„Es zu zeigen“, sagte Valerion. Julian sah ihn verwirrt an.
„Blödsinn, das letzte Mal… die letzten Male hast du es auch kaum mit mir ausgehalten“, gab er schließlich zurück.
„Instinkt“, murmelte Valerion kaum hörbar. Julian schnaubte nur dazu.
„Würdest du mir glauben?“, fragte Valerion eindringlich und gehetzt. Ach ja, es dämmerte ja gleich, da musste er ja wieder abhauen.
„Was würdest du mir zeigen?“, fragte er dennoch. Valerion schwieg allerdings, sah ihn einfach nur an. Mit jeder Sekunde spannte er sich mehr an. Doch Julian war sich sicher, dass er sich endgültig von ihm abwenden würde, wenn er ihm diese Chance nicht gab. Wie er ihm dann erklären sollte, dass - was immer er ihm zeigen würde - ihn nicht überzeugt hatte, war ihm ein Rätsel. Doch darüber könnte er später nachdenken. Er nickte also und sofort entspannte Valerion sich.
„Nicht erschrecken. Tut dir nichts“, sagte er und dann passierte etwas ganz Eigenartiges. Julian dachte, dass ihn eine plötzliche Kreislaufschwäche oder so überkam, oder dass seine Augen plötzlich den Geist aufgaben, doch als er zur Seite sah, war alles normal. Dann blickte er wieder Valerion an. Doch um den herum blieb die Luft verschwommen, wabberte förmlich. Er konnte Valerion kaum erkennen. Dann schrumpfte dieses Wabbern.
„Valerion?“, fragte Julian ängstlich. Doch der war nicht mehr da. Das Wabbern hatte sich aufgelöst und stattdessen stand sein Wolf vor ihm. Nein!
Ein Kleiderhaufen, eindeutig von Valerion lag neben seinem Wolf. Jawohl seinem Wolf. Julian starrte ihn fassungslos an.
„Du willst…“, setzte er an, doch dann biss er sich auf die Zunge. Er dachte jetzt nicht in echt, dass Valerion sich in diesen Wolf verwandelt hatte?
Aber sein Unterbewusstsein förderte Bilder zu Tage, als wollte es genau das untermauern. Sein Wolf, der ihn daran gehindert hatte, diesen Stoff heraus zu holen. Waren das die Klamotten gewesen?
Valerion der wegen der Kinder Bescheid wusste, obwohl auch er einem Wolf unmöglich hatte folgen können.
Valerions Abwesenheit, während der Tage, wo sein Wolf sich um den Grauen gekümmert hatte.
Dessen Verhalten dem Grauen gegenüber überhaupt. So untypisch für einen Wolf, so nachvollziehbar für einen Menschen.
Dass sein Wolf ihm zu der Bar gefolgt war, als hätte er die Ankündigung zuvor verstanden.
Sein Wolf, der ihn vor den Kindern gerettet hatte und Valerions Lächeln, als er ihm vorgeworfen hatte, ihm nicht geholfen zu haben.
„Valerion?“, flüsterte Julian schließlich. Der Wolf setzte sich, sah ihn weiterhin an.
„Das ist nicht möglich, das ist …“, setzte Julian an, doch der Beweis kauerte vor seinen Füßen. Julian ging in die Hocke, was den Wolf aufspringen ließ. Und da fiel Julian noch etwas ein. Valerions gesamtes
Weitere Kostenlose Bücher