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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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Verhalten. Er selbst hatte es mit dem eines Tieres verglichen. Eines scheuen Tieres.
    „Instinkt“, murmelte er fassungslos. Und da fiel ihm noch ein, wie Valerion ins Wolfsgehege gegangen war. Furchtlos, weil er genau gewusst hatte, dass die Wölfe ihn eher als seinesgleichen wahrnahmen?
    „Ok, also. Das ist… schwer zu glauben. Aber… äh… kannst du dich zurückverwandeln? Dann redet es sich leichter“, Julian war sich noch nie dermaßen bescheuert vorgekommen, wie in diesem Moment. Dass man mit Tieren redete, gut. Aber wer rechnete denn wirklich und ernsthaft damit, dass die einen auch verstanden? Also im Sinne von wortwörtlich?
    Der Wolf packte allerdings die Klamotten und trottete davon. Super. Toll, dachte Julian noch immer fassungslos.
    Aber es blieb ihm ja eigentlich nichts andres übrig, als es zu glauben. Also er hatte es ja mit eigenen Augen gesehen?
    Julian wandte sich um und ging nach Hause. Er war nicht bereit, noch weiter darüber nachzudenken. Seine Träume waren in letzter Zeit schlimm genug. Da wollte er nicht auch noch von Werwölfen träumen.
    Dabei fiel ihm noch ein, als er die Wohnungstür aufschloss, dass Valerion immer kurz vor der Dämmerung so nervös geworden war. Weil er sich dann verwandelte?
    Nein, gar nicht nachdenken. Gar nicht nachdenken, beschwor er sich selbst und kroch ins Bett. Gewaltsam hielt er alles aus seinen Gedanken und schlief endlich ein.
     

Kapitel 9
    Nur um am Morgen erneut mit allem konfrontiert zu werden. Julian seufzte genervt und machte sich auf den Weg. Er war zu früh, doch die Tiere würden sich nicht beschweren. In Wahrheit brannte er darauf, Valerion zur Rede zu stellen. Denn auch wenn er es gesehen hatte, sein Unterbewusstsein weigerte sich strikt, es zu akzeptieren.
    Eigentlich rechnete er ja damit, dass Valerion sofort zu ihm kommen würde, doch der ließ sich nicht blicken. Als Julian die Wölfe fütterte, wusste er auch warum. Sein Wolf - Valerion - saß im Gehege an seinem gewohnten Platz. Jetzt kam er näher, während Julian das Fleisch den anderen hinwarf. Er fixierte ihn wieder einmal mit seinem Blick und Julian meinte: „Also wenn du Valerion bist, dann beweg deinen menschlichen Hintern hier raus, damit wir reden können.“
    Sein Wolf knurrte ihn an, wandte sich ab. Lächerlich oder nicht, doch Julian glaubte wirklich zu erkennen, dass er eingeschnappt war.
    „Also schön. Du bist Valerion“, seufzte Julian ergeben. Der Wolf wandte kurz den Kopf zu ihm und lief davon. Super. Konnte er sich eigentlich noch mehr zum Trottel machen?
    Julian wandte sich ab und in dem Moment fiel ihm etwas ein. Ein unumstößlicher Beweis, dass das alles Humbug war. Valerions Verletzung. Denn wenn Valerion sein Wolf war, dann hätte der verletzt sein müssen, während er sich um den Grauen gekümmert hatte. Doch der hatte nichts gehabt. War im Gegenteil munter durch die Gegend gesprungen, als er das Futter des Grauen verteidigt hatte.
    „Freut mich, dass du mir endlich glaubst“, klang da Valerions Stimme hinter ihm. Julian drehte sich langsam um. Valerion spannte sich immer mehr an, bis er wieder bereit zur Flucht war. Julian hingegen konnte sich kaum beherrschen, ihn nicht anzubrüllen.
    „Deine Verletzung“, sagte er gepresst.
    „Ja?“, hakte Valerion nach, entspannte sich ein wenig. Das war Julian grad Schnuppe.
    „Der Wolf hatte keine“, half er ihm triumphierend auf die Sprünge. Valerion entspannte sich und lächelte leicht.
    „Wollte ja nicht, dass du mir auf die Schliche kommst. War … nicht einfach“, erklärte er. Julian sah ihn verständnislos an.
    „Sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen. Was denkst du, warum die so verschmutzt war, danach?“, forschte Valerion.
    „Wölfe halten ihre Wunden sauber“, konterte Julian.
    „Wenn möglich“, nickte Valerion. Julian kniff die Augen zusammen, versuchte sich zurück zu erinnern. Hatte er auch nur irgendwelche Anzeichen dafür gesehen, dass sein Wolf verletzt gewesen war? Hatte er irgendwann das Bein geschont?
    „Den letzten Nachmittag war ich knapp daran, mich zu verraten. Ich konnte kaum mehr, es hat so wehgetan“, murmelte Valerion in seine Gedanken. Da erinnerte Julian sich an den abgekämpften Eindruck, den sein Wolf gemacht hatte. Aber wenn er das gesehen hatte, dann konnte es auch Valerion gesehen haben.
    „Ich dachte echt, du glaubst mir. Ich … es tut mir leid“, murmelte da Valerion und wollte sich abwenden.
    „Ich versuch´s ja. Aber…“, sagte Julian schnell. Als

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