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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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Valerion so schreckhaft? Gut, er hatte sich Sorgen gemacht, dass sie etwas Verbotenes machten. Aber das hatte Julian ihm erfolgreich ausgeredet. Sonst wäre er heute nicht so auf ihn zugekommen. Und es konnte auch nicht daran liegen, dass Julian ein wenig rangegangen war. Da wäre er vielleicht verblüfft gewesen, erschrocken, oder so, aber nicht dermaßen entsetzt.
    Er senkte den Blick wieder, murmelte nachdenklich: „Warum bist du so verschreckt, wenn es um Sex geht? Mhm? Ich glaube ja fast, dass du noch nie welchen hattest. Auch wenn du doch eigentlich viel zu alt dafür bist, oder? Siehst du nur älter aus? Aber nicht einmal das würde deine heutige Reaktion erklären, mein Schöner.“
    Sein Wolf winselte leise, drückte sich mehr an ihn.
    „Aber das spielt alles keine Rolle“, beruhigte Julian ihn, seine Finger machten sich selbstständig, kraulten das weiche Fell, „Warum auch immer. Wenn du das willst, werden wir deine Scheu schon überwinden.“
    Erst nachdem er geendet hatte, wurde er sich bewusst, was seine Finger machten.
    „Auf jeden Fall vertraust du mir, nicht wahr mein Schöner? Ich darf dich streicheln, das ist unglaublich“, flüsterte Julian ergriffen. Sein Wolf reagierte nicht, doch das war auch nicht nötig. Julian starrte noch eine Weile gedankenverloren vor sich hin, bis er meinte: „Hoch mein Schöner, Zeit fürs Bett.“
    Sofort sprang sein Wolf vom Sofa, trollte sich in seine Ecke und rollte sich zusammen.
    „Bis morgen früh, mein Schöner“, murmelte Julian, schon auf dem Weg ins Schlafzimmer. Er lag noch länger wach, seine Gedanken rotierten nach wie vor um Valerions Verhalten. Aber nicht nur wegen seines Abbruchs, sondern auch wegen seines Vertrauensbeweises zuvor. Und dabei fiel ihm wieder dieser Ring ein, den er heute gesehen hatte. Warum auch immer hatte er das Bedürfnis, ihm etwas zu schenken. Etwas, das ihm zeigte, wie sehr Julian das zu schätzen wusste. Irgendwie, als könnte er es ihm so zurückgeben. Was natürlich absurd war, aber so fühlte es sich für ihn nun mal an. Nichts desto trotz, erschien es ihm noch zu früh zu sein.
     
    ***
     
    Geweckt wurde er erneut von Valerions Fingern, die über seinen Arm strichen. Träge schlug Julian die Augen auf, das Lächeln hatte keine Chance auf sein Gesicht zu kommen, weil Valerion ihn so eigenartig ansah. Es war nicht wirklich argwöhnisch und auch nicht ängstlich, aber ziemlich angespannt.
    „Was ist los, mein Schöner?“, fragte er alarmiert. Valerion lächelte, was aber nicht ehrlich wirkte, dann neigte er seinen Kopf, vergrub sein Gesicht an Julians Hals. Der schlang automatisch einen Arm um ihn, zog ihn näher zu sich. Womit er dann nicht gerechnet hatte, dass Valerion sich nach endlosen Sekunden des Erstarrens, an ihn schmiegte. Ein Brummen war daraufhin zu hören, was Julian breit grinsen ließ. Valerion schmiegte sich noch mehr an ihn, ein Bein schob sich zwischen Julians, er rieb sich leicht an ihm, erneut dieses Brummen ausstoßend, was Julian murmeln ließ: „Das gefällt dir, mein Schöner.“
    „Ja“, flüsterte Valerion. Julians Grinsen wurde größer, war es doch wie Musik in seinen Ohren.
    „Sex kann man erklären, als Jung… Kinder zeugen?“, fragte er dann ebenfalls flüsternd. Julian war einigermaßen perplex über diese Frage, erwiderte aber: „Mehr oder weniger.“
    „Wie meinst du das?“, wollte Valerion wissen, sein Körper spannte sich an.
    „Zwischen Männern schwer möglich, und Verhütung gibt es schließlich auch“, erklärte Julian, leicht amüsiert. Valerion nickte, er entspannte sich ein wenig. Julian dachte schon fast, dass das alles gewesen war, doch da flüsterte Valerion: „In meiner Welt ist es das. Kinder zeugen. Ausschließlich. Fortpflanzung, nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte noch kein… keine Frau.“
    Julian war dermaßen perplex über diese Erklärung, dass er kein Wort über die Lippen brachte. Er konnte sich das einfach nicht vorstellen. Ausschließlich zur Fortpflanzung?
    „Kein Streicheln, kein Küssen. Und zwischen Männern noch dazu undenkbar. Wider die Natur“, fuhr Valerion kaum hörbar fort. Julian biss sich auf die Lippe, als ihm in den Sinn kam, dass das animalisch war. Doch das war es vermutlich. Hatte Valerion doch gesagt, dass es in seiner Welt hauptsächlich Gestaltwandler gab. Und dass diese auch in ihrer menschlichen Erscheinungsform hauptsächlich von ihren Instinkten gesteuert waren, hatte Julian ja schon mitbekommen. Trotzdem erschien es

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