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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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überrascht an.
    »Ist das nicht ein Empfang für das diplomatische Corps? Seit wann sind Kleinstadt-Bullen zugelassen?«
    »Der Kleinstadt-Bulle wird dir jetzt zeigen, wozu er gut ist«, sagte Kilian und packte sie am Arm.
    »Nehmen Sie sofort die Hände von der Frau«, beschwerte sich einer der dunkelhäutigen Männer und stellte sich Kilian, in den Weg. Die anderen beiden winkten Sicherheitspersonal herbei. Zwei Beamte zögerten, kamen aber schließlich hinzu. Der eine gab dem herbeieilenden Schröder ein Zeichen, der mit Erstaunen erkannte, wen Kilian als nächsten abführen wollte.
    »Ist schon in Ordnung, Kollegen«, sagte Kilian, »ich habe alles unter Kontrolle.«
    »Was sind das für Zustände«, protestierte einer der Schwarzen.
    »Sie legen Hand an ein Mitglied der angolanischen Botschaft.«
    »Wie bitte?«, entfuhr es Kilian.
    »Angolanische Botschaft«, sagte Galina überlegen. »Und jetzt nimm deine Hände weg.«
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Schröder, der wie gebannt Galina fixierte.
    »Dieser Mann belästigt unsere Mitarbeiterin«, sagte der Schwarze.
    »Wen?«, fragte Schröder erstaunt.
    »Sind hier alle begriffsstutzig, oder muss ich es jedem Einzelnen erklären«, beschwerte sich Galina. Sie zog einen Ausweis aus ihrer Handtasche, der sie als Angehörige der angolanischen Regierung auswies. Schröder und Kilian kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    »Ich verlange, dass dieser Mann uns nicht weiter belästigt und sich bei ihr entschuldigt«, forderte der Schwarze.
    »Einen Teufel werde ich«, giftete Kilian.
    »Ich bestehe darauf«, wiederholte der Schwarze seine Forderung.
    »Los, mach schon«, drängte Schröder, der ein zweites öffentliches Desaster vermeiden wollte.
    »So weit kommt’s noch, dass ich mich bei Kriminellen entschuldige«, protestierte Kilian. »Wir sprechen uns noch«, drohte er Galina, drehte sich ab und ging zum Ausgang.
    »Hast du ihre Nummer?«, fragte Heinlein den auf sich zustürmenden Kilian.
    »Frag Schröder. Der kriecht ihr gerade in den Arsch«, antwortete Kilian und verließ den Saal.
    Ihm folgte unauffällig Otter, der sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten hatte.
    Heinlein beobachtete Schröder, wie er Galina sanft, aber bestimmt von den drei Schwarzen weg, zur Fensterfront in Richtung Vorgarten führte. Am Durchgang, der auf das Mainufer hinausragte, baute er sich auf und hielt die Glastür geöffnet, sodass er das Gespräch zwischen Schröder und Galina belauschen konnte. Schröder redete energisch auf Galina ein, die aber nichts davon hören wollte. Heinlein verstand nicht viel, worum es in dem Gespräch eigentlich ging, aber so viel war ihm klar: Schröder wollte etwas von ihr haben, das er anscheinend verloren hatte.
    »Besorg mir die CD, und du bist frei. Deine Akte wird gelöscht. Dafür kann ich sorgen«, versprach er ihr.
    »Steck dir das Ding, wohin du willst. Ich hab sie nicht, und wenn, dann bist du der Letzte, der sie bekommt«, antwortete sie und eilte in den Saal zurück.
    Beim Durchgang stieß sie auf Heinlein, der ihr die Tür offen hielt. Kommentarlos und ohne ihn eines Blickes zu würdigen, ging sie hinein.
    »Was für ein Prachtweib. Und das hier in meiner Stadt«, sagte Heinlein verzückt und ging leichten Schrittes zurück auf seinen Posten am Eingang.
    »Mr. Mendinski?«, fragte ein Reporter ungläubig im Vorbeigehen.
    »Ja?«, antwortete er.
    »Sind Sie es wirklich? Ich kann’s gar nicht glauben. Was führt Sie nach Würzburg zu einem Diplomatenempfang?«
    »Entschuldigung, kennen wir uns?«
    »Ja. Wahrscheinlich haben Sie mich vergessen. Aber ich kann mich noch gut an Sie erinnern.«
    »Und woher glauben Sie mich zu kennen?«
    »Von Digital Research. Ich habe dort vor zehn Jahren mein Praktikum gemacht, kurz nachdem Sie als neuer Manager für International Business zum Mutterkonzern nach Amerika gegangen sind.«
    »Das ist lange her. Beim besten Willen, ich kann mich nicht mehr an Sie erinnern«, sagte Mendinski und wollte sich aus dem unliebsamen Gespräch verabschieden. Doch der junge Mann ließ nicht locker.
    »Macht ja nichts. Aber was machen Sie hier? Sind Sie jetzt für die Regierung tätig?«
    »Nein. Ich bin einer Einladung gefolgt. Mehr nicht«, sagte Mendinski und ging weiter.
    »Mr. Mendinski. Warten Sie doch …«, sagte der Reporter und lief ihm nach.
    Frankenheimer stand im Mittelpunkt des Interesses.
    »Können Sie bestätigen, dass die erste CD anlässlich der morgen beginnenden Sicherheitsgespräche

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