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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Sie damit kommen.«
    »Können Sie haben«, sagte Kilian und ging auf ihn zu. »Ich möchte, dass Sie mich auf das Kommissariat begleiten. Bitte kommen Sie.«
    Jetzt hatten die Journalisten ihre Schlagzeile. Die Scheinwerfer der Kameras richteten sich auf Kilian, der Frankenheimer am Arm ergriff. Mikrophone streckten sich Kilian entgegen, Fragen nach der Anschuldigung überschlugen sich.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, bellte der dazugeeilte Schröder.
    »Einer Ihrer Beamten ignoriert soeben meine diplomatische Immunität«, sagte Frankenheimer kühl. »Ich wette, das dürfte für die Presse eine interessante Story sein.«
    Schröder packte Kilian am Arm und zog ihn vom Pulk der Journalisten weg. »Bist du verrückt?«, griff Schröder ihn an.
    »Das ist der offizielle Vertreter der amerikanischen Delegation.«
    »Er steht unter Tatverdacht und hat sich auf mehrfache Ansprache nicht zu dem Vorwurf geäußert«, antwortete Kilian kühl.
    »Welcher Tatverdacht?«
    »Am Tod von Stahl beteiligt zu sein, wenn nicht mehr.«
    »Frankenheimer?«
    »Er war der Letzte, der Stahl lebend gesehen hat.«
    »Aber deswegen hat er ihn doch nicht gleich umgebracht. Und schon gar nicht Frankenheimer.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil er der Vertreter der amerikanischen Regierung ist. Ganz einfach.«
    »Und die sind unantastbar? Oder was soll das jetzt?«
    »Das heißt, dass der Mann diplomatische Immunität besitzt, und wenn du eine Anschuldigung gegen ihn vorzubringen hast, du über das Ministerium gehen musst. Alles andere ist Humbug.«
    »Denkst du, ich bin blöd? Das weiß ich. Aber probieren kann man es doch mal.«
    »Du Idiot. Mit deinen überhasteten Aktionen bringst du uns nur in Schwierigkeiten.«
    Schröder ließ Kilian stehen und ging zu Frankenheimer zurück.
    »Entschuldigen Sie den Vorfall, Mr. Frankenheimer«, sagte Schröder laut genug, damit es auch der letzte Journalist verstehen konnte. »Meinem Kollegen ist ein Fehler unterlaufen. Natürlich müssen Sie sich nicht hier zu den Fragen äußern.«
    »Das freut mich zu hören. Ich wollte Ihrem Kollegen bereits vorschlagen, ob er seine Fragen nicht nach dem Empfang stellen kann. Natürlich werde ich, sofern es meine Schweigepflicht nicht anders verlangt, auf alle Fragen eingehen«, sagte Frankenheimer generös und wandte sich den Journalisten zu.
    »Ich bedanke mich für Ihr Verständnis und Entgegenkommen«, sagte Schröder, dem die Peinlichkeit der Situation ins Gesicht gezimmert war. Er lief zum Ausgang und befahl Kilian, ihm zu folgen. Dort knöpfte er sich ihn vor.
    »Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, schimpfte er.
    »Das ist ganz normale Ermittlungsarbeit«, wehrte sich Kilian.
    »Einen Diplomaten vor versammelter Presse abführen zu wollen?«
    »Wenn es sein muss. Er steht nicht über dem Gesetz.«
    »Er ist Diplomat und hat somit einen Sonderstatus«, sagte Schröder belehrend. »Und jetzt schau, dass du hier verschwindest.« Schröder wandte sich ab und hielt auf die Journalisten zu, die bereits auf ihn warteten.
    »Was ist passiert?«, fragte Heinlein, der sich im Hintergrund aufgehalten hatte, solange Schröder mit Kilian sprach.
    »Ich hab was ausprobiert. Ist leider schief gegangen. Aber den Typen kauf ich mir noch.«
    »Diesen Frankenheimer? Aber der ist doch …«
    »Ich weiß. Trotzdem. Wenn er nichts zu verbergen hätte, dann hätte er ganz anders reagiert. Irgendwas ist mit dem nicht in Ordnung.«
    Kaum hatte Kilian seinen Satz zu Ende gesprochen, betrat jemand den Saal, den er nur allzu gut kannte. Galina stolzierte in einem afrikanischen Kleid und einem kunstvoll geschwungenen Kopftuch an ihnen vorbei, geradewegs auf eine Gruppe dunkelhäutiger Diplomaten zu, die bunte Gewänder trugen und ebenso farbenprächtige Fese. Sie begrüßten sie freundlich und nahmen sie in ihre Mitte.
    Kilian blieb die Spucke weg. »Das gibt’s doch nicht«, wunderte er sich.
    »Was denn?«, wollte Heinlein wissen, der Galina bewundernd hinterher sah. »Die Frau? Kennst du die? Ganz schön steiler Zahn.«
    »Und was für einer«, sagte Kilian, der wie gestochen auf sie zuhielt. Von der Seite tauchte plötzlich Otter auf. Kilian sah ihn im Augenwinkel, ließ ihn aber außer Acht. Eine weitaus lohnendere Beute hatte sich gerade freiwillig in seinem Gehege verlaufen. Otter wechselte die Richtung und machte sich auf die Suche nach Schröder.
    »Ich fass es nicht, dass du hier auftauchst«, sagte Kilian zu Galina.
    Galina drehte sich um und sah Kilian wenig

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