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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Crown
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durchzuschlagen. Leon hatte mit seinem Gedächtnis, auch seine Identität verloren. Zweifellos hatte er einen Beruf erlernt und besaß Interessen und Hobbys, doch er erinnerte sich nicht daran. Er konnte passabel mit Zahlen umgehen und hatte sich ein nicht zu verachtendes Technik-Know-how angeeignet. Aus diesem Grund kümmerte er sich auch um die Telefonanlage und den anfallenden Computerkram des Rudels. Die meisten Lykaner nutzten moderne Dinge, aber wie sie funktionierten, das interessierte sie in keinster Weise. Und da kam der Vampir ins Spiel! Codenamen und Vermummung dienten dem Schutz. Er hörte auf den Decknamen French. Warum er diesen Alias erhalten hatte, war zweifellos für jeden ersichtlich. Ein halbes Jahr hatte er sich als Kopfgeldjäger versucht und scheiterte kläglich. Ein Blackout im falschen Moment hatte ihn beinahe das Leben gekostet. Gott sei Dank war keiner der anderen Hunter verletzt worden. Leon war es tatsächlich geglückt, die Blackouts zu verbergen. Selbst vor dem Empathen Kieran, Noemis Ehemann. Ihm war es gelungen fast unverletzt zu bleiben bei dem Zwischenfall mit dem Blackout. Stattdessen hatte Tyr, der Psychopath, ihn im Anschluss daran windelweich geprügelt. Gebrochener Kiefer, Nase und Schlüsselbein. Es gab kaum eine Stelle, die nicht blau an ihm gewesen war. Der Kiefer war nicht ohne und gelegentlich schränkte ihn die Verletzung selbst nach drei Jahren noch ein.
    Er war danach freiwillig gegangen, bevor die anderen überhaupt die Chance hatten, ihn rauszuwerfen. Diese Schmach wollte er nicht über sich ergehen lassen. Leon ging nach Oshkosh und dort fand er zum Rudel.
    »Vlad ist das Ziel. Deathrow, wie du bestimmt schon weißt. Die anderen vier dead or alive. Ich bezweifle jedoch, dass sie sich einfach festnehmen lassen.« Verdandi stieß einen lauten Seufzer aus und küsste Leon freundschaftlich auf die Wange. Ihr Finger glitt über die Linie seines Kiefers und die kleine Narbe auf der linken Seite. Dank Tyr hatte er eine Titanplatte im Unterkiefer. Sein gesamter Lohn für den beinahe versemmelten Einsatz – er hatte ihn trotzdem erfolgreich zu Ende gebracht – ging für die Arztkosten und das Ticket in die Staaten drauf.
    »Wer hat deinen Arm als Beißknochen missbraucht?«, säuselte die zierliche Frau in ihren blütenweißen Klamotten. Ihr fiel es in heller Bekleidung, aus unerfindlichen Gründen, leichter zu springen.
    »Seth.« Leon steckte lasziv beide Hände in die Hosentaschen seiner Jeans. Seinem Arm ging es deutlich besser. Er heilte wie Hölle, auch wenn es sich bei der Verletzung um einen Lykanerbiss handelte.
    »Tant pis!« Verdandi zeigte achselzuckend zu dem Herrenhaus, in dem der Kampflärm verstummt war. »Wir dürfen Seth nicht ein Haar krümmen, darauf bestand der Rat der Lykaner. Es wären speziesinterne Angelegenheiten und da ihm niemand nachweisen kann, dass er die Finger im Spiel hat …«
    »Keinerlei Spuren! Die digitale Fährte endet irgendwo in Indien«, unterbrach Byte sie. Wenn der Technikcrack nichts fand, dann war niemand dazu in der Lage. Der Junge war hyperintelligent. Sein IQ durchbrach die Schallmauer und gleichwohl war er Hunter geworden. Byte - tatsächlich hieß er Florian - zog schüchtern die Schultern hoch. Verdandi konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man ihr das Wort abschnitt.
    »Was unser Kleiner sagen will, ist, dass wir ihm keine Beteiligung nachweisen können. Wir haben einen Haftbefehl für die fünf Vampire und einen Vollzugsbescheid vom Rat der Lykaner, der uns erlaubt, das Territorium des Rudels und darüber hinaus ihre Häuser betreten zu dürfen. Doch wir verfügen nicht über die Befugnis Lykaner gefangen zu nehmen«, erklärte Floret und sah angespannt auf die Uhr. »Gehe ich recht in der Annahme, dass wir den Alpha des Oshkoshrudels an euch übergeben können? Ich würde ihn ungern mit nach Deutschland nehmen oder hier den Babysitter für ihn mimen, bis er wieder fit genug ist. In dem Zustand kann er nicht zu seinem Rudel zurückkehren.«
    Leon kannte diesen Blick der sympathischen Frau. Er verhieß mitnichten Gutes. Wenn der Alpha schwer verletzt und eine dauerhafte Beeinträchtigung vorstellbar wäre, dann würde selbst ein wenig dominanter Wolf versuchen, ihn vom Thron zu stoßen.
    »Habt ihr einen äußerst dominanten Wolf, fernab seines Rudels in petto? Den braucht ihr.«
    »Etwas viel Besseres!« Leon griente Floret schief an. »Die Gefährtin, die sein Wolf erwählt hat. Sie ist weder dominant noch

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