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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Crown
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Mann schuldbewusst zusammen. »Ich bringe ihn ins Auto. Bescheid hin oder her, ich möchte nicht länger als nötig auf das Wohlwollen dieses Seth angewiesen sein. Wenngleich er ganz froh darüber wirkte, dass wir ihm die Vampire vom Hals geschafft haben. Dennoch möchte ich es nicht riskieren. Nicht, dass ich Angst vor dem verlausten Haufen Wölfe hätte!«
     
    La Crescent, Minnesota, USA
    »Sie haben sie!« Enya ließ sich erleichtert neben mich auf den Sitz fallen und küsste meine Wange. »Aber wir sollen nach Milwaukee zu den Atlanten. Angel muss ihn versorgen.«
    Ich wollte nach vorne Klettern, jedoch hielt Aaron mich zurück. »Jen fährt. Du bist zu aufgebracht, um zu fahren und im Graben will ich nicht landen.« Er wirkte zufrieden, richtig ausgeglichen und in keinster Weise so zerrissen wie zuvor. »Es wird nicht so schlimm sein. Alles wird gut, Megan. Du weißt, wie übervorsichtig Ärzte sind und Angel machte mir einen äußerst gewissenhaften Eindruck. Dort ist er in Sicherheit vor dem fremden, aber im Moment auch vor seinem eigenen Rudel.« Tiefes Bedauern lag in Aarons Worten. Ich nickte und schmiegte mich an den Mann. Meine Wange berührte seine Brust und ich kitzelte seinen Wolf erneut ein wenig hervor. Es schenkte mir ein wenig Frieden, ihn bei mir zu wissen. Aaron war ein loyaler Freund und inzwischen auch Rudel. Das schlechte Gefühl in meiner Magengegend ließ sich davon aber nicht vertreiben.

Kapitel 12
    Rudel, mit allen Konsequenzen
    Milwaukee, Hauptquartier des Atlantenclans
    Ich wage von mir zu behaupten, dass ich für gewöhnlich ein rationales und vernünftiges Wesen bin. In diesem Moment hatte ich es gänzlich abgelehnt und mir ordentlich Ärger eingehandelt. Den Sicherheitsmann so zu reizen, da er meiner Meinung nach nicht schnell genug arbeitete, war unklug. Der Stoß vor seine Brust und die Zähne gegen ihn zu fletschen, weil er zum dritten Mal die gleiche Frage stellte, das war schon selten dämlich. Jetzt hatte ich den Schlamassel. Ich lag auf dem Bauch, das Gesicht auf den Boden gepresst. Die Atlanten duldeten mich lediglich und ich machte einen auf großen Macker. Dafür ließ mich Kutscher - so hieß die Pflaume – wortwörtlich bluten.
    »Oh mein Gott, Megan! Runter von ihr, Dan! Bist du bescheuert?« Tiff holte den übereifrigen Wachmann von mir herunter. »Das sind Freunde, du Trottel! Lass die anderen auch durch. Die Waffen senken, ihr schießgeilen Spinner!«
    Die Wachen gehorchten anstandslos und gaben schlussendlich den Weg frei.
    »Reife Nummer, Meg! Es ist ja nicht so, dass wir auf die Krankenstation müssen. Wolltest du einen triftigen Grund vorweisen, um Angel zu besuchen?« Aaron hakte mich unter. Seine Hilfe war nicht notwendig. Ich war weitaus Schlimmeres gewöhnt. Mein Kinn tat ein wenig weh und die Lippe war aufgeplatzt. Nichts Weltbewegendes, selbst wenn es heftig blutete.
    »Mit mir ist alles OK«, beruhigte ich meinen Rudelgefährten und brachte ein wenig Abstand zwischen uns, körperlich, aber auch emotional. Für den Fall, dass Chris Anspruch auf mich erhob, wäre er nicht davon begeistert, dass Aaron an mir herumknatschte. Es war Neuland für mich, dass ich akzeptiert, ja sogar geachtet wurde. Für Leon, einen Vampir, war ich Rudel. Die beiden Außenseiter hatten mich sofort angenommen. Und Enya zeigte ihre Zuneigung, in dem sie mir mit einem Tuch das Blut von den Lippen tupfte. Sie scherte sich nicht darum, wer oder was ich war! So viel Fürsorge und Vertrauen wärmte mir das Herz.
    »Ich sehe es, aber ich glaube es kaum!« Abby hinkte auf mich zu und küsste mich. »Du hast in der kurzen Zeit das Rudel umgekrempelt. Und einen neuen Rudelgefährten gecastet. Aaron.« Sie reichte dem Mann unbefangen die Hand. »Es tut mir leid, was mit deiner Familie passiert ist. Ich wünschte, ich hätte helfen können. Doch sie haben uns überrumpelt. Chris hat verbissen gekämpft. Trotzdem hatte er keine Chance. Sie schossen mehrmals auf ihn und dieser Mistkerl von Vlad hat von ihm getrunken. Ich konnte ihn nicht schützen, ebenso wenig die Kleine. Sie haben einfach drauf losgeballert, wild im Raum umhergeschossen … ich … ich …« Abby kämpfte mit den Tränen und griff sich an den Hals. »Ihn hat es übel erwischt. Angel hat ihn sofort in den OP verfrachtet. Es tut mir leid. Ich hätte besser auf ihn achtgeben sollen.« Die Betawölfin schmiegte sich an mich und suchte Trost bei mir. Etwas, was eine dominante Wölfin niemals bei einer Unterwürfigen getan hätte.

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