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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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wir hatten hier zwei Tölpel, die von ein paar Kötern fertiggemacht wurden und nicht einmal genügend Verstand hatten, sich selbst zu verteidigen. So eine Erklärung kann ich nicht verlesen.«
    »Und darum versuchen Sie, dem Commissioner die Presseerklärung zuzuschieben. Sie wollen nichts damit zu tun haben.«
    »Es gehört in seinen Verantwortungsbereich, Detective! Und Ihr Verhalten mißfällt mir sehr!«
    »Danke.«
    Der Blick des Chiefs bohrte sich in Wilsons gleichgültiges Gesicht. »Was soll das heißen?«
    »Danke. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe Ihnen alles über den Fall gesagt, was ich weiß. Lassen Sie mir noch ein paar Tage Zeit, dann kann ich Ihnen mit etwas Glück mehr erzählen. Was die Todesursache betrifft: Es scheinen die Hunde gewesen zu sein. Das gefällt mir ebensowenig wie Ihnen, so viel kann ich sagen. Aber das sind die Fakten. Wenn Sie eine Erklärung für die Presse wollen, das ist sie.«
    »Zum Teufel. Das Kohlenmonoxid ist schuld. Muß so sein. Und genau das werde ich verdammt noch mal sagen.«
    »Haben Sie über die Konsequenzen nachgedacht, Sir?« fragte Becky. Sie hatte es getan, und die Erklärung, die Underwood plante, war ein ernster Fehler.
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, wenn die Männer bei Bewußtsein waren - und wir wissen alle, daß sie das wahrscheinlich waren -, dann bedeutet das, wir haben etwas ungemein Gefährliches da draußen. Etwas, worüber man die Öffentlichkeit informieren und gegen das die Polizei vorgehen müßte.«
    »Ja, aber das wird kein Problem sein, weil ich den Befehl geben werde, sämtliche Hunde dieser verdammten Müllkippe auszurotten. Ich schicke die Taktische Einsatzgruppe hin und lasse sie aufräumen. Einerlei, wie diese Hunde DiFalco und Houlihan überwältigt haben, es wird keine Vorkommnisse mehr geben. Selbst wenn die Männer bei Bewußtsein waren, spielt es keine Rolle, denn morgen um diese Zeit werden sämtliche Hunde tot sein. Ich werde sagen, daß die Polizisten eine Kohlenmonoxidvergiftung hatten und von den Hunden angegriffen wurden, während sie bewußtlos oder nur halb bei Bewußtsein waren.« Er räusperte sich. »Einverstanden?«
    »Es ist Ihre Erklärung, Chief«, sagte Wilson.
    »Okay, machen und sagen Sie nichts Gegenteiliges, kapiert? Behalten Sie Ihre Probleme für sich. Sie werden hiermit von dem Fall abgezogen.«
    Becky war fassungslos. So etwas war ihnen noch nie passiert; die Leute einigten sich immer mit Wilson, duldeten ihn. Von diesem Fall abgezogen zu werden, war ein schwerer Schlag gegen sein Prestige - und gegen ihres. Sie hätte ihm für seine gottverdammte Dickschädligkeit in den Arsch treten können.
    »Das geht nicht gut, Underwood«, sagte Wilson leise. »Sie können uns herumscheuchen und jede verdammte Erklärung abgeben, die Sie wollen; aber letztendlich werden Sie blamiert dastehen. Die Sache läßt sich nicht so ohne weiteres aus der Welt schaffen.«
    »Den Teufel läßt sie sich. Sie werden schon sehen.«
    »Da draußen ist etwas Seltsames passiert.«
    »Die TEG wird damit fertig werden.« Sein Gesicht bekam rote Flecken; dies war beinahe zuviel für seine Selbstbeherrschung. »Wir werden damit fertig! Im Gegensatz zu Ihnen! Sie beide scheinen unfähig zu sein, den Fall zu lösen. Hunde - also wirklich, das ist lächerlich. Es ist nicht einmal eine gute Ausrede, geschweige denn eine Aufklärung. Die ganze Stadt sitzt mir im Nacken und schreit nach Aufklärung, und Sie erzählen mir so eine Scheiße!« Plötzlich sah er Becky an. »Und noch etwas, Herzblatt. Ich habe Gerüchte über Ihren sauberen Ehemann gehört. Der Bezirksstaatsanwalt sollte sich vielleicht einmal etwas um die Familie Neff kümmern, anstatt nach Kontakten zum organisierten Verbrechen zu suchen, um ein Motiv für die Morde an DiFalco und Houlihan zu finden. Wir haben hier die Frau eines korrupten Polizisten vor uns - oder stecken Sie mit drin, Liebste?«
    Der Assistent saß mit verkniffenen Lippen da und betrachtete den Orientteppich. Nach den Worten des Chief schien das gesamte Zimmer zu wanken; Becky spürte, wie sie Kopfschmerzen bekam, ihr Blut pulsierte, der Herzschlag trommelte. Was, in Gottes Namen, deutete er an! War Dick in Schwierigkeiten? Sie wußte, daß sie selbst eine ehrliche Polizistin war. Und Dick mußte auch einer sein. Mußte. Wie Wilson. Er mußte so ehrlich wie Wilson sein.
    »Wenn Sie uns für inkompetent halten«, sagte Wilson beherrscht, »warum berufen Sie dann keinen Untersuchungsausschuß ein? Legen Sie Ihre

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