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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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zweihundert Schuß. Das ist die unterste Zahl der Skala, die du im rechten unteren Quadranten des Rahmens siehst, wenn du durch die Kamera schaust. Darüber ist die Helligkeitsanzeige. Den obersten Knopf stellst du so ein, daß er genau denselben Wert anzeigt. Hier...« Er hielt ihm die Kamera hin. Dick nahm sie und führte sie an die Augen. Das Bild war verschwommen, aber die drei Zahlen waren deutlich zu sehen. »Lies von unten nach oben.«
    »Die unterste Zahl ist zweihundert. Die mittlere Sechsundsechzig, die obere Null Komma sechs.«
    »Das bedeutet, du hast noch zweihundert Bilder, der Restlichtfaktor ist Sechsundsechzig und du richtest die Kamera auf einen Gegenstand, der Null Komma sechs Meter entfernt ist. Jetzt gibt her.« Er nahm sie wieder. »Du stellst am oberen Knopf Sechsundsechzig und am unteren Null Komma sechs ein. Und jetzt sieh wieder durch.«
    »Was, zum Teufel, ist das?«
    »Die obere Ecke des Schließfachs, Dummkopf. Sie ist so stark vergrößert, daß du auf diese Entfernung nicht sagen kannst, was du siehst. Richte die Kamera zum Fenster raus.« Dick drehte die Kamera herum. Die beiden oberen Zahlen flackerten und veränderten sich, während er das tat, dann schnellten die Zweige eines Baumes unten auf der Straße ins Bild. Er konnte sehen, wo Eis an den Zweigen haftete und wo es in der Sonne schmolz. Yablonski führte seine Hand zu den Knöpfen. »Zieh dran.« Es folgte ein Klick. Die kleine Tür an der Seite der Kamera war wieder zugegangen, über den drei grünen Zahlen der Skala leuchtete jetzt ein rotes Licht. »Ist das Licht an?«
    »Ja.«
    »Aufnahmebereit. Drücken.«
    Die Kamera machte in rascher Folge fünf Aufnahmen. Jetzt stand die Bildanzeige auf 195.
    »Sie macht immer fünf Aufnahmen nacheinander. Und jetzt drück' die Vertiefung nach innen.« Die Szene wich zurück und zeigte den Gehweg unten. »Du gehst runter auf fünfzig Millimeter. Fünfzig bis fünfhundert, das ist die Linse. Wenn du gleichzeitig nach innen und unten drückst, macht die Kamera eine Serie Aufnahmen, während sich die Linse bewegt. Kein Problem. Vergiß nur nicht, immer das Kontrollgehäuse zuzumachen, bevor du versuchst, eine Aufnahme zu machen.« Dick nahm die Kamera von den Augen. Yablonski deutete auf das Gehäuse der Bedienung. »Das aktiviert die Kamera. Und du mußt immer den Brennpunkt überprüfen, wenn du die Position wechselst. Es ändert nicht viel an der Funktion, aber vergiß nicht, daß die Kamera am schärfsten eingestellt ist, wenn der Gegenstand, den du aufnimmst, genausoweit entfernt ist wie der kleine Indikator anzeigt. Wenn du das verändern willst, mußt du am Knopf justieren.«
    »Ist das alles? Dann konnte ich mich noch an alles erinnern.«
    »Nun, sind wir nicht ein toller Hecht? Bring sie mir bloß nicht in einem Schuhkarton zurück, um Gottes willen. Und bring mir das Miststück vor morgen Mittag wieder zurück, sonst reiß ich dir den Arsch auf.«
    »O ja, Sir, Mr. Commissioner, ganz wie Sie befehlen.«
    »Hör auf, Dick, nimm's leicht. Wieviel Film brauchst du?«
    »Noch ein paar Packungen. Sind ja wirklich kompakt. Bist du sicher, daß es zweihundert Bilder sind?«
    »Freilich. Glaubst du, die Kamera würde lügen?«
    Dick packte die Kamera wieder in ihren Behälter und nahm ihn. Er ging, und Yablonski sah ihm nach.
    Kaum war er gegangen, griff Yablonski zum Telefon. »Captain Lesser«, sagte er grimmig, »Sie haben mir gesagt, ich solle Sie anrufen, wenn Dick Neff hierherkommt und etwas verlangt. Nun, das hat er eben getan. Er war gerade hier und hat die Starlight-Kamera ausgeliehen.«

8
    Die Suchtrupps kamen mit leeren Händen zurück. Es sah nicht so aus, als würde der Park brauchbare Hinweise preisgeben. Eine Bank, die mit rotem Eis verkrustet war - Menschenblut. Ein paar zerfetzte Stoffreste, bei denen es sich um die Kleidung des Opfers gehandelt haben könnte. Das war alles. Keine Leiche, keine Identifizierung, keine Zeugen. Und bislang auch keine Vermißtenmeldung. Die Polizisten warteten auf Befehle, wieder abzuziehen. Das Revier würde nicht mehr viel Zeit damit vergeuden; es handelte sich lediglich um eines der vielen Geheimnisse, die die Stadt offenbarte. Hier war offensichtlich jemand gestorben, aber da außer Blut nichts zu finden war, konnte man wenig tun, den Mörder zu finden.
    »Vielleicht wird uns das etwas verraten«, sagte der Gerichtsmediziner, als ihm ein Streifenpolizist eine durchsichtige Plastiktüte voller Stoffetzen reichte.
    Becky Neff sagte

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