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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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keinen Zweck, das Revier um einen Streifenwagen zu bitten, der sie zur Bethesda Fountain brachte, wo ihr Auto stand. Während sie sich dem Auto näherten, streckte Wilson den Kopf aus dem Taxifenster, um sich zu vergewissern, daß nichts unter dem Auto lauerte. Aber er hätte sich die Mühe sparen können. Sie konnten nicht damit wegfahren.
    Die Türen standen offen. Das Innere des Wagens war in Stücke gerissen. Und es war voller Blut. »Großer Gott«, stieß der Taxifahrer hervor, »ist das Ihr Auto?«
    »Ja. Das war es.«
    »Wir müssen einen Polizisten holen.« Er würgte den Motor ab. »Wer ist da drin? Was für eine verdammte Schweinerei!«
    » Wir sind die Polizei.« Becky hielt die Dienstmarke gegen das Panzerglas zwischen Passagiersitz und Fahrersitz. Der Fahrer nickte und fuhr zum Revier Central Park in der Neunundsiebzigsten Straße. Ein paar Augenblicke später hielten sie davor. Neff, Wilson und der Fahrer stiegen aus und näherten sich durch die abgenutzte Schwingtür des Gebäudes dem diensthabenden Sergeanten. »Oh«, sagte er, »Sie beide. Ich habe gehört, Sie sollen teuflische Schneeschlittenfahrer sein.«
    »Schicken Sie Ihre Jungs wieder zur Fountain«, keuchte Wilson. »Der Gerichtsmediziner ist gerade ermordet worden.«
    Becky spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Natürlich, er mußte derjenige im Auto sein. Kein anderer. Der arme Evans, er war ein guter Kerl gewesen! »Gottverdammt«, sagte Becky.
    »Wir waren dumm«, sagte Wilson leise. »Wir hätten ihn vorher warnen sollen.« Er lachte, ein verbitterter Laut. »Sie haben die Hauptsache nicht bekommen. Daher haben sie sich den Trostpreis geholt. Rufen wir Underwood an.«
    Wilson rief Underwood an. Becky sah ihm zu und war verärgert darüber, daß ihr die übliche Rolle weggenommen wurde. »Hör zu«, sagte Wilson ins Telefon, »Du hast Probleme. Sie haben einen Polizisten mit freigelegten Eingeweiden drüben im Roosevelt, der in Lebensgefahr schwebt. Er behauptet, es waren Hunde. Hast du das verstanden? Hunde. Und du hast einen Reporter der Post, der dran ist, und weitere werden folgen. Hör gut zu, Dummkopf. Dein oberster Gerichtsmediziner ist gerade ermordet worden, drüben bei der Bethesda Fountain. Und du wirst feststellen, daß es mit Krallen und Zähnen geschehen ist. Und wenn du willst, daß die Sache wirklich gut vertuscht wird...«
    »Mein Gott, was ist mit Ferguson?«
    »...dann bleib einfach auf deinem Scheißhaus sitzen und warte es ab.« Er knallte den Hörer auf die Gabel. »Du hast recht! Gehen wir!« Sie gingen zum Fahrzeugpark.
    »Wir brauchen ein Fahrzeug«, sagte sie dem Verwalter.
    »Nun, Sie müssen...«
    »Es geht um Leben und Tod, Sergeant. Welche Nummer?«
    »Mal sehen... zwo-zwo-neun. Grüner Chevy, Sie finden ihn an der Mauer bei den Zapfsäulen.«
    Sie liefen zu dem Auto. Im Süden heulten traurige Sirenen ihr Klagelied für Evans. »Die werden verdammt viel ausrichten können«, sagte Wilson leise. »Der Mann war nur noch Matsch.«
    »Sicher?«
    »Was?«
    »Daß er es war.«
    »Fahr das Auto, Becky.«
    Herrgott, was für ein anmaßender Scheißkerl. Auch wenn es für Wilson selbstverständlich war, konnte sie noch hoffen. Evans war ein großer Mann, seit über vierzig Jahren eine öffentliche Institution in New York. Wahrscheinlich der beste Gerichtsmediziner der Welt. Und er war ein guter Freund. Sein Verlust hinterließ ein verdammt großes Loch. Und die Art seines Todes würde sogar drüben bei den Times die Druckerpressen zum Stillstand bringen.
    »Die Geschichte wird ans Licht kommen.«
    »Was du nicht sagst. Übrigens, Ferguson wird im Museum sein.«
    »Hör zu, es ist mir einerlei, wie schlimm die Situation ist, das ist noch lange kein Grund, mich wie einen Dummkopf zu behandeln. Ich weiß verdammt gut, wo er ist.«
    »Nun, aber...«
    »Kein aber, behalte einfach deine Scheißansichten über Polizistinnen für dich und mach deine Arbeit.«
    »Komm schon, Becky, so habe ich das nicht gemeint.«
    »Doch, aber es stört mich nicht. Ich schätze, ich bin nur nervös.«
    »Komisch. Kann ich mir gar nicht erklären.«
    Sie fuhren zum Museum, parkten direkt vor dem Haupteingang, stiegen aus und liefen, so schnell es ging. Es war notwendig, die Vorschriften einzuhalten, um nach unten zu Ferguson zu gelangen. Als sie es schließlich geschafft hatten, schien der Fahrstuhl Stunden zu brauchen, bis er im Untergeschoß war.
    Der Saal war voller Menschen, die an Vögeln arbeiteten. Es roch nach Leim und

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