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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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Kopf. »Kein Wunder, daß die beiden Polizisten so schießwütig sind. Dieses Ding kam direkt aus der Hölle, was immer es war.«
    »Bockmist«, antwortete Garner. Er streckte das Kinn vor; er erholte sich allmählich wieder. Er atmete tief durch. »Bockmist, was es auch gewesen ist, es war real. Ein Ding aus Fleisch und Blut. Tasmanischer Teufel, keine Ahnung. Aber eines steht fest: Es läuft frei in New York City herum, und das sollte man auf jeden Fall bekannt machen.«
    »Wildes Tier entflohen. Seite zwei.«
    »Ha! Denk doch einmal nach. Verstümmelung im Park. Polizisten, die Todesangst vor etwas haben, das wie ein Hund aussieht. Wir können es uns näher ansehen, und es ist gar kein Hund, was ihnen Angst macht.« Er verstummte, ein erschreckendes, undeutliches Bild dieses Dings in den Büschen in seiner Nähe überwand seine Kampfeslust. Er hatte es nicht deutlich gesehen, aber er konnte es sich vorstellen. »Rich, da drinnen hat ein verdammtes Blutbad stattgefunden. Ich meine, ich habe eine Stelle gefunden, da war so viel Blut, daß es wie in einem verdammten Schlachthaus ausgesehen hat. Da drinnen hat es vor gar nicht langer Zeit etwas ziemlich schlimm erwischt, Mann, und dieser Geruch, gütiger Himmel!«
    »Geruch?«
    »Er war obszön. Sämtliche Büsche waren darin eingehüllt, als hätte etwas sie bespritzt. Man konnte es nicht sehen, aber man konnte es riechen. Es war wie...«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht. Vergiß es.«
    Er glaubte, aus dem Augenwinkel ein teuflisches, unmenschliches Gesicht über die Mauer starren zu sehen, daher legte er den Gang ein und fuhr los. Er raste davon, Richtung Innenstadt, ins Zentrum. Mit ihrem Presseausweis konnten sie überall parken, daher hielten sie vor dem Biltmore und gingen etwas trinken.
    »Hier ist es ruhig«, murmelte Sam, »und es hängen keine anderen Reporter herum. Ich möchte einfach in Ruhe wieder zu mir kommen.«
    Fields erhob keine Einwände, er folgte einfach. »Was meinst du?« fragte er, kaum hatten sie auf den Hockern an der luxuriösen Mahagoni-Bar Platz genommen.
    Sam antwortete nicht. »Einen perfekten Manhattan«, sagte er zum Barkeeper. »Hier verstehen sie es, einen Manhattan zu machen«, knurrte er. »Das ist meine Definition einer guten Bar.«
    »Was ist hier los, Sam?« Jetzt war Fields beharrlich. Er wollte es wissen. Dies war eine gute Story, und es würde verdammt gute Bilder zu machen geben. Er würde es Sam Garner bestimmt nicht sagen, aber er hatte das Ding, das den Reporter verfolgt hatte, genau gesehen. Es war aus einem Gebüsch gekommen, als Sam die Mauer erreicht hatte, und stehengeblieben, um ihm nachzusehen. Dann hatte es die Ohren in Richtung von Rich Fields gestellt und war einfach verschwunden. Eben noch da, und dann verschwunden, wie ein grauer Blitz.
    In der Sekunde, bevor das Ding verschwunden war, hätte es ein perfektes Bild gegeben. Aber Rich Fields hatte kein Bild gemacht. In diesem Augenblick war er erstarrt gewesen und hatte das gräßlichste Geschöpf angeschaut, das er in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Aber alles war so schnell passiert. In solchen Momenten konnte man sich nicht sicher sein, vielleicht hatte das Licht ihm einen Streich gespielt. Er sah Garner an. »Was war es?« fragte er.
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen! Hör auf, mich zu löchern, du bist kein Chefredakteur. Es war etwas Unheimliches. Etwas Außergewöhnliches.«
    »Nun, das war eindeutig. Hat es Evans getötet?«
    Garner zog die Brauen hoch. »Klar. Und es war für die blutige Bank verantwortlich, die die Bullen heute morgen entdeckt haben. Es ist ein Monster, das im Park lebt.« Er sah einen Augenblick in das Glas vor ihm. »Monster wütet im Park. Mehr eine Story für den National Herald, nicht? Wir haben keine Beweise, nur das, was wir gesehen haben könnten. Darauf wird sich die Post nicht einlassen.«
    Fields nickte bedächtig. Er trank seinen Martini. Garner hatte ganz recht, was dieses Lokal betraf; wenn man sein halbes Leben in fünftklassigen Bars verbrachte, vergaß man völlig, wie toll ein mit Kenntnis gemachter Beefeater Martini sein konnte. »Sollen wir mit dem Artikel anfangen?«
    »Noch nicht. Zu viele ungelöste Rätsel. Ich glaube, wir könnten Glück haben und alles hübsch ordentlich unter Dach und Fach bringen. Diese beiden Polizisten haben eine Scheißangst wegen der Sache. Weißt du, was sie getan haben? Sie haben eines dieser Tiere auf dem Rasen vor dem Museum erschossen. Sie hatten Angst vor einem Angriff. Ich

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