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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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gelungen, sie zurückzuverwandeln?“
    „Mit meiner Magie kann ich sie immer nur für wenige Tage in menschlicher Gestalt halten.“
    „Sie wechseln sich also ab“, schlussfolgerte ich.
    „Ja.“
    „Warum sind es verschiedene Tiere?“, hakte Grace nach. „Man sollte meinen, dass es einfacher wäre, sie alle in eine Art zu verwandeln.“
    „Der Fluch ließ ihnen die Wahl, welches Tier sie werden wollten. Die meisten entschieden sich für eines, dem sie auch im Leben ähnelten – wie Hogarth und Moses, Zwillingsbrüder. Viele verheiratete Paare, zum Beispiel Molly und Jared, wählten das gleiche Tier.“
    „Molly ist die Berglöwin, die du Mary nennst?“
    „‚Molly‘ ist ein irischer Spitzname für Mary. Als Berglöwin möchte sie lieber mit der englischen Variante angesprochen werden.“ Er zuckte die Schultern. „Manche tun das, um sich und die anderen daran zu erinnern, dass sie zwei Seiten besitzen.“
    Als ob das jemand vergessen könnte.
    „Wo ist dein Pferd?“
    „Tief im Wald. Es gefällt ihm nicht, gleichzeitig von so vielen Tieren umgeben zu sein.“
    „Es wurde nicht verflucht?“
    „Nein, Benjamin ist ein echtes Pferd.“ Er lächelte. „Ich mag Pferde.“
    EineSacheließmirkeineRuhe – eigentlichmehralseineSache.„WarumwollteSabinaausgerechneteineSchlangewerden?“
    „Wegen ihres Arms. Schlangen brauchen keinen.“
    „Würde ein solches Gebrechen nicht im Zuge der Verwandlung kuriert werden?“
    „Dies ist ein Fluch, Sheriff, kein Segen.“
    „Aber warum sollten sich noch andere dafür entscheiden, Schlangen zu werden?“, wunderte ich mich.
    „Das hat niemand getan.“
    „Aber … “ Ich spähte durch das einzige Fenster in Richtung Schlangenkäfig.
    „Auch das sind echte Tiere. Da Sabina die meiste Zeit selbst eines ist, fühlt sie sich zu ihnen hingezogen. Das war übrigens schon immer so, selbst vor dem Fluch.“
    „Warum kann sie nicht sprechen?“
    Er schaute nun auch aus dem Fenster. „Sie spricht schon nicht mehr, seit sie eine zweite Natur besitzt.“
    Das Schuldbewusstsein in seiner Stimme spiegelte sich in seinem Gesicht wider. Mitgefühl durchströmte mich, aber ich schluckte jedwede tröstenden Worte hinunter. Er war nicht der Mann, für den ich ihn gehalten hatte, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
    „Ich habe bei jedem von euch den Test mit dem Silber durchgeführt“, sagte Grace. „Niemand hat eine Reaktion gezeigt.“
    „Silber hat keine Wirkung auf diesen Fluch.“
    „Was dann?“
    Malachi spreizte die Finger. „Keine Ahnung.“
    „Wo ist hier der Wolf?“
    Verwirrung flackerte über seine Züge. „Es gibt keinen Wolf.“
    „Fangen Sie jetzt nicht an zu lügen, Cartwright!“, ermahnte Grace ihn. „Das würde meiner guten Laune einen ziemlichen Dämpfer versetzen.“
    „ Sie haben gute Laune?“, spottete er und erntete einen bösen Blick. „Wir haben wirklich keinen Wolf unter unseren Tieren.“
    „Wer hat dann meinen Touristen gebissen?“
    „Ein Wolf.“
    „Cartwright, ich schwöre … “
    „Da ist ein Wolf, nur gehört dieses Tier nicht zu uns. Ein paar von uns haben ihn gewittert, gerochen, sogar aus der Ferne gesehen, aber keinem ist es gelungen, sich ihm zu nähern.“
    „Ich bin der Spur des Wolfs, der Claire attackiert hat, bis zu Ihrem Camp gefolgt.“ Grace zeigte ihm die Rune. „Und ich fand das hier unter demselben Baum wie die letzte, und zwar genau an der Stelle, an der sich die Spur verliert. Ich vermute, jemand benutzt diese Runen, um entweder Werwölfe zu erschaffen oder selbst einer zu werden.“
    „Von so etwas habe ich noch nie gehört.“
    „Was nicht heißt, dass es unmöglich ist.“
    „Wozu sollten sich meine Leute die Mühe machen? Sie sind bereits Gestaltwandler.“
    „Fragen Sie nicht mich! Ich hangle mich von einem logischen Schritt zum nächsten.“
    „Der Wolf scheint von unserer Karawane angelockt zu werden. Vielleicht, weil auch wir Gestaltwandler unter uns haben. Wir werden Lake Bluff auf der Stelle verlassen.“ Mir rutschte das Herz in die Hose, aber er schaute noch nicht mal in meine Richtung. „Wir können ihn von hier weg- und in die Berge locken, wo keine Menschen leben.“
    „Und dann?“, wollte Grace wissen.
    Malachi stand auf, trat ans Fenster und betrachtete die fernen Gipfel. „Dann werden wir tun, was getan werden muss.“
    „Ich werde mitkommen“, erklärte sie.
    „Nein“, sagte er, ohne sich zu ihr umzudrehen.
    „Ich bin eine Fährtenleserin, eine Jägerin,

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