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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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warum?«
    »Vielleicht bist du in der Vergangenheit irgendjemandem unglaublich auf die Füße getreten. Und der rächt sich jetzt auf diese Weise an dir. Eins scheint jedenfalls festzustehen: Die Sache mit dem Buch beweist, dass du diese Tat nicht begangen hast.«
    Plötzlich läutete es dreimal kurz hintereinander.
    Tannenberg fuhr der Schreck in alle Glieder.
    »Erwartest du jemanden?«, flüsterte er.
    Eva ergriff erneut seine schweißnassen Hände, drückte sie fest. Dabei blickte sie ihm tief in die Augen. »Wolf, versprich mir, dass du jetzt nicht gleich ausflippst, wenn ich dir sage, dass ich ...«
    Er riss sich los, packte sie fest an den Schultern.
    »Was hast du? Hast du mich etwa verraten?«, zischte er entsetzt.
    Die Psychologin blieb ganz ruhig. »Quatsch, Wolf, sowas würde ich doch nie tun. Das weißt du auch.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich habe vorhin Friedrich angerufen und ihn gebeten, zu mir zu kommen. Er weiß weder, dass du bei mir bist, noch was passiert ist. Es sei denn, die lieben Kollegen hätten dich inzwischen bereits auf die Fahndungsliste gesetzt.«
    »Und was soll er hier?«
    Es läutete erneut.
    »Dir helfen! Ich denke, dass du in deiner jetzigen Situation durchaus Hilfe benötigst. Und vor allem brauchst du jemanden, dem du auch wirklich vertrauen kannst. Und Friedrich können wir hundertprozentig vertrauen. Für ihn leg ich meine Hand ins Feuer.«
    »Also gut. Wahrscheinlich hast du ja recht.«
    »Schön, dass du so vernünftig bist.«
    Die Kriminalpsychologin erhob sich. Tannenberg hielt sie fest. »Tut mit leid, Eva, was ich dir einen Moment lang unterstellt habe. Aber mir geht diese ganze Sache eben fürchterlich an die Nieren.«
    Eva erhob sich, befreite sich sanft aus seiner Umklammerung. »Versteh ich doch, Wolf.«
    Tannenberg bedankte sich mit einem stummen Kopfnicken. »Warte, Eva. Ist das der Friedrich ...«
    »Ja, genau der. Du hast ihn schon einmal getroffen. Weißt du noch?«
    »Sicher.«
    »Ihr habt mich doch damals nach dem Überfall gemeinsam im Krankenhaus besucht. Erinnerst du dich?«
    »Klar. Ich erinnere mich an ihn.«
    »Kann ich ihm jetzt öffnen?«
    »Ja, aber schau vorher nach, ob er es auch wirklich ist. Und ob er alleine ist.«
    »Natürlich«, antwortete Eva und ging mit schnellen Schritten zu ihrer Wohnungstür.
    Die beiden Männer begrüßten sich mit einem kräftigen Handschlag. Tannenberg erzählte dem staunenden LKA-Beamten im Telegrammstil seine schier unglaubliche Geschichte.
    Friedrich nahm mit der einen Hand seine silberne Brille von der Nase und strich sich mit der anderen ein paarmal über seinen mächtigen Schnauzbart hinweg. Anschließend setzte er die Brille wieder auf.
    »Wolf, das ist ja der absolute Albtraum, was diese Schweine da mit dir anstellen. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.« Friedrich schüttelte den Kopf, strich sich erneut über den buschigen Schnurrbart. »Aber das mit dem Schock und der Amnesie glaub ich irgendwie nicht.«
    »Wieso?«, fragte Eva verwundert.
    Friedrich antwortete nicht sofort. Erst nachdem er sich ausgiebig hinter dem Ohr gekratzt hatte, sagte er an seinen Kaiserslauterer Kollegen gerichtet: »Es gibt vielleicht eine andere Erklärung dafür, dass du dich nicht mehr an das erinnern kannst, was in dieser Wohnung passiert ist.«
    »Und welche?«, wollte Tannenberg natürlich sofort wissen.
    »Ganz einfach: du warst bewusstlos.«
    »Na bravo, du Oberschlauer. Darauf bin ich natürlich auch schon gekommen. Nur haben die Ärzte bei mir keine einzige Verletzung festgestellt. Und ’ne Injektion mit einem Betäubungsmittel oder ’ner Droge können die mir auch nicht verpasst haben. Denn dann hätte ich wohl vorher einen Überfall bemerken müssen – und die im Krankenhaus hätten dann wohl auch eine oder mehrere Einstichstellen auf meinem Körper entdeckt.«
    Friedrich wechselte plötzlich das Thema. »Ich weiß nicht, ob dir Eva irgendwann mal erzählt hat, dass ich im LKA in der Abteilung Organisierte Kriminalität arbeite.«
    »Nein«, antwortet Tannenberg automatisch, ohne sich allerdings einen Reim auf diese Aussage machen zu können.
    »Wir sind zur Zeit einer kriminellen Bande auf der Spur«, fuhr Friedrich fort, »die im großen Stil Überfälle auf Wohnwagen, Wohnmobile, Autos, LKWs usw. durchführt. Dabei leiten die Täter so genanntes KO-Gas mit einem Schlauch in das Wageninnere ein, um die darin befindlichen, schlafenden Personen zu betäuben und sie anschließend gefahrlos ausrauben zu

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