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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Kindern angeboten. Pfui Deibel!«
    »Was Kinderpornos?«, rief Fouquet entsetzt, war aber gleich selbst erschrocken über die Lautstärke seines Auswurfs und legte kurz die Hand auf den Mund.
    Tannenberg schaltete sofort. »Wenn das stimmt, was Sie sagen, sind Sie aus dem Schneider. Dann verständigen wir jetzt die Kollegen. Die nehmen diesen Kerl direkt fest. Haben Sie diese Kinderpornos denn mit eigenen Augen gesehen?«
    Beide Männer nickten, der Sachse sagte: »Ja, wir waren schon oben in seiner Kammer. Der ist auch noch ganz stolz drauf und hat damit angegeben, wie viel Geld er damit verdient, dieses Schwein.«
    »Sehr gut!« Tannenberg senkte die Stimme ab. »Wissen Sie, ob dieser Saukerl jetzt zu Hause ist?«
    »Ja, sicher ist der zu Hause. Der ist Abends immer zu Hause. Entweder unten in seiner Wohnung oder aber oben in seiner Kammer.«
    »Meistens ist er um diese Zeit oben«, erklärte Wilhelm Bornschein. »Und er war auch die letzte Woche über da. Also wenn einer etwas davon mitgekriegt hat, was da drüben in dieser Nacht passiert ist, dann der.«
    »Hoffentlich, hoffentlich«, flehte Tannenberg mit abermals gefalteten Händen und kurzzeitig verschlossenen Augen. »Dieser Dreckskerl würde seine Beobachtungen auch garantiert nie der Polizei melden.«
    Ein zartes Pflänzchen der Zuversicht keimte in Tannenbergs geknechtetem Gemüt auf. Aber sofort meldete sich sein innerer Quälgeist zu Wort und mahnte ihn eindringlich, seine Euphorie umgehend wieder zu bremsen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass er nun endlich einen stichhaltigen Beweis für seine Unschuld gefunden haben könnte, war schließlich immer noch äußerst gering.
    Angestrengt dachte er über sein weiteres Vorgehen nach. Ihm war klar, dass er sich den Kollegen von der Sitte noch nicht zu erkennen geben durfte, wollte er die ganze Sache durch deren möglicherweise übereiltes Eingreifen nicht verderben.
    Gleichzeitig durften sie nicht lange zögern, denn es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass der Hausmeister auf irgendeinem Wege Wind von seiner bevorstehenden Enttarnung bekam und dann natürlich so schnell wie möglich versuchen würde, alles brisante Material zu vernichten – mit dramatischen Folgen für Tannenberg.
    Falls es denn überhaupt solche Aufzeichnungen gibt, die deine Unschuld beweisen, gab seine innere Stimme zu bedenken.
    Albert Fouquet wartete derweil mit einem interessanten Vorschlag auf: »Wolf, was hältst du davon, wenn ich den Karl Mertel anrufe? Der soll mit irgendeiner Streife hier aufkreuzen. Der kennt sich ja mit dem ganzen technischen Zeug bestens aus und findet garantiert etwas in den Aufzeichnungen – wenn da was ist.«
    »Wenn da was ist«, wiederholte Tannenberg seufzend. »Aber das ist ’ne gute Idee. Dann warte ich einfach hier unten, bis die Kollegen von der Streife diesen perversen Typ weggeschafft haben. So bekommt niemand etwas davon mit, dass ich hier bin. Und wenn die dann alle weg sind, komm ich zu euch hoch und wir durchforsten gemeinsam das Material. Vielleicht haben wir ja wirklich Glück und finden etwas.« Mehr an sich selbst gerichtet, ergänzte er: »Die Kollegen von der Sitte können wir ja auch noch anschließend verständigen.«
     
     
     

14
    Nach Abschluss der von seinen Kollegen durchgeführten Festnahmeaktion erschien Tannenberg in dem mit modernen Gerätschaften vollgestopften kleinen Raum. Karl Mertel hatte bereits damit begonnen, das diverse Material zu sichten. Er war inzwischen von Fouquet über Tannenbergs Anwesenheit im Seniorenheim informiert worden. Folglich hielt sich die Überraschung des Kriminaltechnikers über Tannenbergs Auftauchen in engen Grenzen. Kriminalhauptmeister Geiger war mit spurensicherenden Maßnahmen beschäftigt. Er war gemeinsam mit Mertel irgendwo beim Billardspielen gewesen und von ihm kurzentschlossen zum Hilfs-Kriminaltechniker umfunktioniert worden.
    »Chef, haben Sie noch meine Dienstwaffe?«, war das Erste, was Geiger über die Lippen kam, als er Tannenberg sah.
    »Komm, nerv mich jetzt bloß nicht mit solch einem Quark«, gab der Angesprochene kurz angebunden zurück.
    Er ging gleich zu Mertel, der an einem Computer saß und angestrengt Dateien durchforstete. Er legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Hallo, Karl, altes Schlachtross!«
    Mertel drückte nur kurz Tannenbergs Hand, dann schoss sie gleich wieder zurück auf die Keyboard-Tastatur.
    »Hallo, Wolf, schön, dass du wieder bei uns bist«, sagte er, während er mit hektischen Augenbewegungen

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