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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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und nervösen Fingern seine Arbeit fortsetzte.
    »Hast du schon was entdeckt?«
    Der berufserfahrene Kriminaltechniker schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich hab ja auch erst vor ein paar Minuten damit angefangen. Zum Glück hat dieser Saubatzi an seinem PC gesessen als wir hier reingekommen sind. Dieser Perversling hat nicht einen Ton gesagt. Der hätte uns seine Passwörter wohl nie verraten. Und dann hätten wir eine Zeit lang ziemlich ernste Probleme gehabt.«
    »Gott sei Dank bist du ja drin in seinem System«, stöhnte Tannenberg.
    »Aber das wird schwer genug, Wolf«, entgegnete Mertel, ohne auch nur eine einzige Sekunde den Blick von dem Flachbildschirm zu entfernen. »Dieses Dreckschwein hat nämlich ein totales Chaos auf seiner Festplatte. Ich schätze, der hat nichts chronologisch geordnet, sondern alles, wie es eben kam, gleich in bestimmte Dateien hineingeschoben. Völlig ohne Systematik.«
    Unweigerlich starrte Tannenberg auf den Monitor. Er sah einen nackten oder halbnackten Frauen- bzw. Männerkörper nach dem anderen. Aber irgendwie gewann er den Eindruck, dass es sich bei den in entwürdigenden Posen dargestellten jüngeren Menschen nicht um Studenten handelte. Die nächsten Fotos verstärkten die Vermutung, dass professionelle Pornodarsteller ihre harte Arbeit verrichteten.
    Mertel klickte auf die nächste, nur mit Zahlen- und Buchstabenfolgen benannte Datei.
    Was Tannenberg jedoch nun erblickte, war so fürchterlich, dass er sich reflexartig vom Monitor abwandte. Bereits das erste Bild dieser Datei hatte ihm den Atem geraubt und spontane Übelkeit ausgelöst. Nur mit Mühe konnte er sich aus dem stickigen Raum schleppen.
    Draußen im Flur wartete geduldig sein Vater.
    »Um Gottes willen, Wolfram, was ist denn los mit dir? Du siehst ja aus wie ein Leintuch«, rief er ihm sogleich geschockt entgegen.
    Tannenberg setzte sich wortlos auf den Boden, den Rücken an der weiß gekalkten Wand gelehnt, die Beine angewinkelt.
    »Diese verfluchten Kinderschänder ...« Er brach ab, griff sich in sein T-Shirt, zog es, heftig nach Luft ringend, von seinem Hals weg. »Ich kann mir das nicht anschauen.« Er atmete stoßartig. »Das ist das Schlimmste, was es überhaupt gibt. Das sind doch Kinder! Solche perversen Schweine!«
    »Was ist das nur für eine Welt? Sodom und Gomorra! Das sind doch keine Menschen mehr. Die sind doch schlimmer als jedes Tier!« Der Senior seufzte, stieß pfeifend Luft durch seine falschen Zähne.
    Sein Sohn kauerte weiter fassungslos am Boden. Er wiegte seinen Kopf immerfort hin und her, hielt die Augen verschlossen.
    »Sag mal, Wolfram, kann es denn eigentlich nicht sein, dass irgend so ein Kinderschänderring hinter dem Mordkomplott gegen dich steckt? Man liest ja dauernd in der Zeitung, dass die auf der ganzen Welt diese Sauereien machen. Vielleicht bist du einem von denen auf die Füße getreten. Vielleicht ohne es zu merken.«
    Tannenberg stöhnte auf. »Kann schon sein, Vater.« Ein müder Blick arbeitete sich an Jacobs Hosen empor. »Es ist durchaus möglich, dass dieser Student auf irgendeinem alten Computer eine brisante Datei gefunden hat.« Er zuckte die Schultern und senkte den Blick wieder auf den staubigen Boden hinab. »Vielleicht hat er diese Typen ja erpresst ... Und die haben ihn und seine Freundin dann ermordet.«
    »Hier direkt gegenüber?«, warf Dr. Schönthaler von der Tür her ein. Er hatte das Gespräch der beiden Tannenbergs die ganze Zeit über interessiert verfolgt. »Irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Das ist doch ein viel zu hohes Risiko.«
    »Ja und, Rainer? Vielleicht ist das gerade der Kick an der ganzen Sache. Vielleicht geilt die gerade so ein Risiko erst richtig auf.« Er zog die Nase hoch, schluckte. »Ich habe mal davon gehört, dass es einen regelrechten Handel mit Aufnahmen gibt, auf denen reale Ermordungen von Menschen zu sehen sind. Auch von Kindern.«
    »Das habe ich auch schon mal gelesen«, pflichtete Jacob seinem Sohn bei.
    »Ja, ich weiß. Pervers genug dazu ist dieser Hausmeister ja anscheinend«, sagte Dr. Schönthaler.
    »Wolf, ich glaub, ich bin jetzt einigermaßen richtig«, rief der Kriminaltechniker vom Inneren des Raums her. »Da ist ein Ordner, in dem hat dieser Saukerl anscheinend die Aufnahmen von den Studenten gesammelt.«
    »Welche Aufnahmen, von welchen Studenten?«, gab Tannenberg begriffsstutzig zurück. Er haftete gedanklich immer noch an den eben aufgeworfenen Ungeheuerlichkeiten.
    »Na, diese

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