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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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träumte immer wieder von der Frau aus dem Gedicht und erst in der Nacht, bevor ich gegangen bin, veränderte sich der Traum gravierend“, stotterte ich haltlos vor mich hin.
    „Dann muss es an euch liegen, an eurer Verbindung. Womöglich hättest du nie von deiner Gabe erfahren, wenn Istvan dich nicht wiedergefunden hätte“, theoretisierte er vor sich hin.
    „Gabe?“, sfragte ich erstaunt und das Wort kam mir so absonderlich vor. Ich konnte es nicht mit mir in Verbindung bringen, ohne dass ich mir wie ein Sonderling vorkam. Ein selt-sames Gefühl.
    „Na ja, wie soll man es sonst nennen. Ich weiß nicht viel darüber. In meinem langen Leben bin ich selbst nur zweimal auf Frauen gestoßen, die diese Begabung besessen haben. Aber bei ihnen war sie sehr deutlich ausgeprägt. Wahre prophetische Traumbegabungen sind äußerst selten, weißt du“, meint er.
    „Wer waren sie, diese Frauen?“, wollte ich wissen. Plötzlich war ich sehr interessiert an seinen Informationen, mehr als ohnehin schon.
    „Die erste Frau war eine Sioux-Indianerin. Sie war die Frau eines Schamanen und konnte ihre Gabe bewusst steuern. In ihrem Volk galt sie sogar als beseelt, heilig. Sie erzeugte die Träume bewusst, indem sie sich in Trance versetzte. Es war nicht immer ganz klar, was ihr die Traumbilder zeigten, aber auch wenn es ihr nicht gelang, sie zu deuten, traf immer ein, was sie gesehen hatte. Auf die eine oder andere Art. Viele Jahrzehnte später lebte ich in einem ungarischen Dorf. Dort hatten sich viele Zigeuner niedergelassen. Eine von ihnen, ein junges Mädchen, behauptete, geträumt zu haben, dass ein großes -Feuer kommen würde. Eine Woche später brannte die halbe Siedlung am Rand des Dorfes ab. Ich half ihnen dabei, alles wieder aufzubauen, und unterhielt mich mit dem Mädchen über ihre Träume. Sie erzählte mir, dass sie immer wieder seltsame Bildern heimsuchen, die sich deutlich von normalen Traumbildern unterscheiden. Sie konnte sie nicht immer verstehen, aber sie kamen in unregelmäßigen Abständen zu ihr.“
    „Was ist der Auslöser?“, fragte ich aufgeregt.
    „Das weiß niemand. Die Großmutter des Zigeunermädchens behauptete, dass es in der Familie liege. Die Indianer sind davon überzeugt, dass jeder die Traumwelt bereisen kann, um Antworten zu finden. Ich glaube, dass es in deinem Fall nicht sehr ausgeprägt ist. Die Verbindung mit Istvan muss eine Art Auslöser bei dir sein und vermutlich siehst bzw. träumst du auch nur Dinge, die unmittelbar für euch bestimmt sind“, deutete er nachdenklich an.
    „Ich kann das nicht glauben. Wieso sollte ausgerechnet ich so etwas können?“, sagte ich ungläubig.
    „Wieso hast ausgerechnet du dich in einen Werwolf verliebt? Wieso hast du keine Angst vor uns? Und wieso triffst du wichtige Entscheidungen in deinem Leben auf der Grundlage von Träumen?“, entgegnete Valentin geheimnisvoll.
    „Hm“, war das Einzige, was ich drauf zu sagen wusste.
    „Und was mache ich jetzt?“, fragte ich ihn ratlos.
    „Nichts. Du kannst es nicht erzwingen. Wenn du einen weiteren Traum hast, erzähl ihn Istvan oder mir. Vielleicht können wir ihn zusammen verstehen, ihn entschlüsseln. Womöglich hilft es sogar“, hoffte Valentin. Sein Optimismus war mir ein Rätsel.
    Ich atmete erschöpft aus und hatte das Gefühl als -schwirre mir der Kopf zu heftig, als dass ich weiterhin darüber nachdenken könnte.
    „Tut mir leid, dass ich dir dabei keine große Hilfe bin. Aber ich habe einen anderen Rat für dich, auch wenn er dir wahrscheinlich nicht gefällt“, deute er kryptisch an. Ich wusste nicht, ob ich noch mehr aushalten konnte. Aber wenn nur die -mindeste Chance bestand, dass es die Situation zwischen mir und Istvan verbessern konnte, würde ich stark genug dafür sein Traum-was-auch-immer hin oder her.
    „Okay. Ich höre“, sagte ich im überzeugendsten Tonfall, den ich unter diesen Umständen hinbekam.
    „Istvan wird erst soweit sein, bereit sein, sich seinem Monster zu stellen, wenn er völlig frustriert ist. Deinetwegen, meine ich“, versuchte er beschönigend anzuspielen.
    „Wie meinst du das?“, fragte ich verwirrt nach. Der merkwürdige Tonfall seine Samtstimme gefiel mir nicht. Er bewirkte, dass ich mich irgendwie peinlich berührt fühlte.
    „Wenn ihr zu sehr zusammen seid und diese Dunkle Seite seines Wolfswesens ausbricht, dann würde ihn das fürchterlich erschrecken, aber auch unglaublich motivieren.“
    Ich konnte es nicht leiden, dass er in schwammigen

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