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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Frauen auf einen Tanz mit dem alleinstehenden Bürgermeister wartete. Armer Roman , dachte ich und klopfte ihm verständnisvoll auf die Schulter. Dann schnappte sich eine eifrige Frau hinter mir seinen Arm und stieß mich dabei fast um. Woltan lachte laut auf, als er das peinliche Verhalten der mannstollen Frau mitbekam.
    Ich setzte mich wieder zu den jungen Valentins. Miriam schien mir etwas gelöster als vorher und sie fragte mich sogar über einige meiner Freunde und Leute, die sie interessant fand, aus. Um unserer frische Bekanntschaft zu vertiefen, versuchte ich mich im Small Talk. Woltan unterbrach uns, denn er hatte endlich einen Song gehört, der ihm gefiel, und wollte diesen Oldie nutzen, um mit Miriam über den Tanzboden zu schweben. Ich lachte über seinen Übereifer. Serafina schüttelte amüsiert den Kopf. Doch dann erstarrte mein Lachen sofort, als ich Istvan unter dem Baldachin am Eingang sah.
    Wieso war er doch gekommen?
    Ich konnte mir sein Verhalten nicht erklären. Die ganze Zeit hatte ich ihn überreden wollen mitzukommen, doch er ermahnte mich immer wieder, vernünftig zu sein. Und jetzt war er derjenige, der einfach so aus dem Nichts auftauchte, um die Party zu sprengen. Oder war vielleicht etwas Schlimmes passiert, das ihn zwang, hierher zu kommen? Sofort wurde ich nervös und sah Hilfe suchend zu Serafina, die nur mit den Achseln zuckte, nachdem sie meinen Blick erfasst hatte. Mit jedem Schritt, den Istvan näher kam, wurde ich aufgebrachter, nervöser. Was hatte das alles zu bedeuten?
    Er blieb wie selbstverständlich hinter mir stehen und sprach Serafina an.
    „Schön, dich wiederzusehen. Serafina, richtig?“, fragte er und ich konnte keine Unaufrichtigkeit aus seiner Lüge heraushören. Er war geschickt darin. Sie beide waren es. Es war geradezu unheimlich.
    Serafina nickte und reichte ihm über den Tisch hinweg die Hand. Sein Arm streife mich beinahe. Ich musste aussehen, als hätte mich ein Bus erwischt.
    „Lass bitte deinen Vater von mir grüßen. Ich hoffe, er besucht mich bald wieder in der Bibliothek. Ich habe ein paar neue Bücher, die ihn bestimmt interessieren“, log er überzeugend. Gott, war dieser Mann ein ausgezeichneter Schwindler! Ich war noch nicht mal ein Amateur im Vergleich mit den beiden.
    „Ah, Joe. Hübsches Kleid. Du führst also deine Freunde aus?“, fragte er im lässigen Small-Talk-Tonfall. Es machte mich rasend.
    „Mmhm“, bestätigte ich schwach. Er schien sich nicht setzen zu wollen. Ich sollte ihm aber einen Platz anbieten. Das wäre nur höflich und nicht im Mindesten verdächtig.
    „Möchtest du nicht Platz nehmen?“, bot ich ihm also an und versuchte, an seinen Augen vorbei zu sehen. Mit wenig Erfolg allerdings.
    „Danke. Aber eigentlich dachte ich, dass wir vielleicht ein Tänzchen wagen könnten“, säuselte er in mein Ohr. Er bückte sich dabei tief zu mir herab. Sein Honig-Wald-Geruch strömte zu mir und vernebelte meine Gedanken. Ich sah Serafinas versteinerte Miene sehr wohl. Mit diesem besorgtem Gesichtsausdruck erinnerte sie mich an Valentin. Ich musste vernünftig sein, auch wenn es mir schwerfiel.
    „Eigentlich wollte ich noch ein Glas Wein trinken und ich möchte Serafina nicht alleine lassen“, murmelte ich wenig überzeugend.
    Er presste seine geschwungenen Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Meine Reaktion ging ihm sichtlich gegen den Strich.
    War er verrückt geworden, so unvorsichtig zu sein?
    Istvan ließ sich noch tiefer zu mir herab, als könne er mich nicht verstehen, weil es so laut war – was für eine Ironie! –, und flüsterte mir ins Ohr, eindringlich, mit der ganzen Kraft seiner tiefen Männerstimme.
    „Verdammt Joe! Tanz mit mir! Du hast auch mit Martin getanzt“, beschwerte er sich gekränkt. „Schließlich gelten wir als Freunde. Also, was ist dabei, wenn du mit mir tanzt?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue und seine grünen Augen flehten mich an.
    Wie konnte ich seine Aufforderung da noch ausschlagen?
     
    Ich legte meine Hand in seine und folgte ihm zum Tanzboden. Wir warteten am Rand auf den Beginn eines neuen Liedes. Da fiel mir wieder etwas ein.
    „Moment mal! Woher weißt du, dass ich mit Martin getanzt habe? Das ist schon eine Weile her“, wisperte ich erstaunt und starrte zum Holzboden. Er wirkte kein bisschen ertappt.
    „Ich habe dich schon eine Weile beobachtet. Übrigens, wie geht es deinen Zehen?“, feixte er breit grinsend.
    „Meine Zehen sind in Ordnung … Wieso beobachtest du

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