Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
hektische Schritte. Der Strahl einer Taschenlampe zuckte hierhin und dorthin. Ich verließ die Stadt der Toten in rekordverdächtigem Tempo.
    Cassandra und ich fanden uns auf der Robertson Street wieder, die den St. Louis Number One vom St. Louis Number Two abtrennt. Aus meinem Reiseführer wusste ich, dass der Ort, an dem wir uns jetzt befanden, noch gefährlicher war als der vorherige, aber nach allem, was ich eben erlebt hatte, fiel es mir schwer, mir deshalb Sorgen zu machen.
    Wir liefen entlang der Friedhofsmauer den Lichtern entgegen, aber als wir die Basin Street schließlich erreichten, sahen wir dort einen Pulk von Streifenwagen. Deshalb wandten wir uns in die entgegengesetzte Richtung. Binnen weniger Minuten kamen ein Löschfahrzeug und ein Krankenwagen an uns vorbei. Sie würden keine große Hilfe sein.
    „Was denkst du, was sie waren?“, fragte Cassandra.
    „Du zuerst.“
    „Keine Zombies. Das Pulver hat keine Wirkung gezeigt, außerde m … “ Sie warf mir einen Seitenblick zu. „Soweit mir bekannt ist, explodieren Zombies nicht, wenn sie angeschossen werden.“
    „Aber wer oder was tut das?“
    „Keinen Schimmer. Aber hast du di e … ?“
    „Fangzähne gesehen?“
    Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus. „Ich dachte schon, ich hätte den Verstand verloren.“
    „Natürlich hast du das nicht. Es ist völlig normal, tote Menschen mit Fangzähnen zu sehen.“
    Und das meinte ich noch nicht mal ironisch.
    „Ich habe dasselbe gesehen wir du“, fuhr ich fort. „Nur weiß ich nicht, was es war.“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass ich es weiß.“
    „Dann erklär es mir.“
    „Menschen, die von den Toten auferstehen, die Fangzähne und übermenschliche Kräfte entwickeln. Du musst nur eins und eins zusammenzählen.“
    Ich war noch nie gut in Mathe gewesen, trotzdem begriff ich, worauf sie hinauswollte. „Vampire?“
    „Das hier ist nun mal New Orleans.“
    „Das sagst du ständig. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war es noch immer der Planet Erde.“
    „Hast du je von Anne Rice gehört?“
    „Sie schreibt Fantasy-Romane, Cassandra. Vampire sind nicht real.“
    „Was zur Hölle war das dann eben?“
    Ich hatte keine Ahnung, aber ich würde es auf jeden Fall rausbekommen.
    „Was weißt du über Vampire?“, fragte ich.
    „Das, was in den Büchern von Bram Stoker, Anne Rice und Laurell K. Hamilton über sie steht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich mag Vampir-Geschichten.“
    „Und du bezeichnest dich selbst als Voodoo-Priesterin.“
    „Voodoo und Vampire haben nichts miteinander zu tun.“
    „Da muss ich wohl auf dein Wort vertrauen.“ Ich sagte nichts mehr, bis wir in die Royal Street einbogen. „Welche Gemeinsamkeit gibt es in all den Büchern?“
    „Dass die Untoten unsterblich sind. Särge. Kruzifixe. Bisse in den Hals.“
    „Charlie wurde in den Hals gebissen. Von einem Tier.“
    „Der Legende zufolge kann ein Vampir die Gestalt eines Wolfs annehmen.“
    „Bingo“, sagte ich.
    Ich konnte nicht fassen, dass ich in der kurzen Zeit seit meiner Ankunft in New Orleans von der Suche nach verirrten Wölfen im Sumpf dazu übergegangen war, Zombies zu jagen und die Existenz von Vampiren in Erwägung zu ziehen. Andererseits war dies nun mal New Orleans.
    Wir erreichten Cassandras Laden.
    „Hast du irgendwelche Bücher hier?“, fragte ich.
    „Über das Paranormale?“ Sie schloss die Tür auf und knipste das Licht an. „Ich glaube schon.“
    Ich folgte ihr durch den Laden, wobei ich einen weiten Bogen um den Schlangenkäfig machte, wenngleich Lazarus aussah, als wäre er im Tiefschlaf oder tot. In Anbetracht seines Namens bezweifelte ich, dass einer der beiden möglichen Zustände von Dauer sein würde.
    Cassandra öffnete eine Glasvitrine und zog drei riesige alte Schinken hervor. Staub wirbelte auf, als sie sie auf die Ladentheke legte. Dann bückte sie sich und nahm einen weiteren aus einem der untersten Regalfächer.
    „Wir können uns als Erstes die hier vornehmen.“
    Ich sah auf die Uhr. „Würde es dir was ausmachen, wenn ich sie mitnehme?“
    „Hast du eine Verabredung.“
    „Sozusagen.“
    „Ruelle“, riet sie.
    Ich hatte eigentlich mit Adam vereinbart, ihn heute Nacht in den Sumpf zu begleiten. Und auch wenn ich mittlerweile beschlossen hatte, den Ausflug sausen zu lassen, um mich stattdessen über die Marotten der Vampire zu informieren, hieß das noch lange nicht, dass ich nicht andere Dinge mit ihm tun wollte, sobald ich damit fertig

Weitere Kostenlose Bücher