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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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war.
    Mein Vorhaben musste mir deutlich ins Gesicht geschrieben sein, denn Cassandra warnte mich stirnrunzelnd: „Sei vorsichtig.“
    „Warum?“
    „Hast du ihn je bei Tag gesehen, Diana?“
    Ich öffnete den Mund, dann klappte ich ihn wieder zu. Dachte angestrengt nach.
    Verdammt .
    „Das hat gar nichts zu bedeuten“, widersprach ich.
    „Mir kommt es seltsam vor.“
    Jetzt, wo sie es erwähnte, kam es mir ebenfalls seltsam vor. Trotzde m … „Falls Adam mir etwas antun wollte, hätte er dazu schon ein Dutzend Mal Gelegenheit gehabt.“
    „Vielleicht hat er gar nicht vor, dir etwas anzutun.“
    „Was soll das nun wieder heißen?“
    „Das weiß ich selbst nicht. Hast du das Gris-Gris noch?“
    Ich klopfte auf meine Hosentasche. „Ja.“
    „Ich bezweifle, dass es dir gegen einen Vampir etwas nützen würde.“ Sie drehte sich um. „Aber das hier sollte funktionieren.“
    Cassandra fasste in den Schaukasten neben der Kasse und brachte eine lange Goldkette zum Vorschein. „Zumindest kann es nichts schaden, oder?“
    „Auf welche Weise könnte die helfen, schaden oder was auch immer?“
    „Ein Kruzifix am Tag hält den Vampir im Sarg.“
    Ich musterte die prächtige Kette. „Was für ein Kruzifix?“
    „Nun ja, nicht wirklich ein Kruzifix. Ein Kreuz halt. Bloß hundertfach.“
    Sie hielt mir die Kette vor die Nase. Die Glieder selbst waren in der Form winziger Lilien gearbeitet.
    „Theoretisch sollte das hier noch besser funktionieren“, erklärte sie weiter. „Die Lilie ist das Symbol der Jungfrau Maria und gilt manchmal auch als das der Dreifaltigkeit. Jedes noch so kleine Detail könnte hilfreich sein.“
    Anfangs zögerte ich, doch dann nahm ich das Geschenk an und legte es mir um.
    „Die hier trägt man nicht um den Hals“, erklärte Cassandra.
    „Wo denn sonst?“
    Sie streckte die Hand aus und zog mir das Ding über den Kopf. „Heb dein T-Shirt hoch.“
    „Was?“
    „Entspann dich. Ich versuche nicht, dich anzubaggern. Obwohl, wenn ich lesbisch wäre, wärst du definitiv mein Typ.“
    Unentschlossen, ob ich mich geschmeichelt oder beleidigt fühlen sollte, runzelte ich die Stirn. Dann entschied ich mich für geschmeichelt.
    „Hast du noch nie eine Bauchkette gesehen?“
    „An einem Bauch wie meinem? Das soll wohl ein Witz sein.“
    „Dein Bauch ist völlig in Ordnung. Jetzt zieh dein Oberteil hoch.“
    Die Vorstellung, eine Kette um meine Hüften zu drapieren und damit einen Teil von mir zu betonen, der keinerlei Betonung verdiente, verstieß gegen jede Regel, die ich als fülliges Mädchen gelernt hatte.
    „Kann ich sie nicht einfach um den Hals tragen?“
    „Da kann sie viel zu leicht abgerissen werden. Ein Schutzamulett sollte stets verborgen sein.“
    Sie wirkte so sicher, dass ich nachgab und mein T-Shirt lüftete. Was wusste ich schon über Schutzamulette?
    Mit schnellen Bewegungen legte Cassandra mir die Kette um. Die kühlen Glieder glitten über meine Haut, und ich schaute nach unten, wo ich überrascht feststellte, dass sie nicht eng anlag, sondern unter dem Bund meiner Jeans verschwand. Zu wissen, dass sie da war, gab mir irgendwie das Gefühl, sexy zu sein.
    „Danke“, sagte ich und meinte es auch so. „Was haben die Lilien eigentlich für eine Bedeutung?“
    „Sie stehen für Perfektion, Licht und Leben. Wieder christliche Symbol e – immer im Dreierpack.“
    „Okay. Hast du einen Computer?“
    Sie blinzelte angesichts meines abrupten Themenwechsels. „Im rückwärtigen Teil. Warum?“
    „Ich will wissen, ob Mrs Beasly je gefunden wurde. Außerdem will ich den Namen an diesem Mausoleum überprüfen.“
    Cassandra lächelte. „Du bist wirklich gut in dem, was du tust.“
    Ich war mir da nicht so sicher. Schließlich hatte ich noch nie gefunden, wonach ich suchte. Aber, wie Traum-Simon gesagt hatte, ich brauchte dafür den entsprechenden Glauben. Und nach diesem Abend glaubte ich tatsächlich. Ich wusste nur nicht genau, woran.
    Aber dieses Mal würde ich nicht zulassen, dass irgendwas meiner Aufmerksamkeit entging. Ich würde ein übernatürliches Wesen aufspüre n – sei es nun ein loup- garou , ein Zombie, ein Vampir oder meinetwegen auch etwas, von dem ich nie zuvor gehört hatt e – und es der Welt präsentieren. Vielleicht würde Simon dann seinen Frieden finden. Und ich vielleicht auch.
    Ich folgte Cassandra in ihr Büro. Der Computer war riesig, alt und langsam, aber wenigstens funktionierte er. Arianna Beaslys Name tauchte in den heutigen

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