Wolfsgefluester
Weile in die Stille hinein.
"Ich hatte vorhin eine E-Mail bekommen, das jährliche Treffen findet diesmal in Irland statt. Wir müssen überlegen, wen ich mitnehme und wer beim Rudel bleibt."
"Anzahl vorgegeben?"
"Ja, nicht mehr als fünf pro Rudel."
"Gibt es immer noch nur uns vier Rudel oder haben sich bereits welche gesplittet?" "Deutschland hat eins, die anderen weiß ich nicht, das ist etwas, wo wir uns leider überraschen lassen müssen."
"Was wird aus Sam?" als Joshua das fragte, sah er zu mir rüber, ich hatte mich zu einer Kugel zusammengerollt und meinen Kopf in Victors Schoß gelegt. Beruhigend strich er mir über den Kopf und schaute mich an.
"Ich werde ihr beibringen, wie man sich auf Kommando verwandelt. Sie wird vorerst hier im Haupthaus bleiben, sowie zwei Wächter." Joshua nickte.
"Wer sind meine Eltern?", fragte ich fast unhörbar in die Stille hinein die entstanden war. "Ich schätze", begann Victor, "dass deine Mutter ein Mensch war und dein Vater ein Wolf. Das lässt die Reaktion daraus schließen, warum du bereits als Säugling weggegeben wurdest."
"Ich möchte ihn suchen. Ich möchte wissen, wer ich bin und wo ich hingehöre." Ich schluchzte.
"Wir werden ihn suchen, das verspreche ich dir. Und ich wünschte, dass du hier in unserem Rudel bleibst. Ich sage es nicht weil du eine Omega bist, das wäre mir egal. Ich sage es, weil du ein außergewöhnlicher Mensch bist." Wortlos reichte er mir die Tasse und forderte mich zum Trinken auf und nach kurzem Zögern richtete ich mich auf und trank die Tasse in einem Zug leer.
18
"Sie schläft" leise zog Victor die Zimmertür meines vorübergehenden Zimmers zu. Nachdem ich auf der Couch eingeschlafen war, brachte er mich rüber und legte mich ins Bett.
"Hast du schon Zeit gehabt mit Jeff zu telefonieren?" Victor schüttelte den Kopf
"Nein, das werde ich morgen früh machen. Schick Dave und Samuel vor zur Wache und dann geh zu deiner Familie." Victor legte Joshua eine Hand auf die Schulter.
"Vic?"
"Ja?"
"Pass auf dich auf. Ich hab das Gefühl dein Wolf will mehr. Du bist schon zu lange allein. Achte auf deine Handlungen und bring dich nicht unnötig in Gefahr." Victor knurrte
"danke aber ich weiß was ich will."
"Dann sorge dafür, dass auch dein Wolf zur Ruhe kommt. Er ist angespannt, wenn sie nicht da ist. Und das weißt du. Sie ist neu in unserer Welt, sei vorsichtig." Victors knurren wurde lauter
"das weiß ich" brachte er nur noch mit Mühe hervor.
"Gut, dann ... du weißt, dass ich dir vertraue" Joshua senkte den Kopf "du bist mein Alpha" die unterwürfige Haltung beruhigte Victor wieder, er legte abermals eine Hand auf Joshuas Schulter
"Danke Josh und jetzt geh."
Joshua ging, und Victor lief ruhelos im Haus umher, bis er Dave und Samuel witterte. Kurzentschlossen ging Victor zu ihnen, wechselte einige Worte und gab kurze Anweisungen, dann drehte er sich um und ging direkt in mein Zimmer.
"Victor? Was tun sie hier?"
"Oh, ich dachte du schläfst. Ich wollte sehen, ob alles in Ordnung ist." Ich richtete mich auf und lehnte mich an die Rückwand des Bettes.
"Mir geht es gut, danke." Er stellte sich ans Fenster und sah zum Mond, Vollmond.
"Darf ich sie etwas fragen?"
"Natürlich"
"Warum duzen sie mich die ganze Zeit?"
"Stört es dich?"
"Ja ... nein" ich schüttelte den Kopf "Es ist ungewohnt. Als Kind ja, das war normal, aber seit meinem achtzehnten Lebensjahr hat mich niemand mehr geduzt."
"Oh, in den Jahren keinen Freund gehabt? Niemanden zum Reden?"
"Nein" meine Stimme war fast unhörbar.
"Komm her, wenn du möchtest. Stell dich zu mir." Ich überlegte nicht lange, hatte keine Hose an, aber mein T-Shirt war lang genug um nichts erblicken zu können. Langsam stand ich auf und stellte mich neben ihn. Sacht zog er mich an sich mit dem Rücken an seine Brust.
"Besser?" ich nickte.
"Was bedrückt dich? Ich spüre deine Angespanntheit."
"Wie entstanden die Werwölfe? Wieso bin ich jetzt erst gewandelt, wenn ihr euch doch von Geburt aus wandeln könnt? ... Es tut mir leid, ich stell zu viele Fragen."
"Es ist gut, wenn du Fragen stellst und ich möchte gern versuchen, dir alles zu erklären." Victor legte seinen Kopf auf meine Schulter und atmete meinen Geruch tief ein.
"Du riechst so gut. Mein Wolf kommt bei dir vollends zur Ruhe. Du tust mir gut, kleine Sam."
"Hey" protestierend wollte ich mich umdrehen, er hielt mich fest und ich sah ihm in die Augen, mehr war nicht möglich. Zentimeterweise kam Victor mit dem Kopf näher und küsste mich flüchtig.
"Mh,
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