Wolfsgefluester
erkennen, als er das Zimmer betrat und die Tür schloss.
"Natürlich kann ich es verstehen. Die Sicherheit der Familie oder des Rudels ist das wichtigste überhaupt. Aus diesem Grund hatte ich leider auch sie angegriffen. Sie müssen wissen, dass der letzte Wandler, den wir gesehen hatten, vor dreizehn Monaten hier war. Es ist manchmal trostlos nur die eigene Familie um sich zu haben." Lucca setzte sich auf dem ihm angebotenen Platz und sah mich fragende an. "Wie geht es ihnen?"
"Es tut noch beim Lachen weh", sagte ich mit einem Lächeln und erntete böse Blicke von Lydia und Victor.
"Die Rippen sind Gott sei Dank nur angebrochen", sagte dieser, bevor er sich wieder zu Lucca umdrehte.
"Victor gibst du mir bitte meinen Laptop?" wortlos reichte er ihn mir, und bevor er noch irgendetwas sagen konnte, fragte ich. "Lucca, sie sagten vor etwa einem Jahr hatten sie den letzten Wandler gesehen. Wo und was für einen?"
"Es war nicht nur einer, sondern Zwei. Wölfe und im ersten Moment dachte ich, sie wären dieser Wolf gewesen."
"Und deshalb hatten sie mich angegriffen? Aber sie sagten doch sie dachten ich wäre ein normaler Wolf gewesen und kein Wandler!"
"Ja, nein. Es tut mir leid. Ich hatte überreagiert. Ich dachte sie wären der Wolf von damals, und ich hatte es gesagt, weil ich Angst hatte. Ich weiß es war ein kindischer Impuls gewesen und es tut mir wirklich leid. Der Angriff sowie auch die Lüge. Ich hoffe sie können mir verzeihen." Er seufzte und holte einmal tief Luft und erzählte. "Vor dreizehn Monaten hatten wir einen Familienausflug zum Gasthaus. Unser jüngster war gerade mal vier Monate alt. Ungefähr da, wo wir uns gestern begegnet waren, trafen wir auf zwei Wölfe. Beide waren schwarz, einer hatte weiße Ohren und eine weiße Schwanzspitze. Der andere hatte einen weißen Stern auf der Brust." Victor stieß zischend die Luft aus.
"Bastien" flüstere er. Lucca sah ihn an und nickte.
"Ja, der Kleine hieß Bastien. Er war noch nicht einmal achtzehn Jahre. Ich hätte gedacht sie wären verwand, oder ein Rudel, da Bastien den alten immer nur Onkel nannte. Aber es stellte sich heraus, dass sie nur zeitweise zusammenliefen." Lucca trank einen Schluck Kaffee und beobachtete, wie ich alles auf den Laptop niederschrieb. "Ich weiß nicht, wie es passiert war, aber nach zwei Tagen, in denen wir ihnen Unterschlupf gegeben hatten, griff der Alte plötzlich unseren Jüngsten an. Bastien ging dazwischen, wehrte den anderen Wolf ab. Ich weiß, dass er ihm ein Ohr zerfetzt hatte und als der Alte vertrieben wurde, blieb Bastien noch einen Tag und verließ uns dann ebenfalls. Er sagte, er würde vielleicht nach Italien gehen. Seit dem hatten wir nichts mehr von den beiden oder von anderen Wandlern gehört."
"Oh Gott. Bastien lebt ich ... ich muss ihn finden." Da Victor sich auf die Bettkante gesetzt hatte, legte ich ihm beruhigend eine Hand auf den Unterarm.
"Wir werden beide finden. Bastien, sowie meinen Vater" er sah mich an und drückte leicht meine Hand.
"Heißt es, dass sie beide kennen?", fragte Lucca irritiert.
"Ja und nein. Bastien ist Victors jüngerer Bruder und der Alte ist höchstwahrscheinlich mein Vater. Ich kenne ihn nicht und nach ihren Erzählungen weiß ich auch nicht, ob ich ihn kennenlernen möchte."
"Er war barbarisch, als er hier war. Ich weiß nicht, warum Bastien bei ihm war, aber ich war froh, dass sie nicht gemeinsam weitergezogen waren."
"Dieser verfluchte Wolf. Hat der den gar kein Gewissen?"
"Victor" ich sagte nur leise seinen Namen, aber es reichte, um ihn zu beruhigen. Er lehnte sich nach hinten und ich schlang meine Arme um ihn. Dabei achtete Victor darauf sich nicht zu sehr an mich zu lehnen, wegen meinen Rippen. Lucca beobachtete das Verhalten zwischen uns interessiert, während Vincent und Lydia uns nicht weiter beobachteten.
"Sie sind anders!" bemerkte Lucca nachdenklich.
"Wie meinen sie das?" Victor knurrte und Lucca hob entschuldigend die Hände.
"Nicht negativ. Ich meinte nur, ihr Verhalten. Sie sind der Alpha, aber sie" er deutete auf mich "man merkt, dass sie anders sind. Nicht Gefährten untereinander und dennoch besitzen sie die Macht einen Alpha zu beruhigen, ohne Blutvergießen. Es ist sehr bemerkenswert. Die Gabe hatten bei uns nur die Kleinsten. Sie sind unschuldig und man will alles von ihnen fernhalten. Und genauso ist es bei ihnen. Ein reines Herz, das man beschützen muss." Ich lachte.
"Reines Herz? Unschuldig? Bei allen Göttern, aber ich hatte schon so viel erlebt, da kann
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