Wolfsgefluester
Träne lief über seine Wange. Beruhigend legte Joshua eine Hand auf seine Schulter.
"Alles wird gut." Schweigend fuhren sie weiter. Und nach fast zwei Stunden erreichten sie Brünn.
Auf einem Parkplatz hielten sie und stellten sich um Andrés Auto um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
"Ich habe das Signal noch einmal geprüft, um einen genaueren Standort zu bekommen. Sie ist in Jundrov, ungefähr 10 km von unserem Standpunkt in westlicher Richtung entfernt. Ich schlage vor, wir fahren ran. Lydia, du musst verdeckt bleiben, weil Spencer dich kennt. Jacob und ich gehen vor und kundschaften alles aus. Ich mache Fotos von allen, die wir da sehen, damit du ihn dann identifizieren kannst" unruhig lief Victor hin und her.
"Victor." Jacobs Stimme war scharf. "Entweder du bleibst ruhig im Auto, oder ich lege dir Handschellen an. Wir können es nicht riskieren, dass du da rein stürmst wie ein tollwütiger Wolf." Victor knurrte, aber bevor er auf Jacob losgehen konnte, hielten Joshua und Vincent ihn zurück. Sie stemmten sich gegen ihn und Jacob legte ihm, die Handschellen hinter dem Rücken an. Dann bugsierten sie ihn zu dritt ins Auto. Joshua schüttelte den Kopf.
"Es tut mir leid, Vic, aber du weißt, dass es sein muss, wir wollen sie genauso zurück wie du." Victor ergab sich und ließ den Kopf auf die Brust fallen.
"Es tut mir leid um Victor." sagte André als die Drei zum Auto zurück kamen. "Ich weiß, wie er sich fühlt." Jacob legte eine Hand auf Andrés Schulter, und als er ihn ansah, lächelte Jacob ihn liebevoll an.
"Also gut. Wie verfahren wir jetzt?"
"Wir fahren gemeinsam. Hier" André zeigte auf einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe. "wartet ihr, Jake und ich laufen zu dem Haus."
Sie stiegen in die Autos und fuhren zu dem angezeigten Parkplatz, von wo André und Jacob zu Fuß weiter gingen.
"Vic? Alles in Ordnung?" Lydia und Vincent hatten sich zu Victors Auto gestellt. Victor brummte nur und atmete konzentriert ruhig weiter.
"De, schau dir das an?" Jacob zeigte auf eine alte Baracke mit vernagelten Fenstern. "Von hier kommt das Signal" André nickte und leise schlichen sie weiter. "Fühlst du das?" Jacob blieb irritiert stehen und rieb sich die Brust.
"Verdammt sie ist stark und hat ihre Kräfte nicht unter Kontrolle" zischte André "Sie ist in der Baracke, lass uns nachsehen, ob wir sie da raus bekommen. Solange sie nicht in Sicherheit ist, wird keiner Arbeiten können." Jacob nickte zustimmend und gemeinsam schlichen sie näher. Das bedrückende Gefühl von Angst in ihrer Brust verstärkte sich immer weiter.
15
Ich hörte etwas an der Tür und zog mich ängstlich soweit in die Ecke zurück, wie ich konnte. Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und ließ mich ruhiger atmen, wer auch immer da draußen war, wollte mich befreien. Aber es war nicht Victor, der da war, denn er hinterließ ein anderes Gefühl in mir. Ich konnte die Gefühle nicht beschreiben, aber es war einfach so.
Die Tür wurde geöffnet, erst nur einen Spalt, dann weiter. Licht durchflutete den Raum und ließ mich blinzeln. Ich blieb ganz still und wartete ab. Aus dem Schatten an der Tür traten zwei Männer. Ihre Gefühle waren stark und beschützend und ich beruhigte mich.
"Samantha?"
"Wer ist da?", krächzte ich.
"Jacob und André. Wir sind mit Victor hier." Langsam kamen sie näher. Ich entspannte mich und kam, soweit ich konnte aus meiner Ecke. Einer blieb in Tür nähe stehen und lauschte, während sich der andere zu mir hockte. "Kannst du aufstehen?"
"Nicht wirklich. Dieser Idiot hat mich angekettet wie einen Hund." Zur Bestätigung zog ich an meinem Halsband.
"Mistkerl" zischte der Mann mir gegenüber.
"De hast du dein Messer bei?" ohne etwas zu sagen zog der Fremde, also André, an der Tür sein Taschenmesser und warf es rüber. Jacob fing es ohne Probleme und in Handumdrehen war mein Halsband durchgeschnitten. "Komm" er, hielt mir eine Hand hin und ich versuchte aufzustehen, aber bereits bei dem ersten Schritt fiel ich wieder hin und hätte Jacob mich nicht aufgefangen wäre ich mit dem Gesicht voraus auf den Boden gekracht. "Verflucht. De komm her, du musst sie tragen. Ihre Füße sind gefesselt. Ich möchte es nicht riskieren entdeckt zu werden, wenn ich auf die Ketten schieße." André tat wie ihm gebeten, ohne eine Miene zu verziehen. Leise schlichen wir hinaus und Jacob schloss die Tür. Unauffällig gelangten wir zur Straße und zum Parkplatz.
Joshua sah uns als Erstes, und da er die Schlüssel
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