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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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Die Schritte waren bereits kurz vor der Tür. Schnell sprang Peter zur Deckenlampe und zerstörte mit seiner Taschenlampe die Glühbirne. Dann löschte er seine Lampe und wartete in der Dunkelheit.
    Zitternd, doch konzentriert hörte der Zweite Detektiv, wie sich knarrend die Tür öffnete. Jemand war eingetreten und summte leise ein Lied. Peter hielt den Atem an. Das vergebliche Klicken des Lichtschalters war das Zeichen. Seine Taschenlampe flammte auf und er setzte zum Sprung an. Doch im gleichen Moment erstarrte Peter. Er blickte in eine grausame Wolfsmaske.
Der dritte Brief
    Vor Schreck entglitt die Taschenlampe seinen Händen, fiel zu Boden und rollte unter die Kommode. Das Summen erstarb und ein dünnes, süßlich gefärbtes Kichern erklang. Die graue Gestalt trat zu einer Stehlampe und schaltete sie ein. Licht durchflutete den Raum. Aus dem klebrigen Kichern formten sich Worte. »Oh, ein kleiner feiner Einbrecher. Bleib stehen, mein Freund.« Rodder, es musste Rodder sein, kam langsam auf Peter zu, der sich in seinem Schreck nicht fortbewegt hatte. »Still, mein Freund, sonst wird es dir schlecht bekommen.« Der Mann zeigte ein Messer.
    »Was hat er denn hier gesucht, mein kleiner Freund?« Er war nun bei Peter angelangt. Das Messer glänzte im Licht. »Umdrehen, Herzchen.« Nur ein paar Griffe waren notwendig, dann hatte er Peters Hände auf dem Rücken gefesselt. »Auch ein bisschen herumschnüffeln, wie die Polizei?«
    Peter fand die Sprache wieder: »Lassen Sie mich in Ruhe!«, rief er. »Sie werden es noch bereuen!«
    »Bereuen wirst du.« Der Mann kicherte. »Mein Einbrecher. Mein ungewöhnlicher Einbrecher.« Mit einem überraschenden Stoß beförderte er Peter auf ein Sofa und fesselte seine Beine. »Du wirst mir einiges zu berichten haben …«
    Doch gerade als er das Seil um Peters Beine festgezogen hatte, hielt er inne und blickte auf. Peter hörte es ebenfalls. Ein Auto musste oben am Weg angehalten haben. Die Wagentür schlug.
    »Hast du noch ein paar Kollegen bestellt?«, zischte der Mann. Das Süßliche war aus seiner Stimme gewichen.
    »Klar werde ich vermisst!«, rief Peter verzweifelt. Doch der Mann stopfte ihm gewandt ein Tuch in den Mund und schleppte ihn zu der Seekiste, die neben der Tür stand. Mit einem Ruck öffnete er sie und bugsierte Peter hinein. »Keinen Mucks!«, befahl er. »Sonst wirst du den Wolf kennenlernen!« Er zog sich die Maske vom Gesicht. Nur kurz konnte der Zweite Detektiv einen Blick auf Rodders Narbe werfen, dann schloss sich der Deckel und es wurde finster. Einzig durch die schmalen Ritzen fiel etwas Licht. Am ganzen Leib zitternd überlegte Peter, ob sie wohl zur Luftzufuhr ausreichen würden. Er hatte sich wie ein Trottel übertölpeln lassen. Und niemand wusste, wohin er aufgebrochen war.
    Durch das Holz gedämpft hörte Peter, wie jemand fest an die Tür klopfte. Rodder ging in den Flur und schloss die Wohnzimmertür hinter sich. Von dem kurzen Gespräch danach konnte er zunächst nichts verstehen. Dann wurden die Stimmen lauter und Peters Puls begann schneller zu schlagen.
    »Nein, Mr Ambler«, rief Rodder verärgert. »Ich möchte Sie wirklich nicht mehr hereinlassen. Die Polizei war doch bereits da.«
    »Aber ich habe noch ein paar Fragen an Sie, Mr Rodder!« Das ist wirklich Scott Amblers Stimme, dachte Peter aufgeregt.
    »Können wir das nicht hier draußen klären?«, fragte Rodder.
    Das war die Chance! Peter musste auf sich aufmerksam machen, irgendwie. Er versuchte mit den zusammengebundenen Füßen so kräftig wie möglich gegen die Wand der Kiste zu treten. Viel Spielraum hatte er nicht, doch ein wenig konnte er schon ausholen. Ein dumpfes Klopfen erklang. Weiter, dachte Peter, volle Kraft voraus.
    »Haben Sie Besuch, Mr Rodder?«, fragte Ambler. »Da klopft doch etwas.«
    »Es ist nur die Waschmaschine«, erklärte Rodder.
    »Mr Rodder!« Ambler klang empört. »Die Waschmaschine! Lassen Sie mich sofort rein!«
    »Sir, Sie haben recht«, sagte Rodder etwas leiser. »Ich habe gescherzt. In Wahrheit wollte ich gerade die Polizei rufen.«
    »Die Polizei? Warum das nun wieder?«
    »Tja.« Rodder machte eine kurze Pause. »Wissen Sie, ich habe einen Einbrecher überrascht.«
    »Einen Einbrecher?«
    »Ja. Einen ziemlich jungen sogar. Ihr Bullen könnt ihn haben. Kommen Sie rein.«
    »Na also, warum nicht gleich!«
    Peter hörte, wie die Haustür geschlossen wurde und Schritte näher kamen. Dann waren die Männer im Raum. Die Klappe über ihm öffnete sich

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