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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Trotzdem mussten wir uns wieder in Bewegung setzen. Wegen der Wolken, die den Mond verdeckten, war die Straße finster. Es bestand zwar keine große Gefahr, dass ein Auto kommen und uns überfahren würd e … aber ganz ausgeschlossen war es trotzdem nicht.
    Ich machte mir Nics momentane Bewusstlosigkeit zunutze, indem ich ihn sanft auf den Boden legte und zu dem Quad lief, das Gefährt hochhob und es zurück auf die Straße stellte.
    Auf einer Seite war eine kleine Beule, auf der anderen etwas Erde, aber als ich den Motor startete, sprang er an.
    Nic kam nun langsam wieder zu sich. Ich zog ihn am Arm und grunzte, so als wäre er schrecklich schwer, obwohl ich ihn mit einer Hand hätte hochheben können. „Willst du mir nicht ein bisschen helfen?“
    „Entschuldige, aber ich bi n … “
    „Verletzt“, ergänzte ich, als er den Gedanken wieder zu verlieren schien.
    Zum Glück war er zu benommen, um zu merken, wie sehr ich ihm dabei half, auf die Füße zu kommen, zu weggetreten, um zu erkennen, dass meine Klamotten zerrissen waren und ich Blutspritzer im Haar hatte.
    Ich hievte Nic auf das Quad, saß hinter ihm auf und positionierte seinen Körper so, dass ich gleichzeitig sehen, fahren und ihn festhalten konnte. Hätte ich keine übermenschlichen Kräfte besessen, wäre mir das nicht gelungen, sodass ich nun zum allerersten Mal froh darüber war zu sein, was ich war.
    Nic tauchte nur ab und zu kurz aus der Bewusstlosigkeit auf. Und ich hatte mich zuvor gefragt, wie ich ihn dazu bringen sollte aufzuhören, Fragen zu stellen. Ich hätte eine andere Methode vorgezogen.
    Entweder hatte der Wind gedreht, oder aber wir fuhren dem Sturm voraus, denn die Straßen außerhalb von Clear Lake waren trocken und die umliegenden Wälder nicht die Spur weiß. Die meisten Geschäfte auf der Hauptverkehrsstraße waren geschlossen, und das vermutlich schon seit einer ganzen Weile. Diese Stadt war klein, unschuldig und ahnungslos.
    Ich hatte mit der Idee gespielt, Nic bei einem Arzt abzulade n – es musste einen gebe n – und ein weiteres Mal zu verschwinden. Aber eine Stunde auf dem Quad mit wenig mehr zu tun als nachzudenken hatte den Plan zunichte gemacht.
    Billy mochte tot sein, aber Billy hatte das Hauptquartier nicht in die Luft gejagt. Wer auch immer dahintersteckte, konnte uns dicht auf den Fersen sein.
    Ich ließ den Blick über Nics stilles Gesicht wandern. Er hatte gesagt, dass er ein für alle Situationen ausgebildeter FBI -Agent sei und dementsprechend auf sich selbst aufpassen könne. Aber ich wusste es besser. Für Werwölfe wäre er ein leichtes Ziel.
    Ganz gleich, wie gefährlich es für uns beide sein würde, ich musste ihn mit nach Wisconsin nehmen.
    Ich hielt an der einzigen Tankstelle der Stadt. Der Tankwart kam nach draußen; sein Blick glitt über mein zerrissenes Kostüm, die Blutspritzer und die Blätter in meinem Haar, dann zu Nics herabhängendem Kopf. Mit der typischen Sachlichkeit, die den Bewohnern westlich des Mississippi zu eigen ist, fragte er: „Probleme?“
    „Wir hätten fast eine n … Hirsch angefahren. Haben uns überschlagen.“
    Diese Geschichte, die gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt war, erklärte Nics Verletzungen und meine Erscheinung.
    „Brauchen Sie einen Arzt?“
    „Nein.“ Nic kämpfte um eine aufrechte Haltung. „Mir geht’s gut.“
    Der Tankwart zog skeptisch die Brauen zusammen. „Wenn Sie das sagen.“
    Nic versuchte, es ihm zu beweisen, indem er von dem Quad kletterte. Er torkelte, fiel aber nicht hin.
    „Wissen Sie, wo ich ein paar Anziehsachen kaufen kann?“
    Sobald das Wort kaufen aus meinem Mund geschlüpft war, realisierte ich, dass ich kein Geld besaß. Ich sah zu Nic, der bereits seine Brieftasche zückte.
    „Und ein Auto“, fügte er hinzu, während er eine große Menge Scheine herauszog.
    „Ich hab da drinnen ein paar T-Shirts und Jogginghosen zum Verkauf.“ Der Mann kratzte sich am Kopf, während er das Geld beäugte. „Über das Auto müssen wir noch reden.“
    Ich zögerte, wollte verhandeln, aber Nic forderte mich mit einer knappen Handbewegung auf, still zu sein. „Um das Auto kümmere ich mich.“
    Ich widersprach nicht. Je weniger Zeit wir hier vertrödelten, desto besser. Drinnen schnappte ich mir ein Paar graue Jogginghosen und ein ebenso fröhliches graues T-Shirt.
    In der Toilette schlüpfte ich aus meinem schmutzigen, zerfetzten Kostüm. Nachdem ich das Wolfstotem aus der Rocktasche genommen hatte, warf ich die Kleidungsstücke in

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