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Wolfsinstinkt

Wolfsinstinkt

Titel: Wolfsinstinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Seidel
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derjenige wäre, der das hier bei dir verursacht.“ Damit ließ er seine Hand in Talas Schoß sinken und schloss die Finger fest um die harte Beule, die er unter dem weichen Leder ertasten konnte.
    Tala seufzte angeregt auf und lehnte sich ihm entgegen.
    „Du bist derjenige, der etwas davon hat“, raunte Tala ihm dunkel zu.
    Ricky konnte es nicht lassen, sein Becken kurz gegen Tala zu bewegen. Er senkte den Blick, um die deutliche Ausbuchtung von Talas Hose zu inspizieren. Als er nach oben und Tala ansah, bemerkte er, dass sein Schatz mit einem vielsagenden Lächeln über seine Schulter schaute. Zu Ashkii.
    Es war weniger die Tatsache, dass Tala zu dieser kleinen Hure hinüberschaute, als vielmehr die Art und Weise, wie er es tat. Ricky wurde schlecht und dieses unglaubliche Gefühl, das sich eben in ihm hatte aufbauen wollen, war spurlos verschwunden. Er löste seine Finger von Tala und jedes Lächeln verblasste.
    „Vielleicht solltest du wieder mehr Zeit in Gestalt eines Wolfes verbringen, wenn du dir diese speziellen Eigenarten der Menschen sofort angewöhnst, außer deinem Partner auch noch anderen hinterherzusabbern“, zischte er Tala leise aber hart entgegen, sodass nur er es hören konnte. Sofort stand er auf, wickelte seine Decke fest um sich und wandte sich von Tala ab.
    „Ricky, warte!“
    Ricky dachte gar nicht daran. In seiner Kehle bildete sich brennend ein Kloß und in seinen Eingeweiden tobte eine wilde Bestie. So hatte er sich im Leben bisher nicht gefühlt. Es war irrelevant, dass er wusste, dass Tala nur ihn wollte, wie er zuvor auch deutlich gesagt hatte. Die Wut, die er über Talas Blicke zu Ashkii empfand; die Hilflosigkeit, seine Aufmerksamkeit nicht allein auf sich richten zu können; die Enttäuschung über Talas Verhalten … All das raubte ihm den Verstand.
    Als er davon stürmte, warf er Ashkii einen letzten hasserfüllten Blick zu. Das Grinsen auf dem unverschämt hübschen Gesicht galt nicht mehr Tala. Es galt ihm, und Ricky wusste, dass sich Ashkii triumphierend in seinem Sieg sonnte.
    „Ricky!“ Gerade als Ricky die Hütte erreichte, packte Tala ihn von hinten am Oberarm und drehte ihn zu sich um. „Was soll das? Was ist los?“
    Ricky schnaubte abfällig. Seine Augen brannten. „Natürlich. Um das zu begreifen, bist du dir der menschlichen Gefühle wohl nicht bewusst genug, was? Weiß du was? So geehrt ich mich gefühlt habe, als du gesagt hast, ich sei dein Erster, seit du ein Wolf bist, so sehr wünsche ich mir in diesem Augenblick, dass du ihn einfach gefickt hättest, statt dich jetzt zu fragen, wie es wohl wäre!“
    Ertappt ließ Tala den Kopf hängen.
    „Ja“, sagte er einfach, hob den Kopf und sah Ricky dabei aufrichtig an. „Ich frage mich tatsächlich, wie es wäre, ihn zu nehmen. Aber das ist alles. Der Einzige, den ich in mein Bett lasse, bist und bleibst du.“ Er sagte das ernst und monoton, und für dieses bereitwillige Geständnis hätte Ricky ihm am liebsten einen kräftigen Kinnhaken gegeben. Mit einer rüden Armbewegung riss er sich von Tala los und knurrte ihn kehlig an.
    „Weißt du was, Tala? Geh hin und fick ihn! Los! Mach schon! Das ist mir lieber, als wenn ich weiß, dass du an ihn denkst, während du mit mir schläfst!“ Um seine Forderung noch zu unterstützen, schob er Tala mit beiden Händen kräftig von sich.
    „Ricky, was soll der Unsinn?“ Tala war sichtlich überfordert mit der Situation.
    „Das ist kein Unsinn!“, fauchte Ricky wütend. Die Eifersucht machte ihn rasend. „Fick sein kleines Schlampenloch, damit du weißt, was dir entgangen ist!“ Dass er zunehmend lauter wurde und die Aufmerksamkeit der anderen auf sie zog, war ihm vollkommen egal.
    Ricky war allerdings nicht der Einzige, der gerade dem inneren Wolf die Oberhand überließ. In Talas Augen blitzte etwas auf, das Ricky ganz und gar nicht gefiel. Er wandte sich ab und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Wut verrauchte von einer Sekunde auf die andere und machte Verzweiflung Platz. Eine Trän e rann übe r seine Wange und er war froh, dass Tala sie nicht sehen konnte.
    „Geh schon“, wisperte er. „Lass mich in Ruhe. Du bist eben nicht nur ein Mann, sondern auch ein Tier: triebgesteuert!“
    Kaum dass er das ausgesprochen hatte, tat es ihm leid. Aber er würde es sicher nicht zurücknehmen. Stattdessen ging er ein paar unsichere Schritte in den Wald hinein. Er erwartete, dass Tala ihn gleich wieder packen würde. Er wünschte es sich. Eine Weile hörte er gar

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