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Wolfsinstinkt

Wolfsinstinkt

Titel: Wolfsinstinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Seidel
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Überlegungen und lehnte sich wieder an Tala, nachdem Ashkii sein Blickfeld verlassen hatte.
    Er lachte leise und strahlte Tala vergnügt an. „Bekomme ich hier weitere deiner Jugendsünden zu hören?“, fragte er neckend und knuffte Tala sanft in die Seite.
    „Oh, da gibt es mehr, als ich in zwei Tagen erzählen kann“, sagte Matoskah mit blitzenden Iriden.
    „Vater!“ Tala widerstrebte es anscheinend, dass er hier den Hauptbestandteil der Unterhaltung darstellen sollte, was Ricky amüsiert glucksen ließ.
    „Hab dich nicht so!“, tadelte er seinen Liebsten. „Das ist bestimmt lustig . Was meinst du, was meine Mutt…“ Er unterbrach sich. Seine Mutter würde den Teufel tun und nette Anekdoten über seine Teenagerzeit erzählen. Viel eher würde sie ihn als den Wahnsinnigen hinstellen, der er für sie immer gewesen war.
    Tala schien zu begreifen und fragte nicht näher nach. Dafür ergriff Matoskah wieder das Wort.
    „Tala war schon auf dich fixiert, noch bevor er dich kannte.“
    „Was?“ Irritiert schaute Ricky von Matoskah zu Tala und zog die Augenbrauen bis zum Haaransatz. „Wie geht das denn?“
    Talas scharfes Einatmen machte ihn noch neugieriger, außerdem schien sich Matoskah an dieser Reaktion seines Ziehsohnes nicht zu stören.
    „Tala hatte ein paar Erlebnisse, bevor er zum Wächter wurde, soweit ich weiß. Nachdem er zum Wolf wurde, hat er einzig auf seinen Seelenpartner gewartet, auch wenn die Chancen, ihn zu finden, schlecht standen. Was mich überrascht hat, war der Wille, mit dem er abstinent geblieben ist. Nichts und niemand hat ihn auch nur ansatzweise herumbekommen. Und glaub mir, da waren mehrere, die es versucht hatten. Allen voran Ashkii, seit er alt genug ist, um Sex zu haben.“
    „ Vater! “ Talas Wangen trugen eine deutliche Röte, und er schoss einen eindringlichen Blick auf Matoskah ab. Der allerdings schüttelte nur den Kopf.
    „Ich meine, Ricky sollte das ruhig wissen“, wies er Tala zurecht, wandte sich mit einem verschmitzten Lächeln wieder Ricky zu. „Wo war ich? Ach ja, Ashkii. Ashkii hat sich Tala mehr als einmal angeboten, auf eine sehr offensichtliche Art. Lange Zeit hat Tala das vollkommen ignoriert. Doch dann, eines Tages, es ist noch gar nicht so lange her, hat er ihm nachgegeben.“
    „Habe ich nicht!“, protestierte Tala und schnitt Matoskah damit das Wort ab. „Ich habe nicht mit ihm geschlafen!“
    „Du hast dich von ihm anfassen lassen“, konterte Matoskah, sein Ton blieb gleichmütig und freundlich.
    Rickys Augen wurden groß. Wie jetzt? Tala hatte ihm doch erzählt, dass er sein Erster gewesen sei, seit er von dem Wolf in sich wusste! Talas resigniertes Schnauben weckte die alte Eifersucht in ihm.
    „Hör zu“, seufzte Tala ergeben. „Es stimmt. Ich habe mit ihm … rumgemacht. Aber ich habe es nicht weit kommen lassen. Ich war an dem Tag nur so nervös. Und notgeil, was ich so von mir nicht kannte. Es war, als würde etwas Gewaltiges auf mich zukommen, das mich einfach umreißt. Mein ganzer Körper stand unter Strom, und die Erregung, sowohl die körperliche als auch die mentale, wuchs mit jeder Minute. Das hörte auch nicht auf, nachdem ich es an dem Tag selbst zum Abschluss gebracht habe. Es hörte erst knapp zwei Tage später auf, als du mich aus dem Schnee gezogen hast.“
    Ricky hielt die Luft an und schluckte hart, Matoskah lachte heiser.
    „Was willst du damit sagen?“ Rickys Stimme wackelte, sehr zu seinem Bedauern. Er mochte es nicht, ausgerechnet vor Matoskah unsicher zu wirken.
    „Er will damit sagen, dass er gespürt hat, dass du kommst“, fiel Matoskah Tala ins Wort. „Er hat gefühlt, dass sein Seelenpartner auf dem Weg zu ihm ist. Doch auch wenn ihn die Vorahnung so erregt hat, dass er sich nicht anders zu helfen wusste als mit Ashkii, hat er dir trotzdem die Wahrheit gesagt. Er war dir schon treu, noch bevor ihr euch kanntet.“
    Ungläubig starrte Ricky Tala an. Über die Entfernung hinweg hatte er ihn kommen gespürt?
    „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als du je begreifen wirst, Ricky.“ Wie so oft schien Matoskah seine Gedanken zu lesen und musterte ihn nachdenklich. Dann wechselte er das Thema, sodass Rickys Miene sich nicht weiter skeptisch verziehen konnte.
    „Vielleicht wäre es ratsamer, wenn ich dir ein wenig über die Siedlung erzählen würde, zu der ihn aufbrecht, hm?“
    Ricky sah den Schamanen erwartungsvoll an. Der alte Mann lachte leise und rutschte ein wenig hin und her, um richtig zu

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